“Und dann haben wir losgelegt.” Die Arbeitsstelle Berlin-Mitte nimmt ihre Arbeit auf | Staffel 3 Folge 2
Shownotes
🎙 Die DDR und wir im DAAD – Folge 2
Staffel 3: Da wächst zusammen
Startschuss in Berlin-Mitte, nicht Ost-Berlin: Wie 31 Mitarbeitende tausende Studierende unterstützten. Alexander Haridi und Frauke Schick vom DAAD sprechen über die Anfänge der neuen "DAAD-Arbeitsstelle Berlin-Mitte", die am 4. Oktober 1990 – nur einen Tag nach der Wiedervereinigung – ihre Arbeit aufnahm.
📑 Hintergrund
31 Mitarbeitende aus dem ehemaligen Ministerium für Bildung und Wissenschaft der DDR übernahmen die Betreuung von rund 7.500 ausländischen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Ziel war es nicht, die Förderung abzuwickeln, sondern die Studierenden konsequent zum Abschluss zu führen. „Wir waren auf die Kooperation tüchtiger, engagierter Kolleginnen und Kollegen auf Gedeih und Verderb angewiesen“, erinnert sich Christian Reiser, der 1990 die Leitung der neuen Arbeitsstelle übernahm.
💬 Zeitzeugenbericht
Die Expertise der ehemaligen DDR-Mitarbeitenden und die enge Zusammenarbeit mit den ostdeutschen Hochschulen waren entscheidend, um den Übergang zu meistern und Kontinuität für die Studierenden zu sichern.
📌 Themen dieser Episode
• Der schnelle Aufbau der Arbeitsstelle Berlin-Mitte • Betreuung von tausenden ausländischen Studierenden nach der Wiedervereinigung • Zusammenarbeit zwischen ost- und westdeutschen Mitarbeitenden im DAAD
🎧 Über das Projekt
Das Zeitzeugenprojekt „Die DDR und wir im DAAD“ dokumentiert über 90 Stunden Interviews mit ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden, DAAD-Alumnae/-Alumni und politischen Wegbegleitenden – emotional, kontrovers und informativ.
🖥️ Formate
Podcast 🎙 | Video-Serie 🎥 | Online-Archiv mit Zeitzeugeninterviews 📖
DAAD-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben das Projekt anlässlich des 100-jährigen DAAD-Jubiläums entwickelt und umgesetzt, unterstützt durch Studierende und Kommunikationsprofis aus Ost- und Westdeutschland.
🔗 Weitere Informationen:
🌐 Webseite: https://pageflow.daad.de/ddrundwir
🎥 YouTube: https://www.youtube.com/channel/UC-wnTIo38qxMCUa1VOR6Q
📧 Kontakt: ddrundwir@daad.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Wir hatten ja keine Ahnung gehabt, wie die Auslandsabteilungen der Universität konstruiert waren.
00:00:08: Nein, wir sind auf Gedau und Verderb, auf die kooperative Mitarbeit der Kollegen angewiesen gewesen.
00:00:19: Wir waren immer auf Augenhöhe.
00:00:23: Wir fühlten uns akzeptiert, nicht bevormundet.
00:00:44: Hallo, ich bin Alexander Riedi und vor mir sitzt meine Referatskollegin.
00:00:49: Frauke Schick.
00:00:50: Frauke, wir beide arbeiten im DRD, im Referat, das sich mit Studieren weltweit erlebe ist, beschäftigt.
00:00:58: Ja, und Studieren weltweit dachten sich, Ende der achtziger Jahre auch etwa siebentausend ausländische Studierende, die in die DDR gekommen waren, um dort ihr Studium zu absolvieren, aber die DDR ging unter und die Frage war, wie geht es mit ihnen weiter?
00:01:16: Das haben wir in den vorangegangenen Episoden in den verschiedenen Aspekten und erarbeitet.
00:01:21: und im zweiten Teil dieser Doppelepisode zur ASBM in der ersten Folge habe ich euch geraten, liebe Hörerinnen und Hörer.
00:01:31: sich dieses Akronym zu merken, denn es lohnt sich, das kommt hier oft vor, aber ich sage es gerne noch einmal zu Beginn.
00:01:39: Es ist die Arbeitsstelle Berlin Mitte, von der wir hier sprechen.
00:01:43: Frage, du hast das Skript vorbereitet, das heißt, du hast die Interviews dir angeschaut, du hast diesen Moderationsleitfaden aufgestellt, die Dinge zusammen gepuzzelt und ich freue mich sehr.
00:01:58: dass wir heute zusammen hier moderieren können.
00:02:00: Ich führe uns mal ein bisschen ins Thema und an den Zeitpunkt, denn das ist ein sehr konkreter.
00:02:08: Diese Staffel heißt ja die DDR und wir im DRD.
00:02:13: Und jetzt könnte man sagen, am vierten Oktober, der DRD, jetzt präsent in der ehemaligen DDR in Ostberlin.
00:02:24: Wir befinden uns im Büro der Außenstelle Berlin Mitte des DRDs untergebracht, nicht an irgendeinem Ort in Berlin, sondern an einem historisch aufgeladenen Punkt ehemaliger Marx Engelsplatz, früher Schlossplatz, konkret in dem Ministerium, in dem bis vorgestern.
00:02:49: dass in dem Gebäude, in dem bis vorgestern das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR residierte, dass jetzt aber quasi gelehrt ist, denn das Auswärtige Amt in Bonn hat übernommen.
00:03:04: In diesem Gebäude war auch in der DDR schon das Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen untergebracht und sozusagen der internationale Zweig davon ist jetzt hier geblieben und das Büro ist in diesem Gebäude eingerichtet und die einunddreißig ausgewählten Expertinnen und Experten aus dem Ostministerium sind also nun im Dienste des DRDs unter westdeutscher Führung.
00:03:35: Es ist der Tag Null, der erste Arbeitstag der ASBM und sinnbildlich könnte man sagen Ost Meads West, denn hier sind die beiden jetzt zusammen im Verein in Deutschland.
00:03:49: Und diese Dinge, von denen wir berichten lassen und die wir sehr ausführlich und umfassend beschreiben aus den jeweiligen Perspektiven, denn darauf kommt es hier an, auf welcher Seite man saß, die sind vielleicht auch simbildlich für viele Zusammenhänge in diesem Widerverein in Deutschland.
00:04:13: Viele Menschen werden das im Betrieb, im öffentlichen Dienst, in den Familien erlebt haben.
00:04:19: Jetzt sind wir also zusammen in einem Staat und in unserem Fall hier in der ASBN ist aber eine Institution nicht abgewickelt worden, sondern quasi überführt worden in neue Strukturen, aber mit den ehemaligen Programmen.
00:04:38: und eben auch mit Leuten, die diese Programme fachgerecht in der DDR umgesetzt hatten und das nun für den DRD tun.
00:04:49: Und der Ort, wie gesagt, ist emblematisch auch für die Geschichte des DRDs, denn die ist in diesem Ort am Berliner Schloss, hat die ja auch begonnen, So datieren wir ja letztlich den Beginn der Einrichtung der Gründung des DADs und hundert Jahre später feiern wir ja dieses großartige Jubiläum und in dem Zusammenhang ist auch diese Reihe erschienen.
00:05:23: Die Fragen, die wir heute erörtern wollen sind, wie haben die Experten, die Ostexperten, unter Westleitung?
00:05:34: zusammengearbeitet.
00:05:36: Welche praktischen Probleme mussten Sie in Ihrem Alltag bewältigen?
00:05:42: Und wie verändert sich auch der DAAD mit seinem Hauptsitz in Bonn?
00:05:47: Wie verändert sich der DAAD durch diese neue Struktur?
00:05:52: Denn es gibt durchaus Arbeitsweisen und Instrumente, die sich bewährt hatten in der DDR und von denen man auch in Bonn nach und nach versteht, dass können wir auch übernehmen, das könnte bei uns auch funktionieren.
00:06:07: Und schließlich am Ende dieser etwas längeren Episode heute, ja fast Spielfilmlänge, haben wir so ausgerechnet.
00:06:15: Es wird auch so spannend und so dramatisch, denke ich.
00:06:20: Am Ende steht die Auflösung der ASBM, die ursprünglich für einen kürzeren Zeitraum angedacht war.
00:06:28: unter einem Jahr, dachte man, braucht man.
00:06:33: Um die Förderung zu Ende zu bringen... Weit gefehlt.
00:06:37: ...weit gefehlt, sollte tatsächlich bis nineteenhundert siebenundneunzig dauern, also bis der letzte Steppendjahr seinen Studium beendet hatte und diese Einrichtung dann tatsächlich abgewickelt wurde.
00:06:53: Und eine ganze Reihe der Mitarbeitenden der ASBM haben sich dann... auf eine Stelle im DRD Bonn beworben.
00:07:03: und kleine Vorschau, es geht also dann, siebenundneunzig in Bonn weiter und dann hören wir, wie die Brandenburger und Berliner Mecklenburg-Vorpommer, wie die dann im Rheinland ankommen.
00:07:17: Aber das ist eine andere Geschichte.
00:07:19: Zunächst sind wir also am vierten Zehnten, am Tag Null, viertenzehnten, neunzehntundneunzig, Frauke.
00:07:27: und wie geht's los heute?
00:07:30: Die neuen Kollegen und Kollegen müssen ja begrüßt werden.
00:07:34: Das Gebiet ist der Anstand.
00:07:36: Man kannte sich ja so noch gar nicht.
00:07:39: Und genau aus diesem Grund reisen der ehemalige Generalsekretär Dr.
00:07:44: Christian Bode und der damalige Präsident des DRD, Prof.
00:07:48: Berchem, nach Berlin und lernen die Kollegen kennen.
00:07:54: Ja, und mit dabei sind auch Herr Reiser, der vorläufige Leiter dieser Arbeitsstelle war für eine begrenzte Zeit.
00:08:04: Das war klar, aber er sollte die ersten Monate begleiten und aufbauen.
00:08:09: Und in der Führergruppe schließlich saß auch schon Dr.
00:08:14: Heinz Wegener, der dann der designierte ständige Leiter, die der ASBM werden sollte.
00:08:21: Der vorher ja im Büro, oder?
00:08:23: im Büro Berlin arbeitete und auf der Westseite und für Hochschule und Wissenschaft zuständig war.
00:08:30: Also ich habe die Szene noch gute Erinnerungen, weil sie mich emotional sehr berührt hat.
00:08:39: Also erstens, es war in dem inzwischen nicht mehr existierenden schrecklichen weißen Hochhausgebäude gegenüber dem Palast der Republik, also am Schlussplatz.
00:08:54: Da kam man rein.
00:08:55: Das war völlig leer.
00:08:57: Völlig leer.
00:08:58: Bis auf den, ich weiß nicht, dreizehnten Stock oder so, das Ähnlichste.
00:09:02: Jedenfalls den obersten Stockwerk.
00:09:04: Da war ein Sitzungsraum.
00:09:07: Unten war noch ein Hausmeister, der ein Mürisch passieren ließ.
00:09:11: Und ein knarschender Fahrstuhl.
00:09:15: Dann waren wir oben in diesem Sitzungsraum.
00:09:20: Und der Blick ging über die ... Drei-sicht Kollegen, die da saßen, Kolleginnen und Kollegen, hinweg aus den Fenstern, über den Platz auf diesen Volkspalast.
00:09:39: Also auf den Standort des alten Berliner Schlosses, in dem bis zum Jahre forty-three das erste DAD-Büro gestanden hat, bis es dann von einer alliierten Bombe getroffen wurde.
