West needs East. DDR-Ministeriumsangestellte werden DAAD-Mitarbeitende | Staffel 3 Folge 1

Shownotes

🎙 Die DDR und wir im DAAD – Folge 1

Staffel 3: Da wächst zusammen

Neustart in Berlin-Mitte: Wie ostdeutsche Expertise den DAAD prägte. Alexander Haridi und Frauke Schick vom DAAD sprechen über Erinnerungen von DAAD-Kolleginnen und -Kollegen an die aufregende Zeit im Herbst 1990, als der DAAD seine neue Arbeitsstelle in Berlin-Mitte aufbaute und dafür 31 Mitarbeitende aus dem ehemaligen Ministerium für Bildung und Wissenschaft der DDR einstellte.

📑 Hintergrund

Mit der Wiedervereinigung im Oktober 1990 wurden die ostdeutschen Ministerien aufgelöst – über 1.000 Beschäftigte des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der DDR bangten um ihre berufliche Zukunft. Der internationale akademische Austausch der DDR ging in die Verantwortung des DAAD über. Für die Betreuung der rund 7.500 ausländischen Stipendiatinnen und Stipendiaten stellte der DAAD gezielt Kolleginnen und Kollegen aus der DDR ein.

💬 Zeitzeugenbericht

„Aber in der Zeit davor war es schon so, dass sich bei uns Existenzängste, Zukunftsängste einstellten. Und ich war froh und glücklich, dass ich zu dieser Gruppe gehörte“, erinnert sich Dr. Rüdiger Stahl, einer der neuen Mitarbeitenden in Berlin-Mitte.

📌 Themen dieser Episode

• Auswahl und Integration ostdeutscher Kolleginnen und Kollegen im DAAD • Die Rolle der Arbeitsstelle Berlin-Mitte beim Neustart des akademischen Austauschs • Zwischen Existenzängsten und neuer beruflicher Perspektive

🎧 Über das Projekt

Das Zeitzeugenprojekt „Die DDR und wir im DAAD“ dokumentiert über 90 Stunden Interviews mit ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden, DAAD-Alumnae/-Alumni und politischen Wegbegleitenden – emotional, kontrovers und informativ.

🖥️ Formate

Podcast 🎙 | Video-Serie 🎥 | Online-Archiv mit Zeitzeugeninterviews 📖

DAAD-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben das Projekt anlässlich des 100-jährigen DAAD-Jubiläums entwickelt und umgesetzt, unterstützt durch Studierende und Kommunikationsprofis aus Ost- und Westdeutschland.

🔗 Weitere Informationen:

🌐 Webseite: https://pageflow.daad.de/ddrundwir

🎥 YouTube: https://www.youtube.com/channel/UC-wnTIo38qxMCUa1VOR6Q

📧 Kontakt: ddrundwir@daad.de

Weiteres Material zur Folge:

DAAD-Außenstelle Hanoi: Studieren in Deutschland – Eine Familientradition. Vietnamesische Alumni und ihre Kinder erzählen, https://www.daad-vietnam.vn/files/2022/10/EineFamilientraditionoop2.pdf

Transkript anzeigen

00:00:00: Also wir brauchten ja diese Arbeitsstelle spätestens zum vierten Oktober.

00:00:05: Da waren wir zuständig.

00:00:07: Und bis zum dritten Oktober hatten wir nichts zu sagen in der DDR.

00:00:12: Und deshalb erwähne ich den zweiten Oktober, weil es da für viele Menschen, die ihre Arbeit ernst genommen hatten und jetzt... Keine Tätigkeit mehr hatten in einer völlig neuen Zeit und unsicher waren, wie es weitergehen würde.

00:00:58: Hallo zu einer neuen Folge in die DDR und wir im DRD.

00:01:02: und nicht irgendeine Folge, sondern hier kommen wir langsam ins Gravitationszentrum dieser Staffel und mit mir im Studio ist.

00:01:10: Frau Geschick.

00:01:11: Und ich bin Alexander Haridi.

00:01:13: Ja, das ist eine ganz besondere Folge, die wir heute aufzeichnen, Frauke und die du vorbereitet hast.

00:01:20: Viele Wochen hart gearbeitet an diesem Skript.

00:01:24: Es liegt vor uns und ... Teilweise ist das exklusiv, was heute berichtet wird und die Formel dazu lautet ASBM.

00:01:34: Ein Akronym, das man sich jetzt mal merken darf, kommt immer wieder klingt zur verwaltungstechnisch Arbeitsstelle Berlin Mitte.

00:01:43: Beinhaltet aber, wenn man das auflöst, ganz viele interessante große Geschichten, die wir heute erzählen wollen.

00:01:51: Ja, was ist bisher geschehen?

00:01:54: Der DRD hat entschieden und wird vom Auswärtigen Amt um BMBF mandatiert, den Austausch von der DDR zu übernehmen.

00:02:07: Und es ist auch entschieden, dass die Administration dieser bis zu sieben Tausend Stipendiaten nicht in Bonn erfolgen soll, sondern in Berlin mit Experten aus dem ehemaligen Ostdeutschen.

00:02:21: Ministerium, die sich genau mit diesem Austausch auch beschäftigt haben.

00:02:26: Wir sind historisch gesehen jetzt im April etwa, die ersten freien Volkskammerwahlen haben stattgefunden.

00:02:36: Wir haben eine Regierung Lothar de Maizière, ein neues Kabinett, Aufbruchsstimmung in der noch DDR, auf der anderen Seite aber auch die Wiedervereinigung, die In Sichtweite ist und damit auch der Beitritt.

00:02:54: und Beitritt heißt auch Auflösung und Abwicklung.

00:02:58: Und hier im Ostberlin der Ministerien liegt jetzt auch das Ministerium für Bildung und Wissenschaft und über tausend Personen, die dort arbeiten, bangen nun nicht nur um ihren Lebensunterhalt.

00:03:18: sondern zum Teil auch um ihren Lebenssinn.

00:03:21: Denn ist klar, die meisten werden ihren Job verlieren.

00:03:25: In dieser Situation rekrutiert der DRD das Personal für die ASBM.

00:03:32: Aber die ehemaligen Chefs, die erfahrenen Leute in den Ministerien sind weg, sind neue, unbelassete Menschen am Ruder.

00:03:41: Auch die Akten sind gesäubert.

00:03:44: Und die Herausforderung ist, wie finden wir jetzt die über dreißig Personen, die genau die Qualifikation haben und auch die genügend reine Weste, die wir hier brauchen für diese Aufgabe?

00:03:59: Und dann kommt Bildungsminister Mölemann aus Bonn, der West-Bildungsminister und Menschen, die in den Achtziger, neunziger Jahren politisch interessiert waren.

00:04:13: Erinnern sich sofort an Jürgen Möllemann, FDP-Vorsitzender damals und eine ganz sehr exponierte, starke Persönlichkeit.

00:04:23: Ein Mann, der Eindruck macht, der aber auch polarisiert auf jeden Fall und das werden wir hier auch sehen.

00:04:31: Er polarisiert und manche traumatisiert er auch mit seinem Auftreten und auch mit den Inhalten.

00:04:38: Andere begeistert er.

00:04:41: Aber da bleibt niemand ohne Gefühle, wenn Herr Müllemann kommt.

00:04:47: Das Besondere an dieser und der nächsten Episode, die beiden hängen zusammen, ist, dass wir eine sehr gute Quellenlage

00:04:56: haben.

00:04:57: Wir haben eine ganze Reihe von Zeitzeugen, die sich erinnern an konkrete Orte und an bestimmte Zeitpunkte.

00:05:06: Und mit all diesen Quellen hast du gearbeitet und daraus diese Rundumschau und vertiefte Betrachtung, ich sag mal, komponieren können.

00:05:17: Wie lange ungefähr hast du an dieser Folge gearbeitet, Frauke?

00:05:22: Das lässt sich schwer quantifizieren.

00:05:24: Das zieht sich schon über Wochen und immer mal wieder eine Stunde auf zwei.

00:05:32: Und dann, wenn es mich so richtig gepackt hat, durchaus mal einen ganzen Tag, wenn ich so im Flow war, also es war schon eine Herausforderung, weil das Material ist ja schon sehr umfangreich.

00:05:46: Wie kann ich mir das vorstellen?

00:05:48: Woher holst du dir die Stellen, die relevant sind aus diesen sechszig Interviews, neunzig Stunden Interviewzeit?

00:05:57: Es war so, dass im Vorfeld, bevor ein größeres Projektteam begann, sich die einzelnen Interviews nochmal genauer anzuhören.

00:06:06: Bestimmte Kategorien entwickelt wurden, nach denen wir die Interviews abhorchen sollten und haben das dann auch verschriftlich und zusammengefasst in einer sehr komplexen Exeltabelle.

00:06:19: Und innerhalb dieser Kategorien ist nochmal runtergebrochen worden auf differenzierte.

00:06:27: Das war im Grunde genommen wahnsinnig hilfreich, nachdem wir alle einzelne Personen übernommen haben, um die Interviews aufzubereiten, zu schauen, äußert die Person sich zur Arbeitsstelle Berlin Mitte, äußert sie sich zu sprachen, äußert sie sich zur Kindheit.

00:06:48: Zum Mauerfall und so weiter.

00:06:50: Das war der Ausgangspunkt.

00:06:52: Gleichwohl war es auch so, dass ich während des Höhrens natürlich nach links und rechts gehorcht habe.

00:06:57: Und dann dachte ich, das kannst du später bestimmt auch brauchen.

00:07:01: Das

00:07:01: ist so ein bisschen wie eine Goldgräberin.

00:07:03: Kann man sich das vorstellen?

00:07:04: Ja, du sitzt da am Fluss und du siebst und du siebst und ab und zu findest du kleine Nuggets.

00:07:08: Ein

00:07:09: ganz wunderbares Bild, denn es ist eine reine Goldgrube und immer von der Furcht begleitet.

00:07:14: Jetzt geht mir was verloren, wenn ich das nicht nochmal höre und das nicht rausziehe.

00:07:19: Und man kam sich immer so ein bisschen vor wie eine Detektive.

00:07:22: Da dachte ich, da muss ich jetzt doch nochmal nachhorchen.

00:07:25: Und eben hast du gesagt, irgendwann hat es mich gepackt.

00:07:30: Wann hat es dich denn gepackt?

00:07:32: Und wieso hat dieses Thema dich eigentlich angesprochen?

00:07:35: Erst mal spricht nicht so viel dafür.

00:07:38: biografisch gesehen, bist du im Westerwald geboren.

00:07:44: Und du hast eine westdeutsche Sozialisation, jetzt keine familiären Verknüpfung.

00:07:51: Du bist jetzt auch nicht politisiert gewesen in deiner Studentenzeit.

00:07:56: Aber doch, es gibt Anknüpfungspunkte.

00:07:58: Und was hat dich denn angesprochen an

00:08:00: dem Projekt?

00:08:00: Ja, ganz genau.

00:08:01: Also ich fange mal von hinten an, ganz genau.

00:08:03: Ich bin in Rheinland-Pfalz geboren.

00:08:06: Und habe keine Verwandtschaft im Osten in der ehemaligen DDR.

00:08:11: Bin eigentlich so groß geworden, dass es immer hieß, wir leben in der Bundesrepublik Deutschland und dann gibt es die DDR.

00:08:20: Also bei uns zu Hause war das so, dass insbesondere mein Vater tief enttäuscht war, dass es diese Trennung und Teilung gab und eigentlich auch da ... hingesehen hat, dass es zur Wiedervereinigung kommt.

00:08:32: Und Bundesrepublik Deutschland und DDR, es war auch wichtig in dieser Zeit, das so zu sagen.

00:08:37: Zwei

00:08:37: Staaten.

00:08:38: Aber man durfte nicht deutsche demokratische Republik sagen und auch nicht BRD.

00:08:42: Absolut,

00:08:43: genau.

00:08:43: BRD war etwas, wenn man das sagt, dann wurde man sofort korrigiert.

00:08:48: Das heißt Bundesrepublik Deutschland.

00:08:50: Schwingt da so ein bisschen mit?

00:08:52: Bundesrepublik Deutschland ist das richtige Deutschland, weil die DDR ist dieser vorübergehende Zustand, der möglichst bald beendet.

00:08:59: Ja, das ist ziemlich

00:09:00: gut zusammengefasst.

00:09:01: Ganz genau das Schwang mit.

00:09:02: Es wurde nie ausgeführt, eigentlich auch nie erklärt.

00:09:06: Und während des Studiums habe ich hier und da in meinem Gammanistikstudium mit dem Themen am Rande zu tun gehabt, aber nie wirklich im Zentrum.

00:09:15: Das ist ja eine Haltung der Überlegenheit.

00:09:20: Wie konntest du dann anknüpfen an dieses Projekt?

00:09:24: Ich war immer schon ein bisschen neugierig, mir hat das schon beschäftigt, so ganz im Hinterkopf.

00:09:29: Und dann kommst du auf einmal du daher mit diesem Projekt und stellst das im DRD vor.

00:09:35: Da dachte ich, das ist die Gelegenheit, um Leerstellen mit Double E zu füllen.

00:09:42: Und noch zumal, und das hat mich besonders fasziniert, du Leute interviewt hast, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, Herr Trenn im Büro Berlin oder auch mit Herrn Stahl.

00:09:53: Andere kannte ich sozusagen auch als Kollegen, Kolleginnen.

00:09:56: Und

00:09:57: war das Thema DDR, kam das auf damals, als sie deine Kollegen waren?

00:10:01: Nein,

00:10:01: nie.

00:10:02: Auch das war etwas, es wurde nie thematisiert, das hat doch keiner nachgefragt.

00:10:06: Jahrzehnte danach hat sich eigentlich so gut wie keiner dafür interessiert, wo kommen die Menschen her.

00:10:12: Es wurde vielmehr gesagt, der kommt aus dem Osten oder ist ja ein Aussie.

00:10:17: Und das ist jetzt aber ganz anders geworden mit diesem Projekt.

00:10:21: Wir fragen jetzt nach und wir wollen es wissen, wir wollen es genau wissen und wir wollen auch wissen, wie die Perspektiven waren.

00:10:27: Das ist uns wichtig, denn es macht einen Unterschied, ob ich zu den einundreißig geretteten Gehörn, die froh sein können, dass sie jetzt irgendwie weiter beschäftigt werden.

00:10:37: Oder zu denen, die da aus Bonn angereist kommen und die die starke Institution repräsentieren.

00:10:43: Und diese beiden Gruppen werden aufeinandertreffen in dieser Folge.

00:10:48: Und damit leite ich jetzt auch mal über zu unseren Urtönen.

00:10:52: Du hast das sehr schön komponierte Frauke im Skript.

00:10:57: Die Dinge sind... so aneinander gereiht, dass die Personen selbst erzählen können, dass unser moderierender Beitrag, also den Kontext dazu zu geben, das ist ja manchmal nötig.

00:11:11: Das ist aber hier ziemlich reduziert, weil du die Stücke so gut aneinander gefügt hast, dass die Geschichte sich über die Zeitzeugen selbst erklärt.

00:11:19: Insofern werden wir etwas sparsam moderieren.

00:11:23: Und jetzt steigen wir ein mit welcher Frage.

00:11:27: Besaß man denn im DAAT überhaupt Kenntnisse über das Ausländerstudium in der DDR?

00:11:33: Dazu kann der ehemalige Generalsekretär, Dr.

00:11:37: Bode, etwas sagen.

00:11:39: Also wir wussten eigentlich herzlich wenig.

00:11:43: Das gilt, glaube ich, für alle.

00:11:46: Aber wir haben dann versucht, uns möglichst schnell ein Bild zu machen, als dann klar wurde, dass wir jetzt doch eine Verantwortung übernehmen sollten.

00:11:55: haben wir zum Beispiel im DAD alle möglichen Mitarbeiter an Hochschulen, der ehemaligen DDR geschickt, damit sie sich dort ein Bild machen und möglichst authentische Berichte abliefern konnten.

00:12:11: Aber wir waren auch darauf angewiesen, also auf die Leute, die das Geschäft in der DDR vorher gemacht haben, dass sie loyal uns halfen.

00:12:22: die dieses Erbe weiter zu verwalten oder wie es dann so schön oder unschön hieß abzuwickeln.

00:12:28: Der DRD hatte sich also operativ dafür entschieden, die Stipendiaten nicht in die DRAD-Förderstruktur zu übernehmen, sondern das System der DDR vorzuführen.

00:12:39: Also eine dezentrale Betreuung durch die Hochschulen, aber unter Leitung und Koordinierung des Ministeriums in Ostberlin.

00:12:47: Dazu sollten jetzt also die Personen, die dieses System kannten und auch die Ostdeutschen Hochschulenkanten ausgewählt werden, um in einem eigenen Büro in Ostberlin diese Stipendiaten zu verwalten.

00:13:02: am Ende.

00:13:04: Wie erfeuchte jetzt die Auswahl dieser Mitarbeiter?

00:13:07: In dem zunächst einmal Herr Bode mit dem damaligen Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR, Prof.

00:13:15: Dr.

00:13:16: Hansjo Achim Meyer, die Gespräche führte und verhandelte.

00:13:21: Interessant ist, dass Herr Meier, sein Amt, unmittelbar nach der Volkskammerwahl im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im

00:13:36: April, im April, im April, im April, im April, im April, im April,

00:13:37: im April, im April, im April,

00:13:38: im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April, im April Adminix zu sagen in der DDR, die damals noch so hieß.

00:13:54: Also mit anderen Worten, die Zusammenstellung dieses Büros musste von den DDR-Autoritäten erfolgen, genauer gesagt von dem Ministerium Meier.

00:14:06: Ich habe Herrn Meier besucht, ich kann das Datum jetzt nicht mehr sagen, ist auch egal, und habe ihm gesagt, wir sind auf ihn angewiesen.

00:14:18: Wir würden gerne mit ihm darüber reden, welche Leute das denn sein sollen.

00:14:23: Ob er uns vielleicht mal ein paar Leute vorschlagen könnte mit

00:14:29: Akten.

00:14:31: Da ging er mit mir in einer Zimmer und holte aus einem Regal eine Personalakt heraus, schlