Was heißt hier Wiedervereinigung? Der 3. Oktober 1990 und seine Folgen | Staffel 3 Folge 5

Shownotes

🎙 Die DDR und wir im DAAD – Folge 5

Staffel 3: Da wächst zusammen

Was heißt hier eigentlich Wiedervereinigung? In der letzten Folge kommen Zeitzeugen zu Wort, die die deutsche Einheit aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt haben. Ihre Geschichten zeigen Chancen und Brüche, Euphorie und Enttäuschung – und machen deutlich, dass die „Herstellung der Einheit Deutschlands“ 1990 viele Gesichter hatte.

📑 Hintergrund

Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik bei. Für viele Menschen in Ostdeutschland bedeutete das neue Chancen und Freiheit, für andere hingegen den Verlust ihrer Arbeit und die Entwertung ihrer Lebensleistung. Begriffe wie „Beitritt“, „Übernahme“ oder „Wiedervereinigung“ spiegeln die Bandbreite an Erfahrungen und Bewertungen wider.

💬 Zeitzeugenberichte

„Unsere Einheit war friedlich, und wir wünschen, dass dieser Frieden nicht nur uns, sondern auch allen anderen, die ihn brauchen, zuteilwird“, erinnert sich Rayan Abdullah, der 1990 als Student aus dem Irak in West-Berlin lebte. Andere Stimmen sehen die Einheit kritischer – und sprechen von einer Übernahme statt von einer Vereinigung.

📌 Themen dieser Episode

• Wie Menschen die deutsche Einheit ganz unterschiedlich erlebten • Zwischen Euphorie, Enttäuschung und kritischer Distanz • Warum die Wiedervereinigung bis heute viele Deutungen hat

🎧 Über das Projekt

Das Zeitzeugenprojekt „Die DDR und wir im DAAD“ dokumentiert über 90 Stunden Interviews mit ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden, DAAD-Alumnae/-Alumni und politischen Wegbegleitenden – emotional, kontrovers und informativ.

🖥️ Formate

Podcast 🎙 | Video-Serie 🎥 | Online-Archiv mit Zeitzeugeninterviews 📖

DAAD-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben das Projekt anlässlich des 100-jährigen DAAD-Jubiläums entwickelt und umgesetzt, unterstützt durch Studierende und Kommunikationsprofis aus Ost- und Westdeutschland.

🔗 Weitere Informationen:

🌐 Webseite: https://pageflow.daad.de/ddrundwir

🎥 YouTube: https://www.youtube.com/channel/UC-wnTIo38qxMCUa1VOR6Q

📧 Kontakt: ddrundwir@daad.de

Transkript anzeigen

00:00:00: "Die Wiedervereinigung Deutschlands war für mich eine Offenbarung, in vielen Punkten schlecht gemacht worden."

00:00:07: "Es ist keine Vereinigung, es ist eine Übernahme der DDR gewesen."

00:00:12: "Gelungen."

00:00:14: Die DDR und wir im DAAD.

00:00:18: Eine Zeitzeugenbefragung.

00:00:21: Folge 5, was heißt hier Wiedervereinigung?

00:00:26: Das waren vier Stimmen von insgesamt 55 Zeitzeugen, die wir in dem Projekt "Die DDR und wir im DAAD" interviewt haben.

00:00:34: Hallo, ich bin Alexander Riedi und mit mir im Studio heute ist Christian Fuchs.

00:00:39: Hallo Christian.

00:00:41: Christian, du hast als Praktikant an diesem Projekt mitgearbeitet und die heutige Episode auch vorbereitet, das Skript geschrieben.

00:00:51: Und wir werden heute zusammen durch diese Folge führen.

00:00:56: Ja, was verbindet eigentlich eine tief im Westen der Republik arbeitende Institutionen wie den DAAD mit der DDR?

00:01:04: Das war die große Frage, die wir gestellt haben und in 19 Episoden abgeschichtet und abgearbeitet haben.

00:01:12: Und wir haben gesehen, sehr viel mehr als man denken könnte und persönlich und ehrlich muss ich sagen, sehr viel mehr auch als ich mir vorgestellt hatte.

00:01:24: Und in der letzten Folge wollen wir einen Rückblick wagen auf den Prozess des Zusammenwachsens der beiden Staaten.

00:01:32: Dieser Prozess jährt sich zum 35. Mal in diesem Jahr und so fallen ja auch zwei Jubiläen zusammen, der Hundertste des DAAD und eben dieses Ereignis, das unser Land ja dann so geprägt hat.

00:01:53: Wenn wir die Menschen sprechen, hören über das Ereignis, dann hören wir Begriffe wie Wiedervereinigung, aber auch Beitritt oder Übernahme und darin sind eigentlich schon verschiedene Haltungen und auch Einstellungen dazu markiert.

00:02:14: Christian, du hast dich in den letzten Wochen intensiv mit dem Material auseinandergesetzt und diese Stimmen und Meinungen der Menschen tief inhaliert. Was ist dir besonders aufgefallen dabei?

00:02:28: Du hast ja eben schon angesprochen mit den verschiedenen Begriffen, die für diesen Prozess verwendet werden. Es gibt ein ganz großes Spektrum an Meinungen über die deutsche Einheit und den Wiedervereinigungsprozess.

00:02:40: Und was vor allem mehr aufgefallen ist, ist, dass es ein Thema ist, was die Leute bis heute begleitet und beschäftigt, auch über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung und dass man eigentlich gar nicht so sehr von einem historischen Ereignis sprechen kann, sondern auch von einem Prozess, der bis heute andauert und der kontrovers diskutiert wird und zu dem es ganz verschiedene Haltungen gibt, die bis heute immer noch andauern.

00:03:08: Also ich würde sagen, dass die Wiedervereinigung ein Prozess ist, der auch heute noch aktuelle Debatten über Identität und Chancengleichheit zum Beispiel mitbestimmt und ja, das ist ein Thema, was immer noch weiter andauert.

00:03:23: Und mehr weil das so ist, weil wir hier nicht auf abgeschlossene Prozesse schauen, haben wir uns auch in einer etwas anderer Form der Präsentation überlegt, die dieser Tatsache angemessen ist.

00:03:38: Die Interviews nicht moderieren und quasi damit framing und von uns aus in einen Zusammenhang stellen, sondern wir haben uns für diese Folge entschlossen, die Stimmen selbst für sich sprechen zu lassen.

00:03:54: Wir haben sie, es kommen jetzt etwa 60 Minuten, O-Töne, wir haben sie durchaus sortiert und in eine angenehme Reihenfolge gebracht, sage ich mal, oder eine argumentativ interessante Reihenfolge.

00:04:12: Wir werden aber da nicht reinreden und nicht rein moderieren. Zur Erinnerung oder als Vorgeschmack, welche Typen von Perspektiven werden wir hören?

00:04:25: Also wir werden ganz kritische Stimmen hören zur Wiedervereinigung, da wird der Begriff Übernahme zum Beispiel häufiger verwendet.

00:04:34: Wir werden Stimmen hören, die äußerst positiv von diesem Ereignis sprechen, die von einer Offenbarung sogar reden.

00:04:42: Und es gibt auch Meinungen, die man gar nicht so klar einordnen kann in positiv oder negativ, die sich auch glaube ich selbst nicht sicher sind, wie sie dieses Ereignis eigentlich bewerten sollen, das ist glaube ich das Spannende.

00:04:56: Ja, und die Menschen, die sprechen, sind in ihrer Funktion mitarbeiten des DADs aus Westdeutschland oder auch aus dem Osten und es sind auch Alumni.

00:05:09: Also damit Menschen, die als Ausländer nach Deutschland gekommen sind zum Studium und einige sind in Deutschland geblieben und sind Teil dieser Vereinten Nationen geworden und damit wollen wir jetzt auch beginnen

00:05:24: und diesen Blog an Zitaten auch enden.

00:05:27: Ich weiß nur, dass man im Fernsehen die Berichterstattung, also in den Berichterstattungen hat man erfahren können, wie viele Ostbürger zum Beispiel an Wochenende in den Westen gefahren sind, um Begrüßungsgeld zu holen

00:05:51: und was haben sie sich da gekauft und vor allem was haben sie erzählt, was hat ihnen Spaß gemacht, die ganzen Familien sind, sind nach Westberlin gefahren.

00:06:02: Also man hat diese Atmosphäre nachvollziehen können, die Menschen waren begeistert, eindeutig begeistert, wir auch, mein Gott, wir waren auch aus dem Osten, das war auch eine Wende für uns.

00:06:17: Und wir haben uns alle gefreut, dass die Welt endlich offen steht für uns, dass wir nicht nur hier in die Tschechoslowakei oder in die DDR fahren und reisen dürfen, sondern einfach überall.

00:06:32: Ja, wir haben uns gefreut, wir haben die Gefühle der Ostdeutschen geteilt, denn das ist eine Nation.

00:06:41: Und diese Teilung war Sinn, also die Teilung der Stadt, ja, die Mauer, wie kann man doch die Familien, also die Stadt, die eine Nation so gewaltsam aufteilen.

00:06:54: Sie dürfen nicht vergessen, dass wir fast die gleichen Filme gesehen haben, wie in DDR in Polen, in DDR natürlich in den 40 Jahren der Volksrepublik Polen oder DDR haben, also waren im ganzen Ostblock beinahe die gleichen Filme ausgestrahlt im Fernsehen.

00:07:17: Wir konnten das mehr oder weniger nachvollziehen, ja, und wir haben uns einfach, jedenfalls ich, aufrichtig gefreut, denn es war künstlich, diese Grenze, ja.

00:07:29: Jemand krizelt auf der Weltkarte was und das ist verbindlich für Millionen von Menschen, ja.

00:07:36: Das war eine politische Entscheidung, aber das war nicht natürlich, das war nicht, nicht zu akzeptieren für Menschen, das war eine politische Entscheidung, ja.

00:07:46: Und wenn Politiker die Menschen nur erlassen, dann können sie sich schneller verständigen.

00:07:51: Unser Einheit war friedlich, wir wünschen, dass diese Frieden nicht nur uns, sondern auch anderen, die das brauchen, bekommen.

00:08:01: Frau Kröster, woran ist die DDR kaputt gegangen?

00:08:04: Die Sachen nicht ins Auge wahrzunehmen, sie haben die Realität einfach nicht erkannt.

00:08:11: Weil Probleme nicht benannt wurden und dann natürlich auch nicht behandelt wurden.

00:08:17: Die Verlierer sind für mich die Leute, die ihr bestandene Leben verloren haben, die eine sichere Stelle hatten, ein sicheres Leben hatten.

00:08:34: Und mit der Vereinigung sind viele Sachen passiert, die nicht gerecht waren, aber sind passiert.

00:08:41: Also haben die Leute ihre Stabilität, ihr Lebensunterhalt verloren, die sind die Verlierer für mich.

00:08:49: Die Gewinner sind alle, die davon profitiert haben, die Großen, also sagen wir so, die Unternehmen und die Sachen, die das, was in der DDR noch brauchbar war, übernommen haben und davon profitiert haben.

00:09:12: Aber letztendlich haben alle ein bisschen von der Freiheit profitiert, ob sie das Geld zum Reisen hatten oder nicht, aber sie durften ausreisen.

00:09:22: Also in diesem Sinne haben alle profitiert, manche mehr, manche weniger, aber das war für alle was Gutes.

00:09:34: Ja, richtig gewesen und ja, irgendwie auch natürlich, aber in vielen Punkten schlecht gemacht worden, würde ich sagen.

00:09:50: Dass man ein neues System mit dem Osten einfach übergestülpt hat, ohne andere Möglichkeiten auszuloten.

00:10:06: Also Anpassungen auch mal sehen, was es im Osten vielleicht etwas sinnvoll ist, was auch im Westen sinnvoll wäre oder eben auch, ja, es wurde, aber es war keine Vereinigung, es war ja schon die Verfassung der Bundesrepublik, sagte ein Beitritt, Punkt.

00:10:28: Es war auch so gemacht, insofern ist der Begriff "Wiedervereinigung" vielleicht gar nicht so richtig zutreffen, weil es nicht zwei gleichberechtige Partner waren, die sich vereinigt haben.

00:10:41: Wir machen das jetzt so, wie das schon erfolgreich über, weiß ich, 40 Jahre lang gemacht wurde, oder 28 Jahre waren es da nur gemacht wurde, in der Bundesrepublik oder noch ein bisschen länger war es wohl, ja, und dann machen wir das jetzt einfach so.

00:11:01: Und wir sehen darüber hinweg über alles, was es im Osten gab, das ist für mich zu Holzschnittartig, vielleicht wäre das andere sehr anspruchsvoll gewesen, aber man hat es nicht wirklich versucht und man hat es auch in sehr kurzer Zeit gemacht, vielleicht war es politisch nicht anders möglich, aber ein bisschen anders wäre es schon vielleicht auch möglich gewesen.

00:11:30: Ja, das wurde ich genau, genau, das ist keine Wiedervereinigung war, das war eine junge Name, ich weiß, ich habe meinen Doktorvater damals gefragt oder gesagt, naja, jetzt werden sie eine neue Hymne, eine neue Frage entwickeln, hat mir auch gelacht, das kommt nicht, vergisst es, das wird nicht kommen.

00:11:52: Also ich habe anders als Außenseiter, als Wiedervereinigung verstanden, da kam das aber nicht, das ist was ich gesagt habe.

00:12:01: Manche waren einfach, sie wollten das Geld haben, sie wollten die Freiheit haben, um zu auszuweisen, das war zu viel sehr wichtig.

00:12:19: Was ich am meisten bemerkt habe, ist, dass meine Kollegen alle sehr, sagen wir unsicher waren, sie waren wirklich sehr verunsichert, was die Arbeit betrifft und vor allem weil sie jetzt alle diese neue Gesetze, diese Steuersysteme.

00:12:40: In der Uni selber muss man sagen, ich habe das sehr, sehr am Leib selber erlebt, wie heftig die Debatte war, diese Evaluationskommissionen, die eingerichtet wurde.

00:12:50: Es war ja so, dass man festgelegt hat, in der Uni intern, dass Professoren sollen berufen werden, neue, aber nur 25% dürfen Hausberufen sein.

00:13:04: Also das heißt, 75% müssen außerhalb der Universität sein, also im Klammer, müssen aus dem Westen sein.

00:13:13: Und das war schon heftig, weil viele waren da, die sie zu bewährt haben, aber die haben keine Stelle bekommen als Professoren, das hat sich gewirkt auf uns als Doktoranden, weil wir waren in Arbeitsgruppen.

00:13:27: So, wenn du bei ein Descent bist, wollte Professor werden, hat sich bewährt, hat viele, viele Leistungen erbracht hinter der Zeit und dann hieß er 25, 25 heißt, viele werden da leer ausgehen.

00:13:39: Da waren heftige Kämpfer da, in der Uni, die Stimmung war nicht gut, viele fühlten sich benachteilig, viele fühlten sich diskriminiert ausgegangen, vor allem, dass man natürlich politische Vergangenheit eine Rolle gespielt hat.

00:13:55: Die in SED waren oder Funktionen hatten, aber auch die Stasi waren, die waren dann natürlich ausgeschlossen.

00:14:03: Und das hat man schon mitbekommen, so richtig, wie die Stimmung in den Arbeitsgruppen war, wie an der Uni so war.

00:14:09: Und ja, ich war aber diese Zeit erlebt.

00:14:14: Und in der Gesellschaft selber war dann natürlich auch klar, dass viele Menschen dann arbeitslos geworden sind, die Betriebe sind zugemacht worden.

00:14:24: Neuerhand kamen da, hat man Betriebe dann verkauft und viele, viele Menschen sind arbeitslos geworden.

00:14:31: Damals, wenn ich mich erinnere, war über 6000 Chemiker auf der Straße, da praktisch die sind arbeitslos geworden.

00:14:38: Chemiebetriebe, die nicht mehr funktionieren durften, die geschlossen sind.

00:14:44: Und dann haben viele, viele Massenarbeitslosigkeit, das hat so tiefen Unzufriedenheiten der Gesellschaft gebracht.

00:14:53: Viele waren wütend, viele waren dann verschweifelt.

00:14:56: Es hat auch so Gewalttaten geführt, dass viele dann über Sündenböcke gesucht haben nach dem Motto, die Ausländer sind schuld daran.

00:15:05: Da muss man auch sagen, da sind viele Neonasi, die sind diese Zeit auch aus dem Westen in Osten gekommen.

00:15:10: Die sind, dass diese Nährboden genutzt haben, um Hass und Hepse gegen Ausländer zu machen.

00:15:17: Da gab es auch viele, viele Tote, also gab es auch viele Verletzte.

00:15:21: Und zum Beispiel in Dessau erinnern wir uns über noch an Alberto Adriano, das war nicht im Wende, das hat aber ein bisschen später.

00:15:29: Und wir haben Amadeo Antonio in Brandenburg, da gibt es viele.

00:15:33: Ich war bei mir in Halle, da gibt es ein Savir-Villancolus, ein Mozambikaner, ein ganz Student, Vertragsarbeiternehmer,

00:15:41: der mit Vater von vier Kindern mit Messer in Augen gestochen.

00:15:47: Das war in dieser Zeit, das war sehr, sehr unangenehme Zeit, sehr schwierige Zeit, Rassismus in Alltag war ganz, ganz schlimm.

00:15:56: Also da erinnere ich mich bitter an diese Zeit.

00:16:00: Es ist in der Nacht der Wende sehr viel passiert, also die Transformationen, die viele ehemalige DDR-Bürger durchgemacht haben,

00:16:10: aber auch das, was aufgebaut wurde im Osteil, diese Republik ist immens.

00:16:18: Also das kült man mit, wenn man so 37 Jahre kontinuierlich in Ostdeutschland gelebt hat, in Halle und umgeben, wie da unterwegs.

00:16:26: Da sieht man schon, dass sehr, sehr viel an der Universität, aber auch infrastrukturmäßig, was vielleicht vernachlässig wurde,

00:16:34: ist einfach, was Menschen empfinden.

00:16:38: Also ich habe die Erfahrung in den drei Wahlperioden, aber auch durch meine Kommunalpolitische Tätigkeit,

00:16:44: dass viele sich nicht so ernst genommen fühlen.

00:16:48: Man hört immer davon oder man hört immer, dass viele sagen, wir sind die Menschen zweiter Klasse, auch wenn es ihnen materiell gut geht.

00:16:56: Ja, also Arbeitlosigkeit ist ja genauso, wie viele Teile Westdeutschland nicht so hoch.

00:17:03: Wir haben die Seiten der 90er Jahre, Mitte der 90er, erlebt, dass so bis 30% Arbeitslosigkeit, das ist ja nicht mehr.

00:17:10: Also viele Beschäftigungsmöglichkeiten sind da.

00:17:13: Lohnangleichung ist nicht 100% so, wie man es nicht wünschen würde, ist immer noch Lohn.

00:17:19: Gefälle Ost-West, die Rententhematiken sind immer noch da, Rentenangleichung ist vorzeitig 2023 schon erfolgt,

00:17:31: die Rentenwerte aus West.

00:17:33: Allerdings ist es immer noch so bei den Vermögen.

00:17:36: Verhältnisse ist West immer noch wirklich, vor allem Süddeutschland, ist nicht vergleichbar mit Ostdeutschland.

00:17:48: Und dann sieht das in Süddeutschland, Westdeutschland, Süddeutschland auch, dass durchschnittlich nach einer Studie von Friedrichsbestiftung, die vor Kurzem veröffentlicht wurde,

00:18:01: durchschnittlich 250.000 Euro Vermögen als an Erbe oder an Schenkungen in Westdeutschland, in Ostdeutschland liegt das durchschnittlich bei 10.000 Euro.

00:18:15: Es gibt eine Immense, und auch jüngere Generationen kriegen das mit, dass sie dann sagen, wir sind also doch nicht so ein Land, wie wir uns das wünschen würden.

00:18:27: Es ist ein langer Prozess, nicht dass ich trotzdem gehöre, nicht zu den Leuten dann sagen, es ist alles schlecht.

00:18:33: Nein, es ist sehr viel erreicht worden, der Weg ist aber lang.

00:18:37: Und ich denke, die Investitionen, die gemacht wurden, das darf man nicht leugnen, das sind viele, viele Investitionen.

00:18:44: Und die Rentren wie Leipzig, Potsdam, Dresden usw. oder Erfurt, die sind wirklich vorbildliche Städte, die sich entwickelt haben, die lassen sich wirklich sehen.

00:18:55: Und das sollte man auch erwähnen, die Medaille hat immer zwei Seiten.

00:18:59: Ich habe leider nicht so viele Erinnerungen, ich weiß nur, also wir haben das gemerkt.

00:19:10: Ich habe eigentlich gedacht, dass es würde schlimmer sein.

00:19:18: Was haben Sie befürchtet zum Beispiel?

00:19:21: Ja, ich dachte, es sollte wie in Vietnam.

00:19:27: Bei uns ist es ein langer Krieg und sehr viel gekämpft, auch Vietnamesen gegen einen einander, die Soldaten, die immer für Amerikaner gearbeitet haben.

00:19:41: Sie haben da gegen Vietnamesen als kommunistischen Partei.

00:19:49: Und deswegen habe ich gedacht, dass es auch sehr schlimm sein sollte.

00:19:57: Und als wir von Media gehört haben, schon geeinigt, also wir haben auch genug gemerkt, dass, aber unterschiedlich bei Deutschen in Leipzig.

00:20:14: Manze sind zufrieden, aber mehr viele haben große Sorgen gehabt, weil gleichzeitig sehr viele Arbeitlosen, sehr viele Betrieben sind zugeschlossen.

00:20:35: Ja, natürlich. Für uns war es immer auch interessant zu sehen, wie schnell vor allem diese Integration voranschreitet.

00:20:48: Irgendwie haben wir vielleicht so ein bisschen neidisch, weil die DDR diesen reichen Onkel in der Bundesrepublik hatte.

00:21:02: Der hat natürlich gehorchen, aber heute wissen wir, das hat natürlich auch negative Seiten.

00:21:07: Wir mussten in Polen selber natürlich alles in der Hand haben.

00:21:11: Wir sind in die alte DDR noch eingereist und verlassen haben wir schon fast.

00:21:19: Ich möchte natürlich nicht sagen, dass das schon die Bundesrepublik war, aber schon fast die Bundesrepublik.

00:21:26: Das war Ende Januar, schon im Juli gab es diese Währungsunion und dann die Wiedervereinigung, also das ging sehr, sehr schnell.

00:21:36: Die Konsequenzen der Mauerfall waren doch anders in Deutschland als hier, für die Bürger der DDR und der Volksrepublik Polen.

00:21:47: Wir leben nach wie vor in Polen, in unserem alten Land und die Aussies weniger, die mussten irgendwie mental umziehen.

00:22:00: Das ist aus meiner Sicht etwas anderes, denn das geschaffen heute auf morgen, bei uns war das ein Prozess.

00:22:09: Da hatte man mehr Zeit, um sich gewöhnen zu können und in Osten das geschaffen heute auf morgen.

00:22:17: Ich denke mal, die Wiedervereinigung kam zu den richtigen Zeiten.

00:22:23: Die Zeit war gekommen, damit die zwei deutsche Staaten sich vereinigen könnten, weil ich könnte mir nicht vorstellen.

00:22:37: Ein Jahr später wäre Chaos ausgebrochen, weil es war eine gewisse Unzufriedenheit da.

00:22:48: Umso länger man wartet, später ist es wie eine Atombombe.

00:22:55: Man kann nicht einen Menschen immer in einem Käfig halten und denken, ich habe ihn unter Kontrolle, ich habe ihn unter Kontrolle.

00:23:09: Irgendwann ist es explodiert und dann gibt es keinen Halt mehr.

00:23:15: Und ich denke, die haben es richtig gemacht.

00:23:18: Natürlich war alles nicht perfekt und das und jenes, aber mein Gott, mein Gott.

00:23:24: So ist es halt im Leben.

00:23:26: Heutzutage, ich würde sagen, es ist gelungen.

00:23:30: Weil die sozialistische Systeme, heutzutage kann man sagen, das ist ein System, der eigentlich kein modernes System hat.

00:23:41: Man lebt in der modernen Welt, in der modernen Systeme.

00:23:46: Das habe ich nicht verstanden. Es gab diese Tendenz, mein Freund Dr. Leving im demokratischen Aufbruch.

00:23:53: Die wollten auch eine reformierte DDR und mein Freund hat auch nicht den Sprung nachher.

00:24:03: Der deutsche demokratische Aufbruch ist dann in der CDU aufgegangen, den hat er nicht mit vollzogen.

00:24:12: Also auch zu der Fraktion erzählte, die also glaubte, noch reformierbar etwas zu tun oder zumindestens in einer gesamtdeutsche Verfassung neue Gedanken einzubringen.

00:24:25: Was ja dann nicht passiert ist, wir auch juristisch nicht notwendig waren, weil die Furchtskammer hatte ja beschlossen, der Bundesrepublik Deutschland beizutreten.

00:24:37: Es war also juristisch nach dem Rundgesetz möglich und das ist dann auch in der Weise passiert worden und ich fand das auch den einzig krankbaren Weg, anders ging es nicht.

00:24:47: Die Teilung der beiden deutschen Staaten war für mich eine grauenvolle Situation.

00:24:54: Die Wiedervereinigung Deutschlands war für mich eine Offenbarung.

00:25:01: Dann frage ich, was hat mir an der DDR gefallen?

00:25:05: Dass eine starke Solidarität innerhalb der Gemeinschaft war, auch in der Gemeinschaft des Widerstandes, gegen das System.

00:25:14: Der Prozess der Wiedervereinigung ist?

00:25:17: Für mich ein gelungener Prozess.

00:25:22: Es ist natürlich noch und muss fortgeschrieben werden, was die innere Vereinigung angeht, aber da gibt es natürlich viele unterschiedliche und differenzierte Momente, weil man ja immer die landmannschaftlichen Probleme auch mit im Blick nehmen muss.

00:25:36: So eine zwischbältige Haltung.

00:25:39: Einerseits haben wir ja immer wieder gesagt, das ist die historische Bestrafung für den Faschismus.

00:25:47: Das kann man gar nicht gut machen.

00:25:51: Andererseits ist es auch so, warum denn nur ein Teil Deutschlands, denn uns ging es ja gut.

00:25:56: Es gab keine Reparationszahlung, es gab keinen Abbau, es gab im Gegenteil Hilfe, es gab den Marschallplan und alles.

00:26:07: In der DDR war es alles wirklich extrem schwierig.

00:26:12: Und andererseits haben wir natürlich Freunde da gehabt, immer, und wir sind immer zu Leipziger Messe gefahren, um die zum Teil zu treffen, aber auch tschechische Freunde.

00:26:24: Das war ein ziemlich ambivalentes und schwieriges Verhältnis.

00:26:30: An Vereinigungen habe ich nie geglaubt, das ist so wichtig. Sie haben das absolut nicht für möglich gehalten. Und ich habe auch nicht für möglich gehalten, dass sich die Geheimdienste so nicht täuschen, dass sie einfach das nicht mitgekriegt haben.

00:26:43: Und dann kam aber der dritte Oktober 1990, die DDR ging auf in der erweiterten Bundesrepublik und damit war für dich der Weg zum Studium frei.

00:26:58: Wurde ich vorfristig aus meinem quasi Zivildienst entlassen und an dem Wochenende danach zeigte mir meine Mutter die Berliner Zeitung und sagte, die Humboldt-Universität nimmt noch Studierende auf für folgende Studiengänge.

00:27:14: Dann bin ich dahin gelaufen und konnte mich sehr unkompliziert innerhalb von wenigen Tagen immer trikulieren. Und dann hatte ich mich erst mal für Sozialwissenschaften eingeschrieben, aber mein Interesse an Osteuropa war so stark, dass ich dann schnell in den Bereich Osteuropa gewechselt habe.

00:27:32: Ich habe dann auch so Slowistik studiert und Politikwissenschaft im Nebenfach und habe dann auch noch Islamwissenschaft als Zweites Nebenfach gewählt.

00:27:39: Weil einfach, dass die Neugierde ist bei mir nicht mit dem Mauerfall nicht weggebrochen, sondern im Gegenteil, sie ist größer geworden, weil ich wusste, da gibt es Regionen, Gebiete, die man sich erschließen kann, die sehr interessant und sehr spannend sind.

00:27:55: Aber bei mir hat man gemerkt, aber bei mir war das nicht so stark, weil die 19 Jahre Sozialisierung in der DDR waren dann vielleicht auch nicht für stärker als die vielen Jahre Sozialisierung in dieser Situation europäer Auswand zu sein.

00:28:15: Du sprachst gerade diese historisch kurze Phase an, in der denkbar war, dass es eine reformierte DDR geben würde, dass man also ohne die DDR abzuschaffen, sie aber verbessern kann.

00:28:28: Und in der Opposition im neuen Forum und Bühnen ist es grüne und verschiedene Oppositionsgruppen, die es gab, war das ja, glaube ich, ein...

00:28:42: Das waren die Optionen, von denen man eigentlich ausging im Herbst 1989 bis zur Wahl am 18. März 1990.

00:28:50: Hast du dir das auch vorstellen können damals?

00:28:53: Ja, das hat man am ehesten vorgestellt.

00:28:57: Wir haben natürlich nicht die Konsequenzen gesehen, dass es uns vielleicht finanziell schlechter gehen soll oder wie auch immer.

00:29:07: Das sind ja alles Gedankenspiele, aber so war ich gestrickt, dass ich dachte, das wäre sozusagen die Option, die ich mir erstmal vorgestellt hätte.

00:29:21: Also erstmal selbst das versuchen. Es gibt immer so Momente, wo man, die man nicht vorhersehen kann, die vielleicht dann doch mal sehr positiv sein können.

00:29:29: Das macht mir ein bisschen Hoffnung.

00:29:34: Dass man so was mal erlebt hat, eine Wendung, die niemand so genau vorher gesehen hat, von der alle überrascht waren. So was wünscht man sich natürlich.

00:29:48: Ich muss sagen, ich war in den USA eingereist mit einem DDR-Pass, also mit dem Pass eines Landes, das es nicht mehr gab.

00:29:56: Auch interessant, aber das war kein Problem.

00:29:59: Zu den ganzen Systemen, die sich geändert haben, es war schon noch eine Herausforderung, dass das System der Bundesrepublik mehr oder weniger übergestülkt wurde.

00:30:11: Man musste sich auch sehr vieles Neues einstellen, obwohl das auch nach DDR schon Steuern gab.

00:30:19: Aber man hat damit nicht machen müssen. Die wurden eben einfach abgeführt vom AWG. Und dann war es das.

00:30:25: Man musste nicht überlegen, hol ich mir jetzt irgendwas davon zurück oder nicht.

00:30:31: Das waren meistens Fällen sowieso unsinnig, weil es war einfach geregelt. Auch die Sozialversicherung war alles einfach geregelt. Alles war sehr einfach.

00:30:41: Auch die Zins waren einfach. Es gab einen Zinssatz für alles, für alle Banken. Es veränderte sich auch nicht.

00:30:49: Die ganzen Systeme waren sehr einfach, aber sie waren alle da. Es gab Steuern, es gab Zinsen, es gab, weiß ich nicht, Sozialversicherung.

00:31:09: Aber der AWG war auch in Teilzeit. Insofern musste man sich an die Konzepte nicht neu gewöhnen, aber die Ausgestaltung war sehr viel komplexer und da musste man alles lernen.

00:31:22: Allein die Krankenkasse, ich weiß an der Uni, hat mir eine Mitarbeiterin gesagt, naja, nehmen sie die, die hat meine Tochter oder so, da habe ich die genommen, da will ich heute noch.

00:31:32: Wer war ich, um da jemanden auszuwählen, unter den vielen, die es da gab? Man war völlig überfordert. Es war ja noch ein Glücksprinzip oder so.

00:31:42: Immer war die Freiheit da, aber auch die Freiheit, alles Mögliche unerlaubt zu tun.

00:31:48: Die meisten polnischen Germanisten, die sich Tag und Nacht mit Deutsch beschäftigen, empfand die Teilung als ungesund, als unnormal und als zeitlich begrenzt.

00:32:06: Die DDR ist zugrunde gegangen an, an den Unvermögen in den vorangegangenen Jahrzehnten und vor allem in den letzten fünf Jahren sich zu reformieren.

00:32:24: Dann hätte vielleicht die Hoffnung bestanden, daraus etwas Neues Längerfristiges zu etablieren.

00:32:34: Und wie dann die Vereinigung gelaufen ist, das war unglücklich, ehrlich.

00:32:40: Ja, auch der Umgang mit wirklich den Menschen, die also von unserem Ministerium zum Beispiel, wir waren 450 Mitarbeiter im Ministerium, ungefähr.

00:32:51: Davon sind unsere Arbeitsgruppe mit 30 Mann übernommen worden, das waren also fast nur aus dem internationalen Bereich Leute.

00:33:02: Alle anderen, die übernommen wurden, das waren noch ein paar Sekretärinnen und vielleicht noch 10 oder 15 andere Leute.

00:33:08: Alle anderen wurden erbarmungslos in die Arbeitslosigkeit, egal was die für eine Qualifikation hatten.

00:33:14: Das sind einfach Dinge, die als so viel Intelligenz verschleudert wurden.

00:33:20: Da hat keiner gefragt, was kannst du, wie hast du gearbeitet?

00:33:31: Und wir hätten eine ganze Menge einbringen können.

00:33:33: Zum Teil sind die Verlierer die Frauen in der DDR?

00:33:36: Wir haben eine Menge verloren.

00:33:40: Erstens, die ganze Frage Selbstbestimmung abtreibungsrecht war bei uns viel vernünftiger geregelt als in der BRD.

00:33:47: Zweitens sind sie Frauen, deshalb sind wieder sehr stark in Bereiche gedrängt worden, die also auch die Frauen auch nehmen.

00:34:00: Das sind keine Frauen, die also eine Karriere gemacht haben.

00:34:04: Verloren haben viele, die im Bereich der Ministerien gearbeitet haben,

00:34:12: weil die also erstmal alle in die Arbeitslosigkeit verpielen und kaum wieder einen Fuß auf dem Boden gekriegt haben.

00:34:18: Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich beim DRD mit der Ausbildung den Erfahrungen auf einer Sechserstelle anfangen muss.

00:34:31: Das ist echter, das ist also schäbig gewesen.

00:34:34: Das Erfahrungspotenzial und das Wissen, das ist verloren gegangen bei vielen.

00:34:43: In dem Bereich, was also Verwaltung betrifft und so weiter, ist das noch in hohem Maße.

00:34:50: Profitiert haben vor allen Dingen junge Leute, die also rechtzeitig sich von einer Ausbildung, von einer Umstellung umstellen konnten.

00:34:58: Ganz bewusst.

00:35:01: Das zweite ist natürlich, dass der Westen die Chance genutzt hat, jetzt haben wir die Chance, die DDR einzunehmen.

00:35:08: Denn es ist keine Vereinigung gewesen, es ist eine Übernahme gewesen.

00:35:13: Es ist ja nicht übrig geblieben von der DDR.

00:35:16: Daran ist es gescheitert.

00:35:19: Es ist keine Vereinigung, es ist eine Übernahme der DDR gewesen.

00:35:22: Wobei alles das, was wirklich positiver fing an mit der Treuhand und mit allen drum und dran, es ging darum.

00:35:34: Die westdeutsche Industrie und Wirtschaft hat sich im Konkurrenten erlebt und hat ihre eigene Krise hinausgeschoben, indem sie die ganze DDR Wirtschaft runtergemacht hat.

00:35:42: Es gab viele Betriebe, die werden überlebungsfähig mit wir gewesen.

00:35:46: Die hätten da hätte man was machen können, wäre auch hier viel mehr zufriedenheit gewesen, von Arbeitsplätzen und allem.

00:35:52: Denn daran kranken wir ja heute noch.

00:35:58: Die tarifgebundenheit im Osten ist ganz gering gegenüber dem Vergleich zu Westen.

00:36:03: Ich verstehe es nicht, wie man heute noch unterschiedliche Tariflöhne in gleichen Betrieben haben.

00:36:09: Gucken sich die Zusammensetzung an den Direktoren, an den Hochschulen.

00:36:15: Ich weiß es jetzt nicht, ich habe jetzt nicht mehr so einen Überblick, aber es ist doch kein Rektor an der Hochschule geblieben.

00:36:22: Es wurden ihnen alles zweitrangige Leute aus dem Westen vorgesetzt.

00:36:28: Die gucken sowohl hin, wo sie wollen, jede Hochschule.

00:36:31: Und die haben ihre eigenen Leute mitgebracht.

00:36:38: Vielleicht auch nicht für das Protokoll, aber nur das Geschichtsbereich Humboldt-Universität.

00:36:47: Da hatten wir ewig lange zwei Institutsdirektoren, weil der neue aus dem Westen, der wollte die alten DDR-Lote nicht entlassen, er wollte sein Image nicht beschmützen.

00:36:57: Das sind einfach Dinge, die wir so auch erlebt haben.

00:37:04: Da sind natürlich viele Leute, das wirkt in der Besetzung der Leitungsstellen an den Hochschulen, in Betrieben, in den Ministerien bis heute nach.

00:37:16: Gucken Sie sich an, wie hoch der Prozentsatz ist von Leuten, die also eine Ostbiografie haben.

00:37:27: Die also in leitenden Funktionen sind.

00:37:30: Das ist nach wie vor.

00:37:34: Aber wie gesagt, die größte Ungerechtigkeit, finde ich, mit den Tariflöhnen, mit anderen Nürtes beim Renten, haben sie ja jetzt die Rentenpunkte um den gleichen Wert gebracht.

00:37:43: Nach 30 Jahren ist es auch ein Witz.

00:37:46: Es war ein Überstülpen des Systems des Westen mit Westleuten, die wenig Vorstellungen hatten von dem Geschehen in der DDR.

00:37:57: und also auch eine Überraschung.

00:37:59: erheblich einen Rand gelegt haben, was also die Qualifikation im Osten betrifft und damit sind

00:38:08: natürlich viele Leute, ja wir sind um ein bisschen anderes arbeiten gewöhnt gewesen,

00:38:13: im positiven Sinne. Es wurde die Meinung des Mitarbeiters geschätzt und nicht gesagt,

00:38:24: von oben rein regiert. Das ist der größte Fehler gewesen und der wirkt sich bis, der wirkt bis

00:38:32: heute. Ja eigentlich habe ich immer schon in den letzten Jahren gedacht, wäre schon schön, wenn

00:38:39: eben Deutschland doch eins wäre und weil man mit diesem System nicht mehr so ganz klar kam. Aus dem

00:38:47: einfachen Grund war eben zu viel verschiedene Beziehungen, eine Rolle spielten. Im Ministerium

00:38:54: habe ich eben gelernt, dass jeder, der dort gearbeitet hat, das waren ja alles Hochschulabsolventen,

00:39:00: aber sie hatten ja ihr Auskommen, in dem sie genug gute Gehälter hatten und und auch Reisen konnten

00:39:07: zum Teil und auch die Wiesen hatten von den Dienstreisen, also ging es eigentlich gut. Aber sie

00:39:14: hatten meiner Ansicht nach den Blick zur Uni verloren. Ich kam ja aus der Humboldt-Union und wir

00:39:19: hatten Ausreiseanträge ohne Ende. Die Leute sind nur noch das ganze Jahr, meine Kollegen auch ständig

00:39:26: irgendwie zu welchen Tanten gefahren und haben Geld mitgebracht und eben alles geschwärmt. Also

00:39:32: du hast es schon nicht mehr ordentlich arbeiten können, also es war fast abzusehen. Es hat

00:39:36: einfach keinen Spaß mehr gemacht. Deshalb bin ich dann auch noch mit rüber zum Ministerium. Da

00:39:40: warteten keine Schiene, weil sie das so nach Realität nicht geschnallt haben. Dann kamen von

00:39:46: den Hochschulen zwar Berichte, wie das an die Universitäten los war, aber sie wurden natürlich

00:39:51: geschönt. Das fand ich alles nicht gut, dass die Menschen nicht mehr gleich waren. Ja,

00:39:58: dass das eigentlich auch nicht die gleichen Chancen haben. Meine was an unserem Staat gut war,

00:40:05: war eben, dass wir alle zum Facharbeiter geführt haben. Es gab bei uns wirklich keine Uni

00:40:10: lernen und der Fünfklassenabschluss hat einen Teilfacharbeiter gemacht oder die alte Dame noch,

00:40:16: wie es ich war, haben sie auch dann noch als Diät köcheln oder jeder hatte noch eine

00:40:21: Entwicklungsmöglichkeit. Also das war schon erstaunlich und die Knackis wurden eben bei

00:40:27: unserer Hausverwaltung in der Uni beschäftigt. Die mussten auch jeden Tag beim Dienst antanzen. Also

00:40:33: wir haben keinen allein gelassen. Mein Mann und ich haben den 3. Oktober die Feier in der deutschen

00:40:41: Botschaft in Madrid erlebt und wir kamen dahin und mussten am Anfang die Pässe zeigen und die

00:40:50: Einlasskontrolle hat unsere Pässe so lange angeguckt, bis ich dann gesagt habe, na wir kommen

00:40:55: ja aus der DDR, das steht doch da drauf. Ach so, na dann waren wir da drin und wir hatten wirklich

00:41:00: den Eindruck, die wenigsten dort hatten, also ich denke ja, also es war jedenfalls sie sich

00:41:08: vielleicht so zu erkennen gegeben haben, ich weiß es nicht. Aber es war so interessant,

00:41:13: ich hatte wirklich den Eindruck, manche haben noch nie einen echten DDR-Menschen gesehen. Das war

00:41:19: eine interessante Veranstaltung. Sie waren die Attraktion des Arztes. Ja, ich weiß nicht,

00:41:25: aber ein bisschen exotisch kamen wir uns schon vor, wobei die Wiedervereinigung wurde gefeiert,

00:41:30: manchmal habe ich gedacht, was feiern die eigentlich? Wissen die eigentlich, was auf der anderen Seite

00:41:34: war, ja? Aber es war trotzdem, es war eine sehr schöne Veranstaltung und für uns war es so,

00:41:40: wir sind aus der DDR nach Spanien eingereist und aus Spanien nach Deutschland eingereist. Es war

00:41:48: schon, es war schon sehr interessant. An einer Wiedervereinigung habe ich nicht gedacht,

00:41:55: wenn man auch nicht geglaubt, weil ich gedacht habe, dass der Russe die Ausrüstweise oder die

00:42:01: Sowjetunion wird das nicht zulassen. Reformen innerhalb des Sozialismus können möglich sein

00:42:05: und sind am Horizont und das Hoffnung, was man sich eigentlich wünschte ist, man lebte ja auch da,

00:42:12: man hatte seinen Bekanntenkreis da, war Reisefreiheit, waren Freiheiten ja. An politische noch größere

00:42:22: Veränderungen habe ich nicht gedacht und auch nicht geglaubt. Du hast dich auch nicht nachgesehen,

00:42:28: oder? Ich glaube, ehrlich zu sagen, wenn ich hätte reisen können oder so was und ich behalte

00:42:36: meinen Job, der so uninteressant ja auch nicht war und so und dann hätte ich auch weiterleben können.

00:42:43: Eins wurde mir relativ schnell klar und vielleicht schneller als anderen, denn ich bin aus diesem

00:42:50: großen Institut für Weltgeschichte als Erster abgesprungen oder zumindest aus meinem Block

00:42:55: Nordafrika, Nordostlatanamerika, Afrika. Dieses da habe als Erster den Laden verlassen und die

00:43:02: haben mich noch angeschaut und mich gefragt, wieso, warum? War auch so ein bisschen, warum

00:43:08: verlässt du uns? Mir war klar geworden, dass dieser Wissenschaftsblock als solcher nicht erhalten

00:43:17: bleiben wird und es war eine, muss ich sagen, kein Verdienst, es war eine persönliche Beziehung,

00:43:22: Rostock, die Uni Rostock, an der mein Vater tätig war, in der er Vorsitzender des Konzils wurde

00:43:29: nach der Wende. Er war da recht unbelastet, er war nicht in der Partei gewesen und wohl auch recht

00:43:37: beliebt, war zumindest ein guter Hochschullehrer, das weiß ich, war Vorsitzender des Konzils,

00:43:43: war Mitglied der Ehrenkommission, durch diese Kommission musste nachher das gesamte

00:43:46: Personal durchgeleuchtet, durchprüft werden sicherlich keine angenehme Aufgabe, es kam

00:43:52: neuer Rektor, ein unbefangener, sehr sympathischer Mathematiker, der suchte einen neuen Stab,

00:43:58: den Alten wollte er nicht übernehmen, der suchte jemand für die Presse, der suchte

00:44:01: in persönlichen Referenten, das bin ich dann geworden, das war, das war göbliche Eingriff,

00:44:06: das war, das war Glück, das war Glück. Fast alle Professuren wurden mit Wissenschaftlern aus

00:44:11: dem Westen neu besetzt und die brachten ihre Doktoranden mit und die haben sich dann wieder

00:44:18: reproduziert, also das heute sagt er jedenfalls in seinem Fach, in seinem Bereich der Geisteswissenschaften

00:44:25: ganz wenige Menschen aus Ostdeutschland vertreten sind oder eigentlich außer ihm niemand im Moment.

00:44:32: Da kann man natürlich streiten, was Eliten sind, es mussten nicht wenige ausgetauscht werden und

00:44:41: die Professuren meines Vaters und seines Umfeldes, das kann ich nicht so sagen und bei Medizin wird

00:44:46: es, Rostock Medizin überblickte ich damals auch noch, war es auch nicht der Fall, das ist

00:44:52: natürlich bei Fachrichtungen wie Politikwissenschaften, Soziologie, Philosophie, Jura, die will ich man

00:45:01: nennen, wird es ungleich anders gewesen sein als bei Agrarwissenschaften bis Physik, ja,

00:45:07: muss ich dazu sagen, also das ist dann sicherlich auch eine biografisch gefärbte Sicht und Austausch ist,

00:45:16: ja hallo DRD, ja im Prinzip nichts Schlechtes, es sind ja auch welche vom Osten dann im Westen

00:45:23: gegangen und was natürlich was wegbrach war, glaube ich, Jura fast komplett, alles was

00:45:31: Marxismus-Leninismus war als Teil der Philosophie brach auch weg, das waren nicht wenige Professuren,

00:45:35: das darf man auch nicht vergessen, also insofern wurde ein, ich würde nicht vom Großteil sagen,

00:45:41: aber ein großer Teil der Eliten wurde ausgetauscht und das Professorinnen und Professoren dann

00:45:47: Doktorandinnen und Doktoranden mitbringen ist, glaube ich, ein normaler Vorgang. Ich glaube,

00:45:53: man muss hier zwischen persönlich erlebten und gekränkten Unterscheiden zwischen Prozessen,

00:45:58: die so sind, wie sie sind und die kaum, will ich mal sagen, groß anders hätten gestaltet werden können.

00:46:10: Ich musste eben plus so schmunzeln, du hast gesagt theoretisch, oder praktisch hast du es gesagt,

00:46:19: wir wurden an das Stammland angegliedert, warum siehst du das als Stammland, ja?

00:46:25: Nein, aus heutiger Sicht. Die alte Bundesrepublik brauchte sich nicht umstellen, die hat im Prinzip

00:46:31: weiter existiert, während wir alle einen Bruch irgendwo infizient waren und wir sind angeschlossen.

00:46:37: Ja klar wurden wir angeschlossen, aber wenn du die BRD als Stammland bezeichnest, machst du die DDR

00:46:45: noch kleiner und das von dem, ich korrigiere mich folgter, nee, das meinte ich jetzt aber,

00:46:52: ich glaube du hast es auch verstanden, aber weil einfach, unser 16 Millionen mussten sich in

00:46:59: vielen Fragen umdenken, umlernen, uns auch anpassen. Ich verstehe, was du meinst, aber das ist auch so die

00:47:07: Mentalität der Ostdeutschen finde ich ein bisschen, dass sie sich immer kleiner machen, als sie wirklich sind.

00:47:12: Weil wir nicht, wir sind nicht vereinigt, wir sind beigetreten, angeschlossen kann man nicht sagen,

00:47:18: Österreich wurde mal angeschlossen, aber wir sind beigetreten worden. Worgen im Klammern. Also wir

00:47:25: sind beigetreten und damit ist im Prinzip von vornherein dieses Gefühl über vielen Ostdeutschen.

00:47:30: Ja, aber das ist eben so, dass es immer davon ausgegangen wird, ja ihr seid ja die, die haben

00:47:36: wir so übernommen und das ist so ein bisschen, kann das früher immer stärker durch, jetzt nicht mehr

00:47:44: ganz so, ihr müsst uns dafür auch dankbar sein, dass wir uns so übernommen haben. Ja das, wie viel

00:47:49: habe ich nicht. Das ist ja unser aller Problemen gewesen, ja. Wir sind 88 aus der DDR in die

00:47:55: Sowjetunion gefahren und ich persönlich bin dann 97 aus der russischen Federation in die

00:48:00: Bundesrepublik Deutschland gekommen. Also wenn du willst, in zehn Jahren vier Länder mit vier Ideologien,

00:48:06: mit vier verschiedenen Geschichtsabläufen, die teilweise irgendwo immer miteinander verbunden

00:48:12: waren, ja. Die DDR war mit der Bundesrepublik mitverbunden. Auch die Sowjetunion war ja verbunden

00:48:19: hinterher durch die ganze Beziehung Kohl, Gorbatschow und so. Es war ja alles irgendwo wie

00:48:25: so ein Kneil, was ja auch gut und richtig war. Aber für die einzelnen Menschen, die das so

00:48:31: ad hoc erlebten, war das natürlich sehr schwer. Es gab auch sehr viel Verbindendes, ja. Es gab

00:48:39: sehr viel Englischemang auch bei den Westdeutschen, muss ich sagen. Wir haben sehr viele Unterstützung

00:48:47: auch bei denen gefunden, ja, obwohl die zu Anfang auch nicht wussten, was sie mit uns anfangen

00:48:53: sollen. Aber ich nehme an, da hat der Botschafter mal Machtwort gesprochen und sagt, ich reiß gleich mal

00:48:56: zusammen und komme hier nicht und gucke die an wie im Zirkus. Das war eigentlich normal. Die haben

00:49:02: uns eigentlich gesagt, na ja, jetzt, so wie Willy Brandt es mal gesagt hat, irgendwie jetzt kommt

00:49:07: zusammen, was zusammengehört. Die haben ja eigentlich genau wie viele andere in der Welt auch

00:49:11: nicht verstanden, warum es zwei deutsche Staaten gab. Die haben alle die Erinnerung auf Großdeutsche

00:49:17: Reich, einen riesen Klotz, da die halbe Welt erobert, dann Bums in den Kopf gekriegt und dann sind

00:49:22: der zwei deutsche Staaten. Was soll das denn? Also die hatten auch nicht die Möglichkeit, das zu

00:49:27: recherchieren. Es gab genähte Internet und es war. Und als es dies, wir machen das zusammen,

00:49:32: dann findet alles okay. Es gab natürlich, sagen wir mal, auch so ein paar Fanatiker, die gesagt haben,

00:49:38: oh ja, ja, ja, ja, ja, jetzt hat er auch untergebuttert und so. Aber die meisten haben das eigentlich positiv gesehen, würde ich sagen.

00:49:45: Weder in Feierlaune, noch in Ablehne-Laune, sondern es war für mich eine logische Schlussfolge, diese Vereinigung und

00:50:02: ich möchte sagen, dass es für mich ein ganz natürlicher Prozess war, der glücklicherweise

00:50:13: ohne große Kontraversen zum Abschluss kam, dass diese leidige Trennung zwischen den Menschen, die

00:50:30: in beiden Teilen lebten, aufgehoben waren. Obwohl ich mich in der DDR nicht unwohl gefühlt habe und ich bin heute zum

00:50:41: Beispiel manchmal enttäuscht und empört, wie man das Leben der Menschen in der DDR reduziert auf

00:50:58: Stasi, auf SED, auf Unterdrückung und Unrechtsstaat. Das finde ich zu oberflächlich, dass die Menschen

00:51:14: in der DDR, die mir begegnet sind, waren kritisch, aber sie waren nicht unglücklich.

00:51:26: Der größte Fehler im Wiedervereinigungsprozess war der Beitritt.

00:51:38: Ich kam gerade dazu, als das große, große bronzende DDR-Angenbleem, was draußen gehangen hatte, mit großen

00:51:47: Gepäulter und Wucht in diesen noch leeren Containereien gedonnert wurde, weil am 3. Oktober dann das Götterinstitut

00:51:54: einziehen sollte. Und der ehemalige Leiter des KITS, so hieß das abgekürzt, Kultur- und Informationszentrum,

00:52:03: sagte zu mir, entweder sind sie verrückt oder naiv.

00:52:09: Nachdem das mehr oder weniger klar war, dass das bestehende System totgelaufen hatte,

00:52:19: da gab es ja keinen Aufruhr, da haben die Frieden, der war ja halb bis hierher.

00:52:26: Deshalb war das eine reale Option, aber es sieht aus.

00:52:32: Hatten Sie zu irgendwelchen Zeitpunkten Angst in Ihrer eigenen Zukunft oder in Ihrer Familie?

00:52:39: Sie dachten, jetzt gibt es ein Systemwechsel und ich verliere meinen Job, meine Position.

00:52:46: Also, wir sind ja noch vor dem Oktober.

00:52:54: Also kann ich für mich einfach nicht behaupten.

00:52:58: Wir wussten ja alle, dass es so nicht weitergeht und jetzt kommt was Neues.

00:53:02: Und gut, warum sollen wir uns auch nicht mit der Bundesrepublik wieder vereinigen?

00:53:14: Weil kann man nun mal nicht in Abrede stellen, weil wir, wie das anfangs zumindest hieß, ein Volk sind.

00:53:23: Also da sind engerer Beziehungen als so anderen, da auch verwandtschaftliche Hort und so weiter.

00:53:32: Also dagegen war ja erst mal nichts einzubehen.

00:53:36: Also ich beginne einen Satz und ich bitte Sie, einfach spontan zu verändern oder auch zu sagen weg.

00:53:42: Das ist sinnlos geht auch, aber vielleicht fertigen wir es ein.

00:53:47: Woran ist die DDR zugrunde gegangen?

00:53:49: Einzig selbst.

00:53:52: Wer sind die Verlierer und wer sind die Gewinner der Wiedervereinigung?

00:53:58: Kann man so pauschal nicht beantworten.

00:54:01: Grob, natürlich die alte Bundesrepublik.

00:54:07: Aber auch viele, die ehemalige DDR-Bürger, die nachterwende ihre Vorstellungen, ihre Wünsche umsetzen konnten.

00:54:23: Und alle, die das nicht konnten oder eben arbeitslos wurden, keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen haben.

00:54:34: Leider, die sind natürlich dann die Verlierer.

00:54:36: Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten ist im Rückblick gelungen.

00:54:43: Der größte Fehler im Wiedervereinigungsprozess war?

00:54:54: Das sich gegenseitig nicht zu kennen.

00:54:58: Alles andere kann man noch nennen, aber sich nicht zu kennen.

00:55:04: Ist das ein Fehler oder ist das...?

00:55:06: Das war ein großes Manko.

00:55:08: Ein Manko war das, ja?

00:55:10: Hat man sich denn bemüht, sich kennenzulernen?

00:55:14: Es gab Menschen, die haben sich bemüht und es gab Menschen, die wollten es nicht wissen.

00:55:18: Es gibt heute in Berlin noch in Ostern Leute, die nicht in den Western gehen, heute und umgekehrt.

00:55:24: Also eine demokratische, sozialistische Republik Ostdeutschland wäre nicht lebens- und überlebensfähig gewesen.

00:55:32: Und hätte auch nicht die Akzeptanz der Mehrheit der Bevölkerung gehabt.

00:55:36: Somit war es, glaube ich, richtig aus meiner Sicht relativ schnell zu dieser Arbeit.

00:55:40: Das muss auch jeder für sich selbst entscheiden.

00:55:42: Wenn man dadurch seine Arbeit verloren hat, wenn massive Veränderungen in der Familie aufgetreten sind,

00:55:48: was ja Schicksale im Osten durchaus mit sich gebracht haben

00:55:51: und es haben sich auch nicht überall blühende Landschaften entwickelt, sieht man das anders.

00:55:55: Also ich kann mir immer wenige Leute vorstellen, die sagen, es wäre mir lieber gewesen, die DDR hätte fortbestanden.

00:56:01: Weil doch auch die soziale Marktwirtschaft sich immer stärker sozial gestaltet.

00:56:09: Also vieles, was heute zu unseren Sozialleistungen gehört, war vor 30, 40 Jahren noch nicht gegeben.

00:56:19: Und auch die Haltung dazu war eine völlig andere.

00:56:22: Also deswegen, denke ich, finden sich wenige Leute, die eine Pauschalkritik anbringen.

00:56:29: Wie gesagt, individuelle Schicksale kann man auch nicht urteilen.

00:56:33: Und die waren dann insbesondere über diesen äußeren Zustand des Hauses

00:56:38: und auch die Tatsache, dass ich also eine Toilette auf halber Treppe hatte.

00:56:41: Sehr, sehr irritiert.

00:56:44: Und dann habe ich sie gefragt, okay, wie wohnt ihr denn?

00:56:47: Ja gut, die meisten hatten in einer WG ein Zimmer.

00:56:51: Manche wohnten auch in einem Wohnheim in einem Zimmer mit etwas besseren sanitären Anlagen.

00:56:57: Aber sie hatten keine eigene Wohnung.

00:56:59: Ich bezahle hier 40 Mark dafür. Was bezahlt ihr?

00:57:02: Oh, wir bezahlen 200 Mark für unser Zimmer.

00:57:04: Ich habe die Hoffnung gehabt, dass eine DDR reformierbar sein könne.

00:57:15: Ich konnte mir keine Wiedervereinigung vorstellen, bis zum 9. November 1989.

00:57:25: Als ich dann aber gesehen habe, was die Maueröffnung in den verschiedensten Kreisen und sozialen Schichten auslöst,

00:57:35: war mir klar, es kann nur eine Vereinigung gehen.

00:57:42: Und was wir heute wissen, was ich eben auch als Historikerin sehr genau weiß, ist, dass das Window of Opportunity,

00:57:53: dieses Fenster der Möglichkeit nur für sehr kurze Zeit offen war, was man damals auch noch nicht wusste.

00:58:02: Aber wer ein politisches Gespür hatte, der wusste, man darf dann nicht trödeln.

00:58:13: Und man kann in dem Moment auch nicht zu viel Rücksicht auf Befindlichkeiten nehmen.

00:58:20: Ich rede von dem großen Rahmen, was innerhalb dessen dann noch passiert ist, mit Wirtschaft, mit Betrieben,

00:58:30: mit verschiedenen Berufen oder sowas. Das sind noch ganz andere Dinge.

00:58:38: Da hätte man überhaupt nicht mit der heißen Nadel stricken müssen.

00:58:42: Also da gibt es auch von mir sehr, sehr viel Kritik dran. Aber es war im Prinzip die einzige Chance,

00:58:50: dass diese Vereinigung durchzuziehen.

00:58:53: Und die Polen haben ja also schon im Prinzip von der Gründung von Solidarnöchtern davon geträumt,

00:59:00: dass sie sich der westlichen Wertegemeinschaft anschließen können als Staat.

00:59:05: Und die DDR hat immer einen Stolperstein auf diesem Weg dargestellt.

00:59:09: Und das Thema der deutschen Wiedervereinigung ist in Polen viel früher thematisiert worden.

00:59:18: Als in der DDR, wir hätten uns noch nicht mal getraut, darüber zu reden.

00:59:23: Da wurden wir von polnischen Freunden schon gefragt, ja wie wollt ihr dieses Problem denn lösen?

00:59:28: Für uns, für uns Polen muss es gelöst werden.

00:59:31: Dann war nach dem Fall der Mauer wenigstens in den Köpfen alles möglich.

00:59:36: Wissen Sie, das hat gerade für das Denken unglaubliche neue Perspektiven eröffnet.

00:59:45: Aber alle Angebote, die ich hatte, haben sich für mich nicht frantiert,

00:59:48: weil ich hatte keinen Hochschulabschloss, ich wäre nie ordentlich bezahlt gewesen.

00:59:53: Und von daher war mir klar, wenn wir in dieses bundesrepublikanische System kommen,

01:00:01: habe ich keine Chance, ich brauche einen Hochschulabschloss, ich muss jetzt studieren, ich muss dadurch.

01:00:07: Und viele meiner Freundinnen und Freunden haben gesagt, ja ich habe schon mal studiert, ich bin was.

01:00:17: Man muss mich so nehmen, wie ich bin.

01:00:21: Und dann gab es eine Weile lang Übergangsregelung, aber irgendwann sind diese Übergangsregelungen zu Ende gegangen.

01:00:29: Und dann gab es keine richtigen Chancen mehr, das ist bei vielen passiert.

01:00:39: Wir sind mit dem Wissen abgereist, dass wir in einer anderen Zeit zurückkommen,

01:00:47: in ein anderes Land zurückkommen werden, in ein gemeinsames oder einheitliches Deutschland.

01:00:53: Man wussten aber, man hat sich darunter nichts vorstellen können.

01:00:58: Also wir sind abgereist, wir haben studiert, wir waren jung, wir waren abenteuerlustig, was erwartet uns da,

01:01:05: aber wir haben gar nicht groß darüber nachgedacht, was wird sein, wenn wir mal zurückkommen.

01:01:09: Und das ist dann, zu Wiedervereinigung kam, das ist ein Wunder, da hat der liebe Gott direkt eingegriffen.

01:01:18: Das konnte niemand ahnen, dass das käme.

01:01:23: Vielleicht wäre das auch ohne wirtschaftliche Gründe, allein unter dem Druck sozialer Medien und der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhundert auch gekommen.

01:01:35: Weiß man nicht, aber letztlich war es eine wirtschaftliche Problematik.

01:01:40: Der Sozialismus ist eine wunderschöne Idee, das setzt aber leider einen besseren Menschen voraus.

01:01:46: Wir haben ihn gefühlt und uns mit gefreut, aber schon ein großes Bedürfnis in der Bundesrepublik,

01:01:56: dass wir uns jetzt wieder um die DDR erweitern, das gab es nicht.

01:02:01: Man hatte sich eingerichtet, man lebte eigentlich gut.

01:02:04: Im Gegenteil, es gab genug Leute, die warnten und sagten im Gotteswillen, nicht nur weil sie meinten,

01:02:11: dann fängt Deutschland wieder an, arrogant zu werden, dann ziehen die von Bonn nach Berlin um, dann bauen die ein Kanzleramt, das dreimal so groß ist,

01:02:19: das ist ja alles so passiert und dann werden die vielleicht wieder größer wahnsinnig.

01:02:23: Das war die eine Sorge, die andere Sorge war mein Gott, was kostet das denn?

01:02:29: Und das kostete ja auch viel.

01:02:31: Und was holen wir uns denn da ins Haus für Leute?

01:02:36: Die sind ja 10 Jahre lang ganz anders sozialisiert, auch das stimmt zum Teil, aber da haben viele Leute in ihrer Biografie verloren.

01:02:45: Und ich glaube auch, viele einfache Menschen haben verloren oder verlieren noch daran,

01:02:52: dass sie das Gefühl haben, dass ihre Biografie nachträglich entwertet wird, obwohl sie gar nichts politisch zu tun hat.

01:03:01: Aber es wurde halt von der DDR auch nichts besonders wertgeschätzt, außer diesem Ampelmännchen wurde auch kaum was übernommen von der DDR.

01:03:12: Und man hatte eher das Gefühl, die müssen sich jetzt halt ein bisschen anstrengen, dass sie hier bitte mit unserem System klarkommen.

01:03:21: Und das hat doch vielen Leuten, ich glaube, vielen älteren Leuten hat das viele Schmerzen bereitet.

01:03:31: Angesichts der fortbestehenden Rechte auch der Siegermächte eine Lösung zu finden, die alles einvernehmlich regelt.

01:03:45: Das eine war der politische Ausgleich, dass man im Prinzip sagte auch von Russischer Seite, man war einverstanden damit,

01:03:56: dass unter bestimmten Voraussetzungen dann die Wiedervereinigung erfolgen könnte.

01:04:02: Und auf der anderen Seite konnte das, mussten natürlich im Zusammenhang damit viele Fragen geklärt werden.

01:04:11: Ich fand, dann hat sich das aber auch politisch überschlagen, dass es dann gar nicht mehr aufzuhalten war, der Prozess der Vereinigung.

01:04:29: Der Weg von November bis Juni war ja lang, also nur sieben Monate, aber in so bewegten Zeiten ist das eine sehr lange Zeit.

01:04:39: Und zunächst dachte ja überhaupt niemand an eine Vereinigung der beiden Staaten.

01:04:46: Der nationale Überschwang, den es damals gab, den habe ich nicht gemocht und der hat bei mir sogar Ängste ausgelöst.

01:04:57: Also die Vereinigung als solche hat mich nicht emotional angerührt.

01:05:07: Ich habe das mit großer Skepsis verfolgt.

01:05:10: Das war so ein bisschen, ich war sehr stark in Frankreich engagiert und ich hatte so ein bisschen die französische Optik,

01:05:18: dass es nicht besonders wünschenswert ist, in Europa einen großen deutschen Nationalstaat zu haben.

01:05:26: Als dies dann geschehen war, dass mich das Ungeheuer emovierte, dass ich plötzlich ein Deutschgefühl hatte, was ich vorher nie in meinem Leben hatte.

01:05:36: Woher kam das?

01:05:38: Von vor 45, nämlich an. Vor 45 wurde natürlich Deutschland großgeschrieben.

01:05:45: Und ich nehme an, das hatten wir hinterher, hatte ich auf jeden Fall total vergessen.

01:05:50: Weil niemand mehr darauf insiziert, im Gegenteil, man wollte nicht, dass man auf diese Zeit zurückkam.

01:05:58: Von Wandels. Ich habe irgendwo mit dem Bus rübergefahren, habe mir das Brechthaus in Bukow angeschaut.

01:06:10: Das war ein Spaziergang, wo ich für mich das neue Gebiet, das zu Deutschland zusammengewachsen ist.

01:06:25: Das hat mich also unheimlich ergriffen, dass Deutschland eine plötzlich ungeheuer Veränderung erlebt.

01:06:32: Das kam so aus dem Dunkeln?

01:06:35: Ja, völlig. Ich hatte überhaupt nicht das erwartet, weil mich das eigentlich nicht interessierte.

01:06:41: Ich fing dann an, mich sorgfältiger zu orientieren.

01:06:45: Und dann hinterher sind ja auch die Leute erschienen, die vom DAD dann als Kollegen übernommen wurden.

01:06:54: Und dann fange ich an, finde ich an mich relativ heftig dafür zu interessieren.

01:06:59: Und hatte auch den Umgang mit diesen Kollegen sehr gern. Daher auch meine Bindung an Ezolt.

01:07:04: Und so kommt daher, dass wir da auch ein schönes Verhältnis zu denen entwickeln.

01:07:09: Auch solche Leute wie Gügel oder auch andere.

01:07:12: Es sind Leute, die in meinem Bewusstsein aus dieser Zeit einen sehr angenehmen Eindruck hinterlassen haben.

01:07:20: Im Nachhinein bin ich froh, dass die Mauer weg ist.

01:07:23: Und ich bin froh, dass wir die Einheit haben.

01:07:26: Und ich bin froh, dass ich in Deutschland bin.

01:07:30: Das ist mein allergroßer Freude.

01:07:32: Und die Zusammenkommende aus Deutschland und Westdeutschland ist eine fantastische Sache.

01:07:44: Und ich bin froh, dass es also geklappt, wie das sein sollte.

01:07:50: Natürlich eine Verbesserung, Möglichkeit gibt es auf allen Ebenen.

01:07:55: Und letztendlich, sobald wir miteinander kommunizieren, haben wir eine Chance, uns zu verbessern.

01:08:01: Bisschenweise auch so ein Neuerung.

01:08:03: Das war abschließend die Stimme von Prof. Rayan Abdullah aus Grimmer in Sachsen.

01:08:10: Er ist Professor in Leipzig.

01:08:14: Christian, du hast mit mir und mit uns zusammen die 60 Minuten Meinung zur Wiedervereinigung oder wie immer wir den Prozess nennen wollen gehört.

01:08:27: Was hast du mitgenommen? Was ist dir aufgefallen?

01:08:31: Ich glaube, was diese ganzen Stimmen, die wir eben gehört haben, ziemlich deutlich machen ist, dass die Erfahrungen und Perspektiven auf die Wiedervereinigung sehr individuell sind.

01:08:44: Und dass man die nicht irgendwie klar an so einer Ost-West-Linie festlegen kann, sondern dass es doch sehr individuell auf die Lebenswege der Person ankommt, was jetzt genau mit diesem Wiedervereinigungsprozess verbunden wird.

01:08:58: Also die einen sprechen von großen Chancen, die sie ihnen eröffnet haben mit der Wiedervereinigung.

01:09:03: Andere betonen die Brüche, die sie erlebt haben in ihren Lebenswegen.

01:09:08: Und diese Vielfalt an Meinungen ist, glaube ich, die größte Erkenntnis dieser Folge.

01:09:15: Ja, die Vielfalt der Lebenswege und der Erfahrung sind ein Leitmotiv, das uns durch die 20 Folgen hier geführt hat.

01:09:27: Und nun kommen wir ja ans Ende dieses Podcasts.

01:09:33: Und wenn ich an Vielfalt denke, dann ist ja die Gegenidee, was ist das Gemeinsame, was ist das Verbindende?

01:09:46: Und das verbindende Elemente, das ich hier gefunden habe, ist die Tatsache, dass alle unsere Zeitzeugen international denken und verbunden sind.

01:09:58: Egal welche parteipolitischen oder gesellschaftspolitischen Referenzen, sie haben auch egal, wie positiv oder negativ sie die Entwicklung beurteilen.

01:10:10: Sie waren alle im Ausland, sie haben sich selbst im Ausland erlebt, sie haben Deutschland von außen gesehen und nicht jeder würde die internationale mit singen.

01:10:21: Aber sie alle sind doch auf die ein oder andere Art Internationalisten.

01:10:26: Und vielleicht ist das Teil zumindest der Antwort auf die Frage, was ist eigentlich der DRD oder wer ist der DAAD oder was ist die Identität dieser Institution.

01:10:39: Und die Menschen, die mit ihnen arbeiten, die im ihm arbeiten und die irgendwie mit ihm in Verbindung sind.

01:10:47: Ja, sie sind international ausgerichtet und dann ist das mal hier unser Zwischenfazit nach diesen 20 Folgen und damit ist es aber nicht zu Ende.

01:11:00: Es gibt noch mehr nachzuhören und nachzulesen.

01:11:05: Christian, was kannst du uns empfehlen, wenn ich noch mehr hören und wissen möchte?

01:11:11: Ja, wir haben natürlich noch eine Webseite vorbereitet, wo nochmal alle Podcast-Episoden zu finden sind und auch noch unser Archiv von den fast 60 Interviews, die wir geführt haben.

01:11:23: Was finde ich im Archiv?

01:11:24: Da finden wir die biografischen Interviews, aus denen die Podcast-Episoden bestehen, die O-Töne.

01:11:31: Also, falls da die eine oder andere Person nochmal besonderes Interesse geweckt hat, kann man sich da in voller Länge nochmal das Interview anschauen.

01:11:40: Ja, wunderbar. Und da finden wir auch eine Kurzbiografie zu jeder Person und auch noch Bonusmaterialien, das eine oder andere Dokument, Bilder, Briefe, Vermerke aus dem Verwaltungsapparat und so weiter.

01:11:56: Was uns so im Laufe unserer Projektarbeit in die Hände gefallen ist, kann man da noch nachlesen.

01:12:02: Genau, es lohnt sich auf jeden Fall, nochmal reinzuschauen.

01:12:05: Ja, gut, und damit komme ich hier zum Ende und möchte aber meinen Dank gerne loswerden in diesem großen Projekt haben.

01:12:17: Sehr viele Menschen mitgearbeitet und die großen Gruppen sind die Zeitzeugen, die 55 Personen, die sich geöffnet haben, die aus ihrem Leben erzählt haben, die zugestimmt haben.

01:12:29: Das auch private, persönliche, vielleicht manchmal sogar intime Dinge hier öffentlich werden, die das mit uns teilen.

01:12:38: Ein großen Dank für diese Offenheit, für die Transparenz und für den Beitrag zum Ausgleich auch zwischen Ost und West, glaube ich, der darin besteht, dass man sein Leben öffnet, dass man über seine Biografie erzählt.

01:12:53: Und die sich dann, das kann sich dann entfalten, wenn die andere Seite auch zuhört, wenn man bereit ist, sich auseinanderzusetzen mit den Biografien von anderen.

01:13:06: Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DRD, die in unserer Arbeitsgemeinschaft, wir nennen es FLAP, sich auch unser Projekt-Kollektiv, die daran mitgewirkt haben,

01:13:19: die schier unfassbare Menge von Informationen, 90 Stunden Interview zu erschließen, zu strukturieren, in thematische Episoden, in Häppchen sozusagen runterzubrechen und zu verarbeiten,

01:13:37: sodass das jetzt auch ein breiteres Publikum sich anschauen kann.

01:13:43: Ich danke den studentischen Praktikanten, du bist einer von sechs Personen insgesamt, die über den Lauf der letzten zwei Jahre hier mitgearbeitet haben,

01:13:56: an dem Projekt und schließlich möchte ich danken der Agaturfilm-Kartell, die uns geholfen hat, die Dinge zu produzieren und ein angenehmen Ton und ein schönes Bild zu setzen, überhaupt der Sache an eine Struktur zu geben, die es konsumierbar macht.

01:14:18: Ich benutze mal das Wort, wir sind ja ein Handmade-Projekt, wir sind hier alle keine Profis, sondern wir sind ja engagierte, interessierte Mitmenschen, die sich bemüht haben, die eigene Geschichte zu erforschen.

01:14:34: Und da brauchen wir auch ein bisschen professionelle Unterstützung, die haben wir bekommen, dafür herzlichen Dank, auch namentlich an Martin und Jesper.

01:14:45: Und schließe ich der Dank auch an das Team von Fazitmedien, die uns bei der Erstellung der Webseite unterstützt haben.

01:14:54: Und damit komme ich jetzt wirklich zum Ende von Folge 20 und von diesem Podcast. Ich danke auch für das Interesse aller Menschen, die hier zuhören.

01:15:06: Und wir freuen uns auf Feedback, auf Kritik, auf Ermunterung, auf jeder Art von Reaktionen. Die Adresse dafür ist ddr-und-we-ad-d-a-a-d.de und steht natürlich auch in den Show-Nots auf YouTube, auf unserer Webseite.

01:15:27: Und ja, wir hoffen, dass Gespräch mit Ihnen und euch da draußen geht weiter. Ich danke dir, Christian.

01:15:33: Ja, danke, dass ich hier sein konnte.

01:15:35: Ja, und wir fahren dann zurück nach Bonn zum DRD und bringen die Sache zum guten Ende.

01:15:42: Bis dahin, tschüss.

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