00:09:56: Das hat mich emotional deshalb so berührt, weil ich nun aus Cottbus kam.
00:10:00: Plötzlich, das wirkte alles so unwirklich, dass sich plötzlich da stand und über die deutsche Einheit sprach und gegenüber dem DRD, wo der Büro eröffnet war, aber nicht mehr da war.
00:10:16: Es war ungefähr so unwirklich, wie einige Wochen später, als ich in Vietnam war und auf dem Mekong-Fluss begrüßt wurde von Vietnamesen, die in der DDR in neunzeirundfünfzig als Schulkinder aufgenommen worden waren und mir Weihnachtslieder auf Deutsch vorsangen mit ihren Kindern.
00:10:36: Und ich anschließend dem General Japp, der die Amerikaner rausgejagt hatte, begegnete als Vorsitzenden des Komitees für Wissenschaft und Technik.
00:10:47: Das sind so Momente, wo man vorübergehend in seinen Geschichte in Koordinaten völlig durcheinander kommt.
00:10:53: Und ich frag, bin ich eigentlich jetzt im Archiv oder in der Realität?
00:10:59: Der berühmte Saum, der Geschichte, der Kultsche, der Wehte da an einem vorbei, so gingen wir das.
00:11:06: Und es hat mich wirklich berührt.
00:11:08: Ich guckte über die Leute hinweg, die saßen gegen das Licht eigentlich alle als dunkle Silhouetten.
00:11:18: Ich konnte sie gar nicht so richtig wahrnehmen.
00:11:20: Aber ich fühlte mich sozusagen rein und dachte, was denken die denn jetzt?
00:11:24: Da kommen da zwei, drei Leute aus Westdeutschland und übernehmen den Laden jetzt hier.
00:11:30: Und die waren vielleicht früher irgendwo was Besonderes oder sie hatten jedenfalls ihre Biografie.
00:11:37: und was wird jetzt aus ihnen?
00:11:39: Also ich empfand auch für sie, die mir da aber wie Silhouetten gegenüber saßen, ein merkwürdiges Gefühl und fühlte mich unwohl.
00:11:50: Aber auch andererseits enttusiastisch über diese Situation.
00:11:55: Was ich gesagt habe, weiß ich gar nicht mehr.
00:11:58: Irgendwas bestimmt halbwegs vernünftiges.
00:12:02: Na ja, und so kam das dann nachher ins Rollen.
00:12:04: Aber diese Situation war schon sehr, sehr bemerkenswert.
00:12:09: Es ist die, an die ich als Erste denke, wenn ich deutsche Einheit höre.
00:12:14: Ich finde diese Situation, auch wenn Herr Bode sie beschreibt, sehr anruhend und sehr eindringlich.
00:12:21: Man kann sich das regelrecht vorstellen.
00:12:24: Und an diese Begrüßung durch Herrn Bode erinnern sich auch die Kollegen Wolfgang Trenn, Kai Etzold und Christian Reiser.
00:12:32: Hören wir doch mal, was sie zu sagen haben.
00:12:35: Herr Bode begann mit den Worten, ich bin ein Generatiker, der nicht so einer wie sie ihn kennt, wortwörtlich.
00:12:41: Ja, das war dann eine Versammlung.
00:12:46: Professor Berchem hat sehr sachliche, ernste Rede gehalten.
00:12:53: Herr Bode hat noch mal fortgesetzt, ist noch mal mehr auf die technischen Sachen eingegangen, hat erklärt.
00:13:10: dass wir die Mittel für die Förderung der ausländischen Steppenjagden das für die beantragen müssen und dass wir für diese Beantragung feststellen müssen, wie viel Steppenjagden es überhaupt gab.
00:13:31: Das war eine sehr sachliche, positive sachliche ein positives, sachliches Gespräch.
00:13:39: Aber das Gespräch selber mit Bärchen und Bruder und so, das war so ein Neubeginn.
00:13:44: Jetzt fangen wir an.
00:13:46: Und da musste man sich erst aneinander testen.
00:13:49: Aber das fand ich eigentlich sehr angenehm.
00:13:52: Das war Kai Ezolt.
00:13:53: Und Kai Ezolt trifft am vierten Oktober das erste Mal auf Herrn Reiser.
00:13:58: Und dann hören wir doch mal, wie beide den Tag ganz konkret erlebt haben.
00:14:03: Wir haben ja das Glück, dass wir ... Beide ja auch dazu sprechen konnten und an einem Ort.
00:14:09: Ich habe sie zusammen in Bonn auch interviewen können.
00:14:13: Einmal einzeln.
00:14:16: Und dann habe ich sie aber auch gemeinsam sich erinnern lassen aus ihren damals doch sehr verschiedenen Perspektiven.
00:14:24: Am vierten Oktober war ihr erster Arbeitstag im Gebäude des ehemaligen Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen der DDR am Wernerischen Markt.
00:14:38: Und seid ihr euch da zum ersten Mal begegnet?
00:14:42: Ja, soweit ich ja immer.
00:14:46: Ja, auf jeden Fall.
00:14:48: Wir haben uns am Montag dann, nach dem Treffen im Haus des Lehrers, sind wir dann alle, wir sind getrennt rübergegangen und haben uns dann mit Bergheim und Bode in den Büro-Räumen, uns zugewiesen in Büro-Räumen, im Hoch- und Fachschulministerium getroffen.
00:15:12: Wir saßen an einem langen Tisch.
00:15:14: Ja.
00:15:15: So, und da saßen ein, zwei, drei.
00:15:17: Richtig, ja.
00:15:18: Und es ging über.
00:15:19: Ja, ja.
00:15:19: Und wir dreißig, glaub ich, saßen... Einen dreißig, zwei.
00:15:23: Einen dreißig, ne?
00:15:26: Ja.
00:15:27: Da war der Heinz-Wegner auch dabei.
00:15:29: Ja.
00:15:30: Ja.
00:15:30: Berg im Bode, Wegner und Reiser.
00:15:34: Ja.
00:15:34: Ja.
00:15:37: Und ich weiß noch, anschließend sind sie alle durch die Räume gegangen.
00:15:45: Da haben sich die Räume angeguckt.
00:15:47: Und wir haben so Steckdosen aus dem Boden kommen lassen und Herr Bode stolpert da überall hin.
00:15:54: Also die stand da, so da, oh, das ist aber gefährlich.
00:15:59: Und dadurch war das so gleich aufgelockert.
00:16:01: Wer hat das so lustig genommen?
00:16:04: Ja, ja, ja, ja.
00:16:06: Oh, hier muss man aufpassen.
00:16:09: Naja, es gab ja auch einen offiziellen Akt, wo bei dem Ministeriums übergreifend die ehemaligen zuständigen DDR-Ministerien oder Institutionen die Akten an die jetzt gesamtdeutsche Ministerienvereinigung übergab, so denn auch an den DAD.
00:16:30: Und das beschreibt Herr Wegener.
00:16:33: Es gab eine große Übergabe.
00:16:35: Ich kam mich in den Gästehaus des Auswärtigen Amtes in einem Park.
00:16:43: Wie heißt der?
00:16:44: Ganz bekannt in Berlin, da war das Gästehaus.
00:16:47: Da saß man an langen Tischen und dann wurden die entsprechenden Akten übergeben.
00:16:53: Man hatte mich dann rumgebeten, weil man nicht immer ständig Leute aus Bonn schicken wollte, dass ich das entgegennehme.
00:16:59: Da saß ich Herrn Reih z.B.
00:17:01: gegenüber.
00:17:03: Was war das Gästehaus des Außenministeriums, der DDR?
00:17:05: Gästehaus der DDR, ja.
00:17:08: Im Pläntner Wald.
00:17:10: Im Pläntner Wald, nach dieses Gästehaus.
00:17:13: Da traf man sich, waren also ganze Ministerien.
00:17:17: Nicht nur wir als DRD, sondern ein auswertiges Amt.
00:17:20: Sondern da waren das Wirtschaftsministerium, Landwirtschaftsministerium.
00:17:25: Die Akten wurden übergeben, weil die DDR-Ministerien aufgelöst wurden.
00:17:29: Das war nach dem dritten Oktober?
00:17:30: Ja.
00:17:31: Also eine offizielle Übergabe der Akten.
00:17:33: Ja, nun waren Herr Bode und Herr Bärchen wieder abgereist nach Bonn.
00:17:37: Herr Reiser blieb zurück.
00:17:39: Und wie die ersten Tage in dieser Arbeitsstelle, in der neu gegründeten Arbeitsstelle Berlin-Mitte-ISBM waren, beschreibt uns Herr Reiser.
00:17:50: Nein, das war dann, wir haben dann am zweiten Tag als dann Professor Bärchem und Herr Bode wieder abgereist waren, haben wir erst mal eine allgemeine Vorstellung gemacht.
00:18:00: und haben unsere beruflichen Hintergründe erklärt und unsere Funktion erklärt und haben uns von jedem einzelnen Mitarbeiter erklären lassen, was er an welcher Stelle gemacht hat.
00:18:22: Damit waren die ersten Tage ausgefüllt.
00:18:27: Und wir haben dann die Kollegen Heinz Wegener und ich haben dann die Kollegen in ihren Zimmern besucht und haben uns auch in ihren Arbeitsräumen nochmal sagen lassen, was sie machen.
00:18:40: Mir wurde klar, wir haben es hier mit einer Mannschaft zu tun, in denen auch Selbstständiges denken herrscht und die nicht alle... Darauf warten, dass, wie man ihnen sagt, das und das wird jetzt gemacht und das und das wird morgen gemacht und so weiter.
00:18:56: Die durchaus auch erwarteten, dass sie weiterhin von ihren Funktionen, die sie in der Vergangenheit ausgewirrt haben, von den relativ hohen Funktionen, die sie in der Vergangenheit innerhalben, dass sie auch weiterhin gehört werden.
00:19:14: Wir haben versucht, die Stärken der Kollegen und die Die Kenntnisse der Kollegen, die kannten sich ja in den DDR-Hochschulen blendend aus.
00:19:26: Diese Kenntnisse zu nutzen, die waren für uns überlebenswichtig.
00:19:31: Wir hatten ja keine Ahnung gehabt, wie die Auslandsabteilungen der Universität konstruiert waren.
00:19:42: Wir sind auf Gedeih und Verderb, auf die kooperative Mitarbeit.
00:19:47: ... der Kollegen angewiesen gewesen.
00:19:50: Manchmal kam man sich vor wie Alice im Wunderland.
00:19:55: Und das ... ... mit Kollegen, mit denen man gerne essen ging.
00:19:59: Und mit denen man sich ... ... mit denen man ... ... hin und her gesprochen hat, ... ... mit denen man sich ihre ... ... ihre Laufbahn erklären ließ, ... ... erklären ließ, ... ... wo sie ihr Auslandsstudium absolviert hatten.
00:20:16: Die hatten ja alle ein Auslandsstudium.
00:20:17: Die meisten von ihnen hatten ein Auslandsstudium hinter sich.
00:20:20: Die waren alle in Russland studiert.
00:20:25: Das waren Leute mit internationaler Erfahrung.
00:20:31: Das gehörte zu den sozialen Einstimmungen, die man damals vorgenommen hat.
00:20:48: Ja, das soziale Pfand start an einem konkreten Ort und Orte und Architektur bestimmen ja auch das Miteinander der Menschen, haben eine eigene Atmosphäre.
00:21:03: und diese Ort ist nun besonders aufgeladen auch mit Geschichte und deshalb wollen wir uns den auch etwas näher anschauen oder uns schildern lassen in den Erinnerungen.
00:21:17: Hier gegenüber dem Palast der Republik, den gibt es auch nicht mehr.
00:21:22: Inzwischen, da ist ja heute die Rekonstruktion des Berliner Schlosses.
00:21:26: Das Büro befindet sich im Außenministerium.
00:21:28: Das gibt es auch nicht mehr, das wurde abgerissen.
00:21:32: Und wie die Atmosphäre der Genius Loki dort war, das schildert uns zunächst der Reiser.
00:21:40: Das Hochschulenfachtelministerium war ... In ombedeparer Nachbarschaft zum Palasterepublik, zwischen Palasterepublik und der der großen Werderschen dieser wunderbaren gotischen, backstand gotischen Kirche, da war ein moderner Bau hingesetzt worden.
00:22:12: Da wo Schinkels Bauakademie ... später gegenüber vom Werderschen Markt, wo heute das Ausdruck verarmt ist, ja?
00:22:18: Ja, ja, ja.
00:22:19: Ah, da war das.
00:22:20: Und quasi schräg gegenüber vom Staatsratsgebäude auch, ja?
00:22:23: Ja, ja.
00:22:24: Das Staatsratsrobate war etwas entfernt, konnte man aber fast sehen von da aus.
00:22:28: Dann, was mir allen im Lauf der Zeit so zum Bewusstsein kam, der Palast der Republik, auf den wir nun täglich schauten und der ja doch eine architektonisches ... Besonderheit in der DDR gewesen ist, der stand gruselteils auf dem Grundstück des Berliner Stadtschlosses.
00:22:53: Und dem Berliner Stadtschloss hatte ... ... in den Nr.
00:23:02: neunzehntundzwanzig ... ... ist der DRD entstanden.
00:23:05: Der DRD hatte seine ersten Hyrogebäude, wenn man sich also den Palastere-Bublik wegtachte.
00:23:12: Und man sich vorstellte, dass man auf das Stadtschloss schockte.
00:23:19: Dann hat man auf den Ort geschaut, wo der DRD einmal entstanden ist.
00:23:26: Ich hatte einen Arbeitsplatz zur Seite des Stadtschlosses.
00:23:29: Ich habe mir jeden Tag vorhin hier drüben mal der DRD entstanden.
00:23:43: Eine Art Rückkehr des DRD zu seinen Wurzeln.
00:23:46: Das war ein relativ modernes Gebäude.
00:23:50: Es ist später gebaut worden.
00:23:52: Mit entsprechender Auffahrt und so weiter, wo die großen Staatsempfänger der DDR stattfanden.
00:23:59: Mit einer Fülle von Büros.
00:24:02: Das Volumen kann ich schwer einschätzen.
00:24:05: Es waren drei, vier Stockwerke hoch.
00:24:08: Und wir hatten einen zweiten oder dritten Stockwerk, hatten wir die Räume belegt.
00:24:16: Das waren eben auch eine etwas dunkelgehaltene Räume, die also sagen wir dran, das war eine optimistische Stimmung, also hell und licht, wie wir das gewohnt sind.
00:24:32: Meteoran auf keinen Fall, das war eben ... Na, ich bin der stalinistischer Bau war es nicht mehr.
00:24:38: Es war natürlich schon eine gewisse Modernität in diesem Bau drin.
00:24:42: Aber etwas herausragendes war es nicht.
00:24:47: Das heutige Gebäude des Ausferienamtes hat eine ganz andere Streitkraft als das Gebäude, das dann abgerissen worden ist.
00:24:54: Ja, Orte haben ihren eigenen Charakter und vermittelene Stimmung.
00:24:58: Dazu gehört auch der Geruch.
00:25:01: Wir wissen in der Erinnerung, dass wir viele ... Assoziation tatsächlich, Erinnerungen an, Gerüche knüpfen.
00:25:09: und unsere ehemalige Kollegin Dorothea Fitterling schildert uns mal, wie sie diesen typischen DDR-Amtsstubengeruch wahrgenommen hat, sie als Westberlinerin.
00:25:22: Und ich war dann auch in der Arbeitsstelle natürlich, also in diesen Räumen des ehemaligen DDR-Bildungsministeriums, wo man kaum gehen, die diese Türen, diese auf, es riecht nach Lysol, sie kennen den Geruch.
00:25:35: Und es ist ein typisch langweiliges Bürogebäude und insulieblos und schrecklich.
00:25:45: Also die üblichen Gänge, dieses komische Nenonium, was, wie gesagt, mit dem Lysol gereinigt wurde.
00:25:53: Und diesen Geruch kriegten sie gar nicht raus.
00:25:55: Und ein Zimmer, also ein Büroraum, kriegt den nächsten.
00:25:59: Tja, wir sprechen von Das ist eigentlich gar nicht so lange her, aber zu dieser Zeit gab es kein Internet, es gab kein Handy, das waren Fremdworte.
00:26:12: Oder wenn Handys waren, die riesig groß, die konnte kein Mensch benutzen, wie muss man sich denn jetzt überhaupt die Kommunikation vorstellen?
00:26:20: Mit welchen Mitteln hat die Arbeitsstelle gearbeitet?
00:26:24: Die musste ja mit dem Mutterschiff in Bonn im ständigen Ausdrauf sein, denn es gab ja ganz viel zu berichten täglich.
00:26:30: Absolut, ja.
00:26:34: Im Gebäude hatten wir ein Stockwerk.
00:26:37: Wir hatten, das waren, acht oder neun Geschosse, das Gebäude.
00:26:42: Und wir hatten, das mal nachgucken, glaube ich, im siebten oder achten Stockwerk hatten wir ein Stockwerk, in dem wir einen Westanschluss hatten.
00:26:55: Telefon.
00:26:56: Telefonanschluss.
00:27:00: In dem Ministerium gab es einen Westanschluss.
00:27:04: Die konnten mit allen Durchwahlen direkt in den Westdeutschern anrufen.
00:27:09: Das haben wir mit übernommen.
00:27:10: Das war was Besonderes.
00:27:11: Das war was ganz Besonderes.
00:27:13: Für uns war das natürlich eine gewaltige Arbeitserleichterung, weil wir eben auch bei vielen Fragen, die uns neu waren und viele Fragen, die wir mit der Zentrale schnell mit dem Telefon klären konnten.
00:27:23: Wie hätte man ohne Westanschluss mit Borne telefonieren können?
00:27:27: Da wären wir nach West-Berlin gefahren, das Büro.
00:27:31: Da wären wir nach West-Berlin gefahren in das Berliner Büro und hätten von da aus, was wir ja auch gemacht haben.
00:27:37: Man hat von Fernschreiben abgeschickt und telefoniert und Post abgeholt und so weiter.
00:27:43: Das war ein Hin und Her.
00:27:47: Und dann kam nach uns ... hat das Bildungsminister, unser Bildungsministerium, eine Außenstelle des Ministeriums in dem Gebäude eingerichtet.
00:28:02: Und der Leiter der Außenstelle hat dann gesagt, in diesem Gebäude gibt es einen Telefon mit Westanschluss.
00:28:10: Das steht natürlich dem Deutschen Bildungsministerium zu und der hat dann das unser Telefon übernommen.
00:28:19: und wir waren wieder darauf angewiesen, dass wir kommunizierten über das Berliner Büro in Westberlin.
00:28:29: Und die Kommunikationsmittel damals waren Fax und Fernschreiben oder?
00:28:38: Fax.
00:28:39: Fax.
00:28:39: Telefon und Fax.
00:28:40: Telefon und Fax.
00:28:43: Wie jetzt genau hingehört hat, der wird einen kleinen Widerspruch herausgehört haben.
00:28:47: Herr Wegener spricht davon, dass die Räume der ASBM im zweiten oder dritten Stock untergebracht waren.
00:28:55: Und Herr Reiser sagt im siebten oder achten Stockwerk.
00:28:58: Nun ja, wo die Wahrheit liegt, wissen wir jetzt auch nicht zu rekonstruieren.
00:29:02: Das finde ich jetzt aber auch nicht so schlimm.
00:29:05: Ich finde es ganz wunderbar, was Herr Reiser gerade erzählt, über die Möglichkeiten miteinander zu kommunizieren.
00:29:11: Das können wir uns heute überhaupt nicht mehr vorstellen.
00:29:14: Das muss ja auch sehr aufwendig gewesen sein.
00:29:17: Die Wege waren weiter, es hat alles vielleicht noch länger gedauert.
00:29:21: Aber Herr Reiser wurde jeden Tag genau dafür belohnt und er nahm das sehr gerne in Kauf.
00:29:28: Denn was er jetzt beschreibt, finde ich auch sehr eindrücklich.
00:29:32: Ein täglicher Weg zur Arbeit?
00:29:33: Absolut, genau so war es.
00:29:36: Die tägliche S-Bahnfahrt.
00:29:38: Der tägliche Gang vom Max Engelsplatz am Pergamon Museum vorbei.
00:29:49: Der Weg über die Prachtstraße unter den Linden ins Hochschulministerium.
00:29:54: Das war jeden Tag für mich nochmal ein besonderes Erlebnis.
00:29:58: Der Tag fing immer.
00:29:59: gut an, wenn ich an diesen historischen Städten, die bis dahin nicht betretbar waren, wenn ich da vorbeigehen konnte.
00:30:10: Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
00:30:11: Ich hatte auch mal das für Knügen vier Jahre in Berlin zu leben und zu arbeiten und ich sehe auch genau diese Städten vor mir.
00:30:18: Das war oftmals auch ein historischer Spaziergang von A nach B, ganz wunderbar.
00:30:24: Jetzt kommen wir doch mal zu der Frage, womit beschäftigten sich denn die Kollegen und Kolleginnen der Arbeitsstelle Berlin Mitte ganz konkret?
00:30:32: Was waren Ihre Zuständigkeiten, Ihre Aufgaben?
00:30:35: Wie konnten Sie Ihre Kompetenzen einbringen?
00:30:38: Und dazu erzählt uns Rüdiger Stahl etwas und auch Herr Trenn.
00:30:44: Der DRD hatte nämlich gemerkt, so einfach ist das nicht, das von Bonn zu steuern.
00:30:52: Dazu mussten ja die Hochschulen der DDR mit einbezogen werden.
00:30:59: Und in dieser Arbeitsstelle war das so geregelt, dass jeder von uns, Sachbararbeitern, Hauptsachbararbeitern, eine Universität in der DDR als Ansprechpartner diente.
00:31:17: Meine Hochschule war die TU Dresden.
00:31:21: Ich kann mich noch gut erinnern.
00:31:23: der Leiter des Akademischen Auslandsamtes, der das vorher hatte, die kannte ich nicht, aber der neue Leiter war Markus Rümmel aus der Bundesrepublik.
00:31:40: Und da gestaltet es sich die Zusammenarbeit von vornherein auf gleicher Höhe.
00:31:48: Das war ein Mann, der sich tastend in die DDR-Strukturen einarbeitete.
00:32:00: Der kam nicht als Wessi rüber, ich weiß alles besser, sondern der ging Schritt für Schritt und der mit und derjenige zum Beispiel ein positives Beispiel, wie jemand auch die Akzeptanz gegenüber den ehemaligen DDR-Leuten widerspiegelte.
00:32:36: Dann begann eine Arbeit in Referaten.
00:32:40: Ein Referat war der Studentenaustausch und ein anderes Referat war deutsche Studenten im Ausland und internationale Beziehungen.
00:32:52: Und ich war plötzlich Hauptsachtbearbeiter.
00:32:55: für die multilateralen Beziehungen, musste dafür sorgen, dass diese Institutionen aufgelöst werden, die Leute zurückkommen.
00:33:05: Der DRD hat, wie alle anderen Verpflichtungen, das weiterbeführt, bis es eben rechtlich relevant war, sie auch die entzünden Personen zurückzuholen.
00:33:17: Also am voran warst du noch Sektorleiter.
00:33:20: Und jetzt warst du hauptsachbar?
00:33:22: Mit dem gleichen Gehalt.
00:33:23: Wie hast du das empfunden?
00:33:25: oder wie hast du dich gefühlt?
00:33:28: Wir waren ja doch alle in einer Situation.
00:33:31: Können wir uns am nächsten Tag noch Brot kaufen?
00:33:34: Trass, wie ich gesagt, mein sektorenleiter Kollege.
00:33:40: Ich kann mir doch noch einiges habe ich ausgerechnet.
00:33:44: Wir wussten, dass es am nächsten Tag genau so weitergeht.
00:33:49: Von daher waren noch überhaupt nicht die Rede.
00:33:53: Also ich habe mich da so gefühlt, dass ich dadurch werde hier gebraucht.
00:33:57: Ich kann hier arbeiten, kann hier einbringen, was ich vorher gemacht habe.
00:34:02: Ja, und dann kam eine Woche später der St.
00:34:06: Bernd Wurthich aus Bonn mit dem EU-Programm Wolfgang.
00:34:11: Wir müssen eine Tagung jetzt machen.
00:34:14: Das ist der deutsche DRD Erasmus-Tagung.
00:34:19: Und haben wir die in der Humboldt-Universität gemacht.
00:34:21: Wir kunden nicht mehr die Räume des ehemaligen Volksgeduldungsministeriums nutzen, wo wir zu den vorhergehenden Tagungen waren.
00:34:29: Die waren aber schön, haben wir doch gefallen, sagt das singt man gut dich.
00:34:32: Das ist so toll waren sie auch nicht, waren eben die Räume von Marco Troneger, aber dann hatten wir eben Humboldt-Universität und das war uns auch viel lieber.
00:34:40: Und dann haben wir die erste deutsche DRD-Tagung gemacht.
00:34:49: Die Tagung mit den Projektgewinnern war am vierzehnten Oktober, das war noch nicht die erste, sondern im Februar, einundneunzig, war dann wirklich die erste an der Humboldt-Universität.
00:35:03: Die erste gesamtdeutsche Tagung, die hat ich jetzt an der Humboldt-Universität, also wir sind hier mitten im Arbeitsalltag drin, es finden Konferenzen, Starthochschulen werden vernetzt und Im Mittelpunkt steht natürlich die Arbeit mit den Stipendiaten.
00:35:18: und man könnte meinen, dass es doch klar sein müsste, wie viel Stipendiaten jetzt eigentlich gefördert werden müssen gerade, weil das System der DDR ja so eine Mischung aus zentraler Verwaltung oder Koordinierung durch das Ministerium und dezentraler Betreuung.
00:35:37: durch die Hochschulen war, aber mit Nichten.
00:35:40: Es war lange Zeit eben doch nicht klar, wie viele Menschen jetzt hier tatsächlich auf der Payroll noch der DDR waren und das versuchten die Mitarbeiter jetzt herauszufinden und mussten ja wöchentlich quasi Wasserstandsmeldungen auch nach Bonn machen.
00:36:00: Die Zahlen wurden immer mit Spannung erwartet und hinter jedem Kopf, hinter jeder Zahl steht ja Geld, ein Budget.
00:36:08: Und dieses Budget ist zusätzliches Geld, das ja zunächst gar nicht eingeplant war im Bundeshaushalt und das irgendwie beschafft werden muss.
00:36:16: Also das ist ja die materielle Grundlage, das Brot und Butter-Geschäft und das gestaltet sich aber gar nicht so einfach.
00:36:26: Also der, der, der, der, der, der DDR hatte den, die hatten die Hochschulen.
00:36:33: an denen die ausländischen Studenten studierten, die waren zentral erfasst durch die Hochschulen.
00:36:42: Und die Hochschulen bekamen ihr Geld aus dem Hochschulministerium und Hochschulministerium.
00:36:55: Das war eine... Die Kontakte zu den Stippenjaten, die Betreuung der Stippenjaten, das war eindeutig eine Frage der Hochschulen und daraus ergaben sich dann auch entsprechende Schwierigkeiten bei der Erfassung der Stippenjaten, die der DRD irgendwann einmal übernehmen sollte und für die der DRD die Mittel beantragen musste im Auswärtigen Amt oder im Wissenschaftsministerium.
00:37:27: Aber die Kollegen aus dem Hochschulministerium und aus dem Erziehungsministerium, die hatten natürlich durch Hochschulbesuche einige, die hatten auch Kontakt zu den Stebinharten, aber die waren administrativ mit der Verwaltung beschäftigt.
00:37:48: Und die Hochschul, die Betreuung der Stebinharten lag In der Hochschule, die Ämter, die Außenehmter der Hochschulen hatten einen viel größeren Einfluss, einen viel größeren Arbeitsumfang als die deutschen akademischen Ausdachstämter.
00:38:04: Das ist gar nicht vergleichbar.
00:38:06: Ich war ja in der, sozusagen, nennen wir das mal Vertragsabteilung.
00:38:11: Unternehmend gab es eine stipendierte Studentenabteilung.
00:38:18: Und die Kollegen, die haben das gemacht, was quasi der DRD macht.
00:38:25: Die haben die ausländischen Studenten an der DDR Hochschulen betreut.
00:38:32: So ähnlich kann man sich das vorstellen.
00:38:35: Aber haben diese Betreuung delegiert an die Hochschulen?
00:38:38: Ja, die Hochschulen waren erst verantwortlich, wenn man das so will.
00:38:43: Aber im Hintergrund war immer das Ministerium ... Also die Kollegen aus dem Ministerium, wobei die natürlich die regelmäßig an den Hochschulen waren.
00:38:56: Dort auch, wenn den Studenten gesprochen haben, aber die im Wesentlichen dann so aktiv eingriffen, wenn das nutte, wenn es irgendein Problem in welcher Richtung auch immer, seitens der Studenten, seitens der Universität, seitens des Entsendelern, nur dann kam die als... Institutionelle Vertreter.
00:39:22: In der Scheinung.
00:39:25: Ansonsten lief das an den Unis.
00:39:29: Also so ähnlich wie beim DRD.
00:39:33: Nun war es auch so, dass diese riesige Gruppe der zu fordernden Stipendiaten gar nicht homogen war.
00:39:41: Es gab das Delegationsprinzip, also hinter ... Jeder Förderung stand eine Institution, die diese Person nominiert hatte und die auch zuständig war für die Bezahlung.
00:39:56: Und das war erst mal undurchsichtig.
00:40:00: Es gab ein Problem, dass ich erst während meiner Zeit in Berlin realisiert habe.
00:40:14: Es gab die Regierungsstipendiaten der DDR, die im Rahmen von Regierungsabkommen in die DDR eingeladen wurden, oder auch im Rahmen von Deutschland, die im Rahmen von Regierungsvereinbarungen.
00:40:27: Dann gab es die SED-Stipendiaten.
00:40:29: Das gab es einen großen Fonds von Stipendiaten, die von der Partei, von der SED, mit den Parteien in den Ländern.
00:40:43: ausgewählt wurden.
00:40:44: Und dann gab es die Solidaritätsstippenjaten, die nun wieder ganz auf der Parteilinie ausgewählt wurden.
00:41:03: Das haben wir dann in den ersten Wochen in Berlin gelernt.
00:41:07: Das ist da völlig verschiedene Wir-Watten im Wesentlichen die Auftrag, die Regierungsstippenjaten.
00:41:14: zu identifizieren und die Regierung Stipendiaten zu überführen in das Förderungssystem der Bundesrepublik.
00:41:23: Dann habe ich Herrn Reiser weiter danach gefragt, ob die Entscheidung, diese Stipendiaten zu übernehmen, irgendwo auch gesetzlich abgesichert war und vor allem, wie viel Budget es denn am Ende tatsächlich ging.
00:41:39: Nein, das ist ausdrücklich im Einigungsvertrag.
00:41:43: dass wir es ausdrücklich im Einigungsvertrag festgeschrieben wurden.
00:41:48: Falls nicht, wie die politischen Diskussionen da gelaufen sind, jedenfalls sind die Förderung der Auslöschenstippenjaden in der DDR, die Weiterförderung der Auslöschenstippenjaden in der DDR, ist im Einigungsvertrag festgeschrieben worden.
00:42:07: Gut, und das war dann auch die gesetzliche oder die administrative Grundlage?
00:42:12: Ja, ganz genau, ja.
00:42:14: Und da gibt es die Zahl von hundertfünfzig Millionen D-Markt, die im... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... ...die... weil wir im Büro Berlin vorher die Zahlen liefern mussten.
00:42:36: Die kamen ja nicht, die waren ja nicht im Haushalt festgeschrieben, die Hundertfünfzehn- und die Ministerien verlangten von uns, wieviel ausländische Depignaten werden denn gefördert?
00:42:47: Und dann fing die Zählerei an.
00:42:50: Die Hochschulen, die DDR-Hochschulen haben natürlich zunächst mal versucht, möglichst viele ihre ausländische Depignaten unterzubringen und in das System reinzuschleusen.
00:43:01: Bis wir dann, bis wir mithilfe der, durch die Aufklärung auch der Kollegen, die wir aus den DDR-Ministerien übernommen hatten, sagten, da sind diese Gruppen und diese Gruppen, Regierungsstepinaten, das ist die Gruppe, die wir fördern wollten und fördern wollten.
00:43:20: Und die mussten wir natürlich belegen.
00:43:24: Da wechselten wöchentliche, wollte die Zentrale des DRD die Förderzahlen wissen, damit sie den Ministerien sagen können, wir haben Zehntausend, Zweihundert, Zweihundzwanzig Stippenjaten so fördern und Zehntausend, Zweihundert, Zweihundzwanzig, die kosten uns so und so viel und brauchen wir die Mittel für so und so.
00:43:45: Dann kam wieder eine Woche später, fehlten wieder Hundert Stippenjaten.
00:43:49: Und nächstes Mal waren wieder hundert Stippenjahr mehr drin.
00:43:52: Das war auch an, wie man zählt.
00:43:55: In die Hochschulen der DDR lieferten immer wieder unterschiedliche Zahlen, bis wir dann irgendwann nach zwei Monaten, sagen wir mal belastbare Fördertenzahlen liefern konnten, auf deren Zahlen, auf deren Basis dann die Mittel kalkuliert wurden, die der DRD vom Auswärtigen Amt oder auch vom Wissenschaftsministerium bekam, um die Stipendiaten zu fördern.
00:44:25: Wir waren also zunächst mal damit beschäftigt, der Zentrale die Zahlen zu nennen, auf deren Basis die Zentrale die Mittel in den Ministerien beantragen konnte.
00:44:37: Das waren die Monate November.
00:44:40: Dezember waren wir mit Zahlen beschäftigt.
00:44:43: Ich bin ja jeden Montag im Leitungsausschuss hier in Bonn gewesen und musste immer wieder erklären, warum wir die Zahlen sich änderten, bis wir dann irgendwann nach zwei Monaten die Zahlen hatten entschieden haben, die Zahlen sind jetzt die Zahlen, die gültig sind.
00:45:05: Herr Reiser hat hier erklärt, dass die Betreuung der ausländischen Stipendiaten direkt durch die Hochschulen erfolgte.
00:45:11: Das ist also anders als im DAD, wo Stipendiaten-Akten geführt werden.
00:45:18: Im Zuge der Individualförderung, was das eigentliche Kerngeschäft des DRD damals war und irgendwie auch immer noch ist.
00:45:27: Wie müssen wir uns denn jetzt die Arbeit in der Arbeitsstelle vorstellen.
00:45:32: Wurden da auch Stipendien-Akten geführt?
00:45:35: War das ebenfalls der Fall in der Arbeitsstelle, Berlin-Mitte?
00:45:40: Die Faktor, ja, die waren an den Hochschulen.
00:45:42: Wir haben nur Listen dann geführt über die Einzelnen.
00:45:46: Also, wie viel da sind.
00:45:47: Und natürlich haben wir auch gewusst, der kommt aus Kuba.
00:45:53: Die Kuba-Namen mussten ja alle zurück, aber die mussten im Mai-Nurzelt-Ninzig alle zurück.
00:45:59: Nicaraguaner, wir hatten ihn ausgewählt für Physik und er wollte aber gar keinen Physik machen, sondern was anderes, dann, das wussten wir in der Arbeitsstelle, die Umverteilung.
00:46:12: Wir haben auch bestimmte Fachbereiche, die wohnen ja dann abgewickelt und die haben wir dann umverteilt, also Beziehungsweise.
00:46:22: die durften dann, wenn die zum Beispiel an der Hochschule für Ökonomie, die wurde ja abgewickelt.
00:46:27: Und die an der HFÖ, so hieß die, studiert hatten, die wurden dann nach Westberlin umvermittelt.
00:46:35: Also eine ganze Reihe haben auch in Westberlin, an der TU Berlin oder FU Berlin zu Ende studiert.
00:46:41: War denn klar, dass die Studentenabteilung ... oder ... die internationale Abteilung ist besser, vom DAD übernommen wird.
00:47:00: Und da eine eigene Arbeitsstelle draus wird, die, die noch in der DDR befindlichen Stipendia A weiter betreut und B dabei aus gewissen Fachrichtungen, also eben Marxismus, Leninismus, wissenschaftliche Kommunismus und so.
00:47:25: dabei unterstützt, sich ein neues Fach anzuheigen, also in ein anderes Fach zu wechseln, weil es das einfach nicht mehr kam.
00:47:38: Also die ersten Fragen waren natürlich grundsätzlich, können wir hier bleiben und ich studiere das.
00:47:48: Was kann ich machen?
00:47:49: Und das haben wir dann zusammen mit den Universitäten, also den Universitäten gab es ja auch für Antwortliche.
00:47:57: im Rahmen der internationalen, wie hieß das damals, Direktorat für internationale Beziehung, auch Verantwortliche für Stipendiaten.
00:48:14: Das haben wir dann also gemeinsam auch, sind zum Teil auch, an die Universitäten gefahren und haben mit den Stipendiaten dort geredet und gesagt, Wer in Anführungszeichen ein normales Studium mache, kann das einfach weitermachen, wie bisher.
00:48:33: Der Richter auf Stebendium bis zum Abschluss.
00:48:36: Und wer eben ein so ideologisch belastetes und nicht mehr existierendes Studium begonnen hat, der kann in der Regel in einem fachähnlichen oder vergleichbaren... Studium weitermachen muss sehen, was wird anerkannt.
00:48:58: Und dann uns Bescheid sahen, kann er weitermachen als E-Mfian.
00:49:03: Marxismus, Leninismus, Philosophie oder Geschichte.
00:49:07: Umwechseln, weil auch das, finde ich, muss herausgestrichen werden.
00:49:16: Das ist ganz wichtig war.
00:49:18: Auch emotional und für die Zukunft.
00:49:27: Dass trotz aller Umbrüche und wechseln die hier befindlichen Stippe entjagten ihrer Ausbildung wie vorgesehen von sich und fortsetzen konnten, dass sie also von der Wende nicht in dem sich Sinn betroffen wurden, dass dass jetzt nichts mehr ging und sich Deutschland zurückgezogen hat.
00:49:57: Aus welchen Ländern kamen denn jetzt die Stipendiaten, die in der DDR gefördert wurden und nun vom DRD übernommen wurden, welche Fachrichtungen haben sie studiert?
00:50:06: Wir haben ja vom Delegationsprinzip gehört und in den achtziger Jahren gab es auch kommerzielle Programme, also die DDR war ja scharf auf die Wiesen und hatte ja chronischen Valuta-Mangel und hat auch mit Regierungen Abkommen gegen Bezahlung geschlossen.
00:50:28: Und genaueres dazu war es Kai Ezolt.
00:50:32: Eigentlich hatten wir die Syrer da, weil die ja diesen Vertrag hatten mit uns.
00:50:36: Was für ein Vertrag?
00:50:38: Wir hatten so einen Regierungsstipiniumabkommen mit denen.
00:50:42: Da sollten sechshundert Syrer ausgebildet werden.
00:50:45: Da kamen wir in drei Chorhorten.
00:50:49: Im ersten Jahr zweihundert, im zweiten Jahr zweihundert, im dritten Jahr zweihundert.
00:50:54: Und das Gleiche hatten wir auch mit Kamerunern dann.
00:50:56: Aber da sollten nur hundert kommen im ersten Jahr.
00:50:59: Die haben auch gezahlt.
00:51:00: In Vanuta.
00:51:01: Die Kameruner auch?
00:51:04: Das war ein Geschäftsmodell.
00:51:06: Und das gab es nur für die beiden Länder?
00:51:08: Nee, es gab es für alle Länder, hätten wir das machen können.
00:51:11: Also ich hatte an der Humboldt-Union in den zwei Jahren, von den fünfundundachtzig bis siebenundachtzig, war ich dafür zuständig und habe für diese Valuta-Sachen gearbeitet.
00:51:20: Also wir hatten tausendzwarhundert Stippendiaten und etwa zehn Prozent, sogar ein bisschen mehr.
00:51:29: Also wir hatten hundertfünfzig, die gezahlt haben.
00:51:32: Und dazu, dass die größte Gruppe waren die Syrer, dann gab es eine Reihe von Irakis und dann war, kann ich mich noch erinnern, ein Griech, eine Kolumbianerin und so Einzelfälle.
00:51:48: Welche aus, ne, hier, nicht Somalia, doch Somalia oder Sudan, also einer der.
00:51:55: Wie sollen denn die da herkommen?
00:51:56: Aber die... Als Selbstzahler, oder?
00:51:58: Als Selbstzahler.
00:51:59: Okay, das war auch möglich.
00:52:00: Aber die Syrer waren Regierungstippen?
00:52:02: Ja.
00:52:03: Nur für Medizin wahrscheinlich?
00:52:04: Nee, also Naturwissenschaften.
00:52:09: Also keine Geisteswissenschaften, sondern eher so die Vitrenärmedizin, Lebensmitteltechnologie und so was.
00:52:17: Und Medizin, ja.
00:52:19: Pharmazie.
00:52:22: Ich will, ja, was noch?
00:52:23: Ja, Pharmazie, Ingenieurwissenschaften dann auch.
00:52:27: Also die Größte Medizingruppe gab es, glaube ich, von den Syrern in Greifswald.
00:52:37: Ja, die Hochschulen betreuten also die Stipendien, ja, entzahlten auch die Stipendien aus.
00:52:42: und da fragt man sich... Ja, auch als DRD-Mitarbeiter.
00:52:47: Ja, wie kommt das Geld denn zu den Hochschulen?
00:52:49: Was ist die Rechtsgrundlage?
00:52:51: Was ist das Zahlungsinstrument?
00:52:53: Was ist dabei zu beachten?
00:52:55: Und welche Rolle kam der ASBM denn bei diesem Transfer der Mittel zu teilen?
00:53:02: Die Perspektive waren die, die DDR, die Stippe-Jarten, die einer DDR studiert hatten, bekamen bis zum einund dreißigsten Dezember ihr Geld durch die Hochschule.
00:53:14: an der sie studierten.
00:53:16: Ab ersten Januar, dekamen die Hochschulen per Zuwendungsvertrag ihr Geld vom DAD und haben den Stippenjagen, die wir namentlich in Listen aufgeführt hatten, die bekommen die Stippenjagen ihr Geld.
00:53:41: Jetzt erklären Sie mal einen DDR-Kollegen einen Zuwendungsvertrag.
00:53:46: Das ist ein Begriff, der nur in Westdeutschland bekannt war und selbst in Westdeutschland nicht von allen gleichmäßig gut verstanden wird.
00:53:56: Wir hatten in der Zeit, kam von der Zentralabteilung des DRD, regelmäßig Kollegen nach Berlin.
00:54:06: Wir haben die Kollegen aus den Ostberliner und aus den DDR Hochschulen nach Berlin eingeladen.
00:54:15: Und dann haben die Kollegen aus der Zentralabteilung Haushälter, haben denn die Zuwendungsverträge erklärt und wie man die Zuwendungsverträge unterschreibt und was Zuwendungsverträge sind.
00:54:34: Und was sie mit den Zuwendungsverträgen machen können und wie das Geld transferiert wird.
00:54:38: Die Zuwendungsverträge, so dass wir wirklich mit der Hochschule rechenschaftspflichtige Sachen abrechnen, das haben wir eingeführt in der Berlin-Mitte.
00:54:49: Das war aber ein Westmodell.
00:54:51: Ne, das war ein Ostmodell.
00:54:54: Das haben wir dort eingeführt.
00:54:57: Das gab es im Westen, haben wir es dann bei den Aufbaustruing-Gängen ausprobiert.
00:55:02: Es kann sein, dass die Germanistik das auch gemacht hat.
00:55:07: Das weiß ich nicht mehr.
00:55:08: Die West-Germanisch.
00:55:10: Ja, dass Herr Hellmann das auch eingeführt hat.
00:55:13: Herr Reise hat eben gesagt, die DDR wusste nicht, was ein Zuwendungsvertrag ist und die mussten alle geschult werden.
00:55:19: Ja, aber wir haben sozusagen die Zuwendungsverträge, gab es im DRD so, nicht am Mars, das haben wir in der Arbeitsstelle Berlin Mitte, dass wir dafür mussten wir geschult werden, über Zuwendungsrecht und so.
00:55:36: Ich habe auch so eine Schulung mitgemacht hier im Bornweim bei der Beamtenakademie.
00:55:41: Also das Instrument hatten wir in in der Bundesrepublik, aber im DRD wurde kaum genutzt.
00:55:49: Und ihr habt das dann genutzt, um eigentlich wieder was herzustellen, was ihr vorher schon hattet, nämlich die zentrale Finanzierung einer dezentralen Betreuung sozusagen.
00:56:03: Das große Problem eines der Großprobleme war, wie transferierten wir vom DRD ab ersten Januar die Förderungsbeträge an die Hochschulen, die Zuwendungsverträge waren geschrieben.
00:56:21: Meistens haben es auch gut verstanden, es hat sich eingespielt.
00:56:25: Aber dann standen wir vor dem Problem, wie das Geld an die Hochschulen transferiert wird.
00:56:29: Das musste ja dann von der Zentrale angewiesen werden auf die Konten der Universität.
00:56:36: Das musste eingerichtet werden.
00:56:38: Die Auslands, die internationalen Abteilungen mussten ihre Konten herstellen und ihre Konten benennen.
00:56:51: Das waren komplizierte, administrative Prozesse.
00:56:56: die man alle nicht am Telefon erledigen konnte.
00:57:00: Wir haben in der Zeit alle Vertreter von den internationalen Abteilungen der DDR Hochschulen in Berlin gehabt.
00:57:11: Und wir haben sie zum Teil auch an ihren Hochschulen besucht.
00:57:14: Das Prinzip der dezentralen Betreuung administrativ umgesetzt durch den Zuwendungs ... Vertrag war also ein Instrument, das der DRD hier jetzt übernommen hatte von der DDR und was uns heute auch ganz selbstverständlich erscheint Erasmus-Programm und auch das Promos-Programm.
00:57:35: und dass DRDs ja basieren ja genau auf dem Prinzip.
00:57:41: Ja, die Stipendienprinzipien waren verschieden.
00:57:46: Wir hatten das Deligationsprinzip auf der DDR-Seite und das individuelle Bewerbungsprinzip auf der Westseite.
00:57:52: Und ich habe Herrn Stark gefragt, wie er denn die Vor- und Nachteile dieser beiden Prinzipien bewertet.
00:58:01: In der DDR eben alles über staatliche Abkommen, über Regierungsabkommen lief.
00:58:07: Unterhalb der Regierungsebene war ... nichts möglich.
00:58:16: Das ist heute eindeutig so echt und ist gut so flexibler.
00:58:22: Es gibt nach wie vor ja Regierungsabkommen, so oder so, aber unterhalb dieser Ebene.
00:58:33: die Universitäten können sowieso machen, nicht machen, was sie wollen, aber Beziehungen zu den Partnern aufnehmen.
00:58:46: die ihn die richtigen ausscheiden.
00:58:48: In diesem Rahmen gibt es ja auch Austausch, auch gesponserten Austausch.
00:58:54: Und dann gibt es noch die individuelle Ebene.
00:59:00: Und da finde ich das Prinzip auch richtig, dass man sich als Person und nicht als von einer Institution vorgeschlagen Kandidat melden kann.
00:59:16: Ich möchte das.
00:59:17: Ganz individuell.
00:59:19: Ohne institutionelle Unterstützung.
00:59:21: Ohne Delegation wie man.
00:59:23: Ja, weil da vorher in welcher Richtung auch immer nicht ausgesiebt werden kann.
00:59:33: Und jeder der... Das ist ein gutes Prinzip.
00:59:35: Ja, also gerade eben beim Studium spricht nichts dagegen, dass eine Institution aus ihrer... eigenen Interesse heraus, welche auch immer, Angestellte in welcher Form auch immer, in ihrem Interesse irgendwo hinschickt, um diese Nienis zu tun.
00:59:57: Dagegen ist sie gar nichts einzugehen.
01:00:01: Aber gerade im Wissenschaftsbereich ist notwendig, dass die einzelne Wissenschaftler, die einzelne Wissenschaftlerinnen nach ihrem Interessen auch entscheiden können.
01:00:19: Wo gehe ich hin?
01:00:21: Und die Möglichkeit hat, das auch individuell zu bestimmen.
01:00:26: Und insofern halte ich die Stebenteaten.
01:00:29: Es geht ja auch umgekehrt.
01:00:31: Es geht ja nicht nur ausländische Stebenteaten nach Deutschland, sondern auch ins Ausland.
01:00:40: Das ist auch ganz wichtig.
01:00:42: Dass dann trotzdem in Anführungszeichen gesiebt wird, weil eben immer mehr Bewerber da sind.
01:00:48: Das ist nun mal so, und da muss jeder durch, überall.
01:00:52: Das ist völlig okay.
01:00:54: Aber dass auch einer, der, sagen wir mal, ein Haus aus, keine Reputation hat, auch sagen kann, ich kann das, ich will das, ich mach das.
01:01:08: Das sollte man geflissentlich beibarten.
01:01:11: Im Grunde genommen hat der DAAT im Jahr der Wiedervereinigung ja auch die Chance ... Die Gunst der Stunde ergriffen sich neue Märkte zu erschließen und seinen Markt zu erweitern in Richtung Osten.
01:01:27: Das erklärt uns jetzt Herr Bode, wie er das beurteilt.
01:01:31: Ja, also, man muss nochmal sagen, dass diese Fortsetzung und Abwicklung, jetzt benutze ich mal das Wort, der DDR-Stipendienprogramme, war ein in sich geschlossenes Projekt.
01:01:45: Das musste jetzt eben zu Ende gebracht werden.
01:01:48: Dauerte übrigens dann bis der letzte, daraus gefördert war, glaube ich, neun Jahre.
01:01:53: Aber das war das eine.
01:01:56: Daneben war unser Ehrgeiz nun erstens den Deutschen.
01:02:01: aus der DDR den deutschen Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern den Weg in den Westen zur Ebene, der eben vorher verschlossen war bzw.
01:02:12: nur bestimmten Kader und offen war und zweitens auch die Hochschulen in der DDR zu internationalisieren und für die normalen DAD-Programme zu öffnen.
01:02:25: Also insofern Was Sie vorhin auch sagten, dass wir diese dezentrale Bewirtschaftung der Stipendien beibilden, das war nur für diese Abwicklung der DDR-Programme.
01:02:35: Ansonsten haben wir die ganz normalen DRD-Programme, nach dem normalen DRD-Ritus auch auf die ostdeutschen Programme ausgerichtet.
01:02:43: Und jetzt ging es natürlich darum, zum Beispiel die Akademischen Auslandsämter oder International Offices.
01:02:50: Ich habe damals einen Feldzug gegen den Begriff Akademische Auslandsämter initiiert, weil dieses Wort Amt mir hier völlig deplatziert erschien.
01:02:59: Das sind schließlich Service Stationen.
01:03:02: Also jetzt nennen sich viele auch International Offices.
01:03:05: Okay, also das war zum Beispiel ein Programm.
01:03:09: Programme für Administratoren.
01:03:13: Besuche im Ausland, in England, in Niederland, in Finnland und so weiter.
01:03:20: Aber vor allen Dingen auch Sonderprogramme für Studierende, zum Beispiel englische Sprachkurse.
01:03:25: Wir förderten keine englischen Sprachkurse für Westdeutsche.
01:03:28: Wir gingen davon aus, dass die Schule ihnen gut genug Englisch beibringt, was natürlich gar nicht stimmt, aber wurde jetzt so unterstellt.
01:03:37: Aber die ostdeutschen Studierenden sagten, wir mussten russisch lernen und haben zu schlecht englisch gelernt.
01:03:43: Also haben wir ziemlich viele ostdeutsche Sprachkurse in England inszeniert, Irland und so weiter.
01:03:51: Wir haben Kurzstipendien, Besuchsreisen, alles was es für Westdeutsche nicht gab.
01:03:57: Wir haben sogar Patenschaften mit US und überhaupt West-Europäischen.
01:04:06: Hochschulen neu gefördert.
01:04:08: Auch das gab es nicht für westdeutsche Hochschulen.
01:04:11: Westdeutsche Hochschulen wurden gefördert mit ihren Ostpartnerschaften, später auch mal mit Japan und zwischen gibt es auch noch ein paar mehr, aber nicht nach Westen.
01:04:20: Aber wir förderten jetzt die ostdeutschen Hochschulen mit ihren Versuchen.
01:04:25: Partnerschaften anzubahnen.
01:04:27: Also wir haben eine ganze Reihe, jetzt kann ich Ihnen die nicht alle aufzählen, eine ganze Reihe spezifische neue Programme für ostdeutsche Hochschulen und ihre Studierenden und Wissenschaftler aufgelegt.
01:04:39: Wir haben auch eine zeitlange Sonderstatistiken Ostdeutschland, Westdeutschland geführt, um zu sehen, ob unsere Maßnahmen auch wirken.
01:04:49: und haben dann festgestellt, dass sie immer besser wirkten, sodass sich nachher, ich denke so nach fünf, sechs Jahren, haben wir diese Parallelstatistiken aufgegeben.
01:04:59: Inzwischen gibt es sie auch nicht mehr.
01:05:01: Also zur Geschichte gehört auch, dass wir eben nicht nur die Stipendiaten, Ex-Stipendiaten der DDR weiter zu ihrem Abschüssen gebracht haben, sondern eben auch die Ostdeutschen Hochschulen, vor allen Dingen nach Westen.
01:05:18: gefördert haben.
01:05:20: Wir hatten uns versprochen, dass wir über die ostdeutschen Hochschulen auch sehr viel mehr Ostkontakte und Kontakte die sozialistischen Staaten fördern könnten.
01:05:31: Das ist auch so geschehen später in einem Programm, aber zunächst mal war ganz erkennbar der Bedarf, die wollen jetzt auch mal in den Westen.
01:05:41: Also das ist ja auch verständlich.
01:05:44: Inzwischen ist das glaube ich wieder ziemlich ausgewogen.
01:05:48: Und wir haben doch dadurch, dass wir z.B.
01:05:51: in Ostdeutschland noch viele russischsprachige Wissenschaftler hatten, nachher ganz anders mit den neuen, fünfzehn neuen Staaten, die da entstanden war, in einer Exerviertunion Verbindung aufnehmen können, als wir das ohne die deutsche Einheit hätten machen können.
01:06:07: So, das neue Team hat sich gefunden.
01:06:10: Sie sind oder wachsen langsam zusammen, da könnte man sich fragen, wie war denn die Arbeitsatmosphäre?
01:06:16: Das ist ja auch ein ganz wichtiger Faktor, damit die Arbeit dann auch gut funktioniert.
01:06:20: Hören wir doch mal ein paar Stimmen, wie die Kollegen die Arbeitsatmosphäre empfinden und wie auch die Mitarbeiter ihre Chefs wahrnehmen.
01:06:31: Die Chefs aus dem Westen.
01:06:32: Absolut, ja, genauso ist das.
01:06:35: Die Leute begriffen das eine Chance, dass sie noch mal mitarbeiten durften an der Neugestaltung des Hochschulbüses, des internationalen Hochschulbüses.
01:06:47: Also wir hatten ein fantastisches Arbeitsklima.
01:06:50: Also ich habe irgendwann gestreitpunkte, habe ich nicht erlebt oder mit Missverständnisse.
01:06:57: Man hat natürlich ... in mir nicht den klassischen Wessi gesehen, sondern natürlich den Mann, der eben deutscher Demokratler eben auch war, der seine Erfahrung gemacht hatte, aber nicht nachtragend war.
01:07:12: Die konnten ja nicht dafür, dass ich also die entsprechenden Erfahrungen in meinem beruflichen Werdegang machen muss.
01:07:18: Heinz Wegener und ich haben uns absolut darum bemüht, die eine... Eine gleichberechtigte, völlig gleichberechtigte Zusammenarbeit mit den Berliner Kollegen, eine kollegiale, gleichberechtigte Zusammenarbeit zu pflegen.
01:07:42: Der erste Chef der Arbeitsstelle Berlin Mitte mit drei Abteilungsleitern, zwei davon für den Studenten- und Expertenauftausch.
01:08:05: Und einer für Mobilisation und Finanzen, der Chef der Arbeitsstelle, der erste Chef der Reise, das war aus meiner Sicht für mich genau der Richtige, den der DRD für diese Position vorübergehend geschickt hatte.
01:08:32: Ich glaube für vier Monate.
01:08:40: Christian Reiser.
01:08:41: Ja.
01:08:43: Warum war er genau der Richtige?
01:08:45: Was brachte der mit?
01:08:48: Ruhe, Verständnis und Gleichberechtigung.
01:08:53: Der kehrte kein Wesseh raus.
01:08:57: Was so häufig, wahrscheinlich richtigerweise auch in der heutigen Presse, soziziert wird.
01:09:06: Das habe ich mit beiden Chefs, sowohl mit Reiser als auch mit Wegner.
01:09:16: Wie erlebt?
01:09:18: Wir waren immer auf Augenhöhe.
01:09:21: Wir fühlten uns akzeptiert, nicht bevormundet, sondern wir hatten nach Regeln des DRD mit Studenten, die in der DDR vertraglich gebunden waren zu tun und sie schafften den richtigen Ausgleich.
01:09:46: Ja, hören wir doch einmal, wie Helga Katschmann, die auch zum Team der ASBM gehörte und vorher im Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen im internationalen Bereich gearbeitet hat, die Arbeitsatmosphäre wahrgenommen hat.
01:10:04: Das war etwas, was auch Herr Reiser sehr schnell erkannt hat.
01:10:09: Er hat uns auch arbeiten lassen.
01:10:11: Der Hinsinn hat nicht gesagt, es wird so gemacht, wie ich das vorschreibe.
01:10:15: Er hat auch gewusst, dass er ja, hat er ja auch gesagt, er kannte die Strukturen und so weiter nicht.
01:10:21: Und wir waren vertraut mit der Arbeit.
01:10:25: Und das war auch sehr angenehm deshalb.
01:10:27: Und er hatte auch Respekt gehabt.
01:10:29: Auch Respekt und Zutrauen, dass sie das so richtig gemacht haben.
01:10:32: Ja, ja, ja.
01:10:33: Und das war sehr, sehr positiv.
01:10:35: Denn also, sagen wir auch, Herr Wegener war lieb und nett.
01:10:38: Aber er hatte natürlich von seinem kleinen Künstlerbüro, hatte doch mit den Studenten nischzutun vorher.
01:10:47: Er hat uns auch arbeiten lassen.
01:10:50: Er hat auch sehr schnell gemerkt.
01:10:52: Und das war das angenehme auch in der Arbeitsstelle.
01:10:55: Ja, kommen wir noch ganz kurz zu einem anderen Thema oder einer anderen Frage.
01:11:00: Herr Bode hat ja später allen Kollegen, die nach Bonn gewechselt sind, per Handschlag sozusagen die Zusicherung abgenommen, dass sie keine Stasi-Vergangenheit haben.
01:11:11: War das Thema Stasi denn in der Arbeitsstelle?
01:11:15: Eine Frage?
01:11:17: Der Gedanke, dass wir da jemand haben, der früher mal auf der Stasi-Seite gestanden hat, das hat für uns bei der täglichen Arbeit überhaupt keine Rolle gespielt.
01:11:30: Gar nicht.
01:11:31: Wir haben auch nicht den Versuch.
01:11:33: Wir haben das Wort Stasi im Büro überhaupt nicht erwähnt.
01:11:38: Und ich glaube, das war richtig so.
01:11:40: Wir mussten die Arbeit schaffen und waren auf die Kooperation tüchtige engagierte Kooperation der Kollegen auf Gedeihe und Verderbungen gewesen.
01:11:52: Wir haben ja hier sehr tief und ründlich reingehört in die Arbeitsweise der ASBM, auch in die Beziehung zwischen den Kollegen auf Arbeitsebene und auch in der Hierarchie und es zeigt sich ein Bild von vertrauensvoller Zusammenarbeit.
01:12:12: Ich finde das bemerkenswert und frag mich ja, wie konnte es dazu kommen?
01:12:18: Wieso hat das so gut funktioniert?
01:12:20: Denn zunächst einmal spricht ja gar nicht so viel dafür.
01:12:23: Die Prägung sind sehr verschieden.
01:12:29: Die West- und Ostprägung, es gibt ja eine westdeutsche Führung, also eindeutig hier eine westdeutsche.
01:12:37: Dominanz und trotzdem findet man sich gut zusammen und arbeitet irgendwie sehr produktiv zusammen.
01:12:44: Und das ist ja nur nicht überall so gewesen in der im Wiedervereinigten Deutschland.
01:12:50: Was glaubst du?
01:12:51: Was siehst du aus deiner Arbeit mit dieser Episode, mit dem Thema, was war erfolgsritisch?
01:12:58: Wieso konnte das so gut klappen?
01:13:01: Man sagt ja so, ein Achtzig Prozent sind Beziehungs-Ebene, zwanzig Prozent ist Fachwissen.
01:13:08: Die wahrgemaltige steile These, dass das hier auch eine wahnsinnig große Rolle gespielt hat.
01:13:13: Und ganz beeindruckt hat mich eben, dass das hier Menschen zusammenkamen, miteinander arbeiten mussten, zufällig zusammengeführt im Grunde genommen, die ganz anders sozialisiert wurden und sich auf dieses Experiment zu Beginn auch eingelassen haben, weil sie alle gemeinsam ein Ziel verfolgt haben, im internationalen Bereich zu arbeiten und die Dinge ans Laufen zu bringen und auch um den ausländischen Stipendiaten gerecht zu werden, damit sie weiter in den Genuss der Förderung kam.
01:13:46: Das finde ich sehr, sehr spannend und es hört sich so an, als hätte das Team das sehr gut gelöst.
01:13:53: Und könnte man sagen, dass diese die Lust am internationalen und das Interesse am Menschen und am Kultur austauscht?
01:14:01: Dass das vielleicht der gemeinsame Nenner war, der Ost und Westleute?
01:14:05: Genau so habe ich das empfunden.
01:14:06: Je häufiger ich die Stimmen gehört habe aus unterschiedlichsten Richtungen, desto mehr komme ich zu überzeugen, dass das auch das Bindeglied war und dass man eigentlich wahrscheinlich auch festgestellt hat, dass man in der Hinsicht gar nicht so unterschiedlich tickt.
01:14:20: Vielleicht auf der einen oder anderen Seite hier pragmatischer gedacht hat.
01:14:24: Und wir kommen da mit unserem Zuwendungsrechter her, haben aber dann auch von der DDR gelernt dezentrale Betreuung.
01:14:32: Die Hochschulen müssen selber am besten, wie sie mit ihren Stipendiaten, ihren Studierenden umgehen.
01:14:38: Die kennen die auch persönlich.
01:14:40: Das zeugt dann auch von Vertrauen, dass man sich aufeinander zubewegt.
01:14:44: Das Vertrauen, das war hier wohl offensichtlich da oder wurde gewährt.
01:14:50: ist Vorschuss erstmal.
01:14:52: Das hat bestimmt auch mit persönlichen Haltungen zu tun.
01:14:55: Ich sehe auf der Westseite eine Bereitschaft zuzuhören und einen Anerkennen der Expertise des anderen und eine gewisse Bescheidenheit auch im Auftreten.
01:15:09: Gleichzeitig ist der gegebenen Rahmen eben auch sehr klar, ich glaube da hat die Geschäftsleitung sehr sehr sauber gearbeitet.
01:15:19: Der institutionelle Rahmen ist klar, diese politische IM-Geschichte und so weiter ist geklärt.
01:15:27: Das Geld wird beschafft und jeder weiß auch, was er zu tun hat.
01:15:31: Und auf der Ostseite sehe ich eine Bereitschaft, sich anzupassen, auch zu lernen.
01:15:39: Auch eine Rückstufung in der Position.
01:15:45: hinzunehmen, also da sind ja nun nicht alle promoted worden, sondern im Gegenteil eigentlich in der Hierarchie ein paar Schritte zurückgegangen.
01:15:55: Das nehmen sie aber klaglos hin und widmen sich der Sache und daraus entsteht eine Arbeitsatmosphäre.
01:16:01: Und wir alle, die wir arbeiten, auch im Büro arbeiten, wissen, wie wichtig das Essen ist.
01:16:06: und deshalb fragen wir mal, gab es eine Kantine oder wo ging man hin?
01:16:17: Wir haben sie sich mittags verpflegt, mittags in der Arbeitsstelle.
01:16:25: Damals gab es ja noch verschiedene Kantinen des ... Die verschiedenen Kantinen in der Umgebung des Hoch- und Fachschulministeriums waren noch geöffnet.
01:16:35: Vor allen Dingen die komfortablen Kantinen im Zentralkomitee Gebäude, wo man in zehn Minuten Fußweg hingehen konnte.
01:16:47: Wir hatten im Büro Berlin Mitte einen kleinen Dienstausweis herstellen lassen mit Foto.
01:16:58: Das war deutscher akademischer Austausch, der Büro Berlin Mitte und so weiter.
01:17:03: Alles ganz normal aufgeschrieben.
01:17:05: Und mit dem Ausweis kamen wir in die Kantinen rein.
01:17:08: Eine besondere Erinnerung ist mir die Kantine.
01:17:11: Die Kantine in der sowjetischen Botschaft, die wir auch besuchen konnten, geleben.
01:17:15: Das war etwas undenkbares.
01:17:18: Die war offen.
01:17:19: Die war offen.
01:17:23: Die haben sich ganz schnell auf umgestellt, auf wirtschaftliches Denken und haben auf der Rückseite des Ministeriums Rückeingang einen Tor geöffnet, in das man in die Kantine der sowjetischen Botschaft gehen konnte.
01:17:42: Die Auffallen waren die exakt kaltkulierten Preise.
01:17:45: Tasse Kaffee.
01:17:48: Zwölffennige, ein Stammessen, einst zweiundvierzig.
01:17:54: Wir zahlten noch in Deutschland.
01:17:56: Wir sind zurück von der Kantine jetzt wieder im Büro und Speakbusiness.
01:18:05: Diese Arbeitsstelle Berlin-Mitte war ja ursprünglich nur für wenige Monate geplant, also wirklich als Provisorium letztendlich.
01:18:14: Dauerte etwas länger.
01:18:17: Heute wissen wir, es ging bis zu unsert siebenundneunzig und Waldrauth-Klim erinnert sich dazu.
01:18:23: Aber der DRD, wie sagt, fing die Einigollegen auf und dadurch, dass die Studenten noch hier waren, die ausländische Studenten, insbesondere ja eben auch Angola und Kambodscha und so, meiner Ansicht nach, Länder, die ja vorher der DRD nicht hatte.
01:18:42: die ja zum Teil alle vom Solidaritätskomitee finanziert wurden, so DDR-Zeiten.
01:18:48: Wir haben ja Soli-Beiträge auch immer gezahlt.
01:18:51: Es gab ja da verschiedene Quellen, wo die dann eben daraus bezahlt wurden.
01:18:57: Und man hatte Interesse, dass die Studenten doch bis zu Ende irgendwie fertig wurden.
01:19:03: Aber sie hatten natürlich auch sicherlich mit der Wende und an die Universitäten zu kämpfen, die haben ewig gebraucht.
01:19:09: Das war mit diesem Dreivierteljahr, wo sie ... Wann geführt werden sollten an Abschlüssen und dann hat sich eben, wie gesagt, erledigt hier die Arbeitsstelle Berlin-Mitte.
01:19:19: Aber so war es nicht.
01:19:20: Die letzten sind ja tatsächlich noch siebenundneinzig da gewesen.
01:19:23: Also die Entscheidung des DRD war nicht, sie bis zum Ende der vorgesehenen Laufzeit zu fördern.
01:19:29: So hatte ich das gelesen und sondern die sollten in den nächsten sechs Monaten abschließen.
01:19:36: Ja, sie hatten dann falsche Bild.
01:19:38: Sie hatten gedacht, zumindest in unserer Arbeitsstelle sollte nur sechs Monate existieren.
01:19:43: Diese Vorstellung war, dass sie dann so zusammenschrumpft sind.
01:19:46: Aus meiner Sicht kann ich immer wieder nur sagen, alles weiß ich sicherlich auch nicht, dass es so wenig sind, die dann vom Bonn aus mitgemacht werden können.
01:19:53: Aber das war eine Fehlanschätzung, weil man die Infos gar nicht hatte.
01:19:56: Und es waren ja immerhin Tausende von Studenten.
01:19:59: Und die kriegste ja so schnell nicht los, also insofern.
01:20:02: Und da mein Interesse an die Ländern hatte und das Auswärtsjahramt ja auch das Geld gegeben hat, also denke ich schon, dass das dann doch etwas dahinten losgeht.
01:20:10: Und in dem Augenblick, wo ich natürlich die Studenten noch da habe, brauche ich ja auch die Leute, die sie noch bearbeiten.
01:20:18: In jedem Jahr wurde die Anzahl der zu betreuenden Stipendiaten gerieren.
01:20:28: Und deshalb war die... Arbeitsstelle.
01:20:35: durch normalen Weggang und durch Umsetzung und so weiter wurde sie von der Anteil der Mitarbeiter Jahr für Jahr weniger.
01:20:49: Und wenn der Herr Stahl abgeordnet war nach Bonn, dann kam da kein neuer Mitarbeiter dazu, sondern das wurde dann innerhalb der Arbeitsstelle geregelt übernimmt, denn nun seine Aufgaben.
01:21:09: Das heißt also, es gab immer ein Gehen, aber kein Kommen mehr.
01:21:20: Also ein natürliches Abschmelzen des Personals?
01:21:22: Richtig, mit der Zahl.
01:21:24: Und am Ende, glaube ich, war es Holger Böse, der die letzten Betreuung und der die letzten Arbeiten in der Arbeitsstelle mit noch einem Kollegen macht.
01:21:41: Ja, was wird denn dann aus den Kollegen und den Kolleginnen nach der Schließung der Arbeitsstelle?
01:21:47: welche Perspektive hatten sie?
01:21:49: Einige sind ja nach Bonn gegangen und einige sind aber auch in Berlin geblieben, haben vielleicht die Arbeit gewechselt und dazu äußern sich ein paar der ehemaligen Kollegen.
01:22:02: Vielleicht bei dieser Gelegenheit, jeder Kollege in der Arbeits-, ich war Betriebsvorsitzender in der Arbeitsstelle, aber nur für die Arbeitsstelle, nicht für das Büro Berlin.
01:22:21: Jeder Kollege, der aus irgendeinem Grunde ausscheiden musste, hatte die Möglichkeit, nach Bonn zu gehen.
01:22:34: und sich dort zu bewerben.
01:22:38: Es sei dann, so wie der Herr Scheidich und wie ich, auf Abordnung dort hingegangen und da geblieben sind.
01:22:48: Das heißt also, der DRD ist mit den Mitarbeitern aus der DDR umgegangen, wie ihre eigenen Mitarbeiter, die sie jahrelang gekannt haben.
01:23:07: Das fand ich äußerst sympathisch.
01:23:10: Im Februar, dekant, war dann wirklich die Erste an der Umweltuniversität.
01:23:16: Ja, da war ich immer noch der Hauptsachbearbeiter und bekam plötzlich den Ruf von Ulrich Kothus und ich den nicht bei ihm als Referent für besondere Aufgaben an diese deutschen Einheit.
01:23:35: Der Programm ist die AD.
01:23:38: mitwirken kann.
01:23:40: Ja, und dann habe ich mit meiner Familie, die glaube ich überlegt und gesagt, das machen wir gern.
01:23:46: Ich muss zwar dann nach Bonn, ein halbes Jahr, ich habe noch heute einen Wochenplan in meinen Unterlagen, steht ertrennen, kommt am, am achten April für ein halbes Jahr zur Abordnung in den Bereich von Herrn Grotis.
01:24:00: Aber aus dem halben Jahr wurde etwas an den Länderscheinbrunnen getroffen.
01:24:06: Ich bin dann zum DRD nach Bonn gegangen.
01:24:09: Die Möglichkeit und das habe ich im DRD immer wirklich zu gut erhalten, als Herr Bodde das erste Mal da war, hat er gesagt, wie die Dinge sind und sagt, dass ich diese Arbeitsstelle hier und läuft aus, weil irgendwann sind keine Stipendrierten mehr da und das Geschäft wird sowieso in Bonn gemacht.
01:24:32: Sie sind alle gerne eingeladen, sozusagen beim DRC zu bleiben.
01:24:37: wenn sie nach Brunnen wechseln, aber ansonsten gehen sie bitte davon aus, dass sie sich selbst, also anderweitig kümmern.
01:24:47: Also von Anfang an diese, aus meiner Sicht, klare, ehrlich Ansage, die fand ich gut und halte ich auch dem DRD zu gut, dass er da nicht irgendwie rumgemehrt hat oder so, sondern das Klipp und Klar gesagt hat, wie der Hause läuft, da konnten sich alle darauf einrichten.
01:25:06: Die Steventjadenzahlen, Nein, nahm ja nur zwangsläufig ab, weil ein paar Dutzend machen jedes Jahr Abschluss.
01:25:17: Und dann bin ich in der Zeit neunzig permanent nach Bonn gegangen.
01:25:21: Jetzt haben wir viele Stimmen aus der DRD-Belegschaft gehört, suchen wir mal raus und schauen mal bei den Geldgebenden, Ministerien, beim Auswärtigen Amt und beim BMBF.
01:25:34: Wie da der Blick war auf die ASBM und diese große, gesamtdeutsche Aufgabe, die der DRD übernommen hatte.
01:25:42: Und wir hören dazu Herrn von der Hayden, damals in der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes.
01:25:48: Und Peter Weber vom BMBF, der war in der Jahre und Jahrhundert neunzig dort im Personalreferat tätig.
01:25:56: Ich glaube, nach meiner Überzeugung war das die einzig richtige Maßnahme und die Entscheidung, So vorzugehen, im Endeffekt wäre es keine Alternative gewesen und hätte im Gegenteil also eher ein Bruch bedeutet bei dem Bestreben beide Teile des Landes zu vereinen.
01:26:26: wirklich einer wirklichen Zusammenführung näher zu kommen.
01:26:32: Es ist schwer genug, aber ich glaube, insofern ist auch das, was man dort bisher gemacht hat, ein gutes Beispiel, ein positives Beispiel für das, was die Verantwortlichen auf allen Ebenen dort vollzogen haben.
01:26:53: Ich freue mich auch darüber davon zu hören, dass so viele der Stipendiaten auch erfolgreich ihr Studium abgeschlossen haben.
01:27:06: Ja, ich kann also nur voll auf bestätigen, dass wir rund um eine gute Zusammenarbeit gehabt haben, gepflegt haben, sowohl von der Zentrale des Auswärtigen Amtes mit dem DRD, wie auch vor Ort im Ausland mit den jeweiligen Außenstellen des DRD.
01:27:33: Ich muss sagen, diese Zusammenarbeit, immer wenn es darum ging mit Cairo, DRD oder egal wo zusammenzuarbeiten, das war immer, also da konnte man sich zurücklehnen und sagen okay.
01:27:46: Jetzt kommen konstruktive Vorschläge und man kann gucken, was man machen kann.
01:27:51: Weil da musste nirgendwo das Alphabet erfunden werden oder so.
01:27:55: Weil er den genug vorwissen und die organisatorische Fähigkeit auch da war.
01:27:59: Schon immer totaler Gewinn.
01:28:04: die Arbeitsstelle vollständig aufgelöst wurde, musste sie noch mal umziehen.
01:28:09: Denn in nineteenhundertfünfe neunzig wurde das Gebäude für auswärtige Angelegenheiten der DDR, wo ja auch die Arbeitsstelle untergebracht war, abgerissen.
01:28:20: Aber es gab dann auch noch ein Abschiedsfest an das sich Herr Wegener erinnert.
01:28:25: Ja, wir haben eine große Abschiedsfete noch gemacht in Dresden.
01:28:30: mit einem entsprechenden Dampfer.
01:28:31: Dixon, Bernd, du warst so ein großes Theater.
01:28:34: Da haben wir noch mal das letzte Treffen gemacht.
01:28:36: Der letzte war ich, der das Licht ausgemacht hat.
01:28:39: Ja.
01:28:42: Es war nicht ... Also, Honika war der übrige Witz.
01:28:45: Das ist der letzte, der geht.
01:28:46: Der macht das Licht aus.
01:28:48: Aber das Licht habe ich dann oft ausgeknipst.
01:28:51: Ja, hier kommen wir ans Ende der ASBM.
01:28:55: Aber keine Angst.
01:28:55: Das ist nicht das Ende aller Tage.
01:28:57: Für viele geht es weiter in Bonn.
01:29:00: Und die letzten Worte lassen wir aber wieder Frau Klim, die nämlich die Sache zu Ende gebracht hat in Ostberlin und dann am ersten Januar, siebenundneunzig in Bonn begann.
01:29:15: und was ihr da ja als Ur-Berlinerin im rheinländischen Bonn so begegnete, was sie dort erlebte, das hören wir in der nächsten Episode.
01:29:25: Danke Frauke für die Mitmoderation und für die harte Arbeit an diesem Skript.
01:29:32: Es hat Spaß gemacht, das mit dir zu moderieren.
01:29:35: Ja, das finde ich auch.
01:29:37: Danke dir, ne?
01:29:38: Tschüss.
01:29:38: Ciao.
01:29:39: Und ich war ja praktisch.
01:29:40: dann bis siebenundneunzig, also bis ich nach Bonn ging, bis Ende sechsenundneunzig, war ich ja immer noch für die Finanzen.
01:29:47: Da war schon Rüder Stahl, war schon weg, auch im Dominik.
01:29:50: Scheidisch.
01:29:51: Alle waren sich ja vor mir schon weg.
01:29:54: Ich blieb übrig als Abwickler.
01:29:57: Ich musste die Arbeitsstelle auflösen.
01:29:59: Da gab es dann auch lustige Erlebnisse.
01:30:01: Ich musste vorfahren.
01:30:03: Mit zum Lader musste ich beim Auswärtigen Amt auf die Rampe fahren.
01:30:06: Der musste begutachtet werden, ob sie dem veräußern können.
01:30:10: Sie konnten ihn nicht veräußern.
01:30:12: Und ich habe ihn bei Nacht und Nebel an den Russen verkauft.
01:30:17: Da musste er noch Probe fahren.
01:30:19: Und ich dachte noch nicht, wie das tut.
01:30:21: Aber ich musste die Arbeitsstelle auflösen.
01:30:25: Das alles loswerden, das war auch schon interessant.
01:30:28: Aber wir haben es geschafft.
01:30:30: Sie haben das als Letzte das Licht ausgemacht.
01:30:32: Ich habe das Letzte das Licht ausgemacht, genauso.
01:30:35: Und dann auf ein neues ab ersten Januar, den Sieben und neunzig in Bonn.
01:30:44: Die DDR und wir im DAAD.
01:30:47: Ein Podcast des DAAD.
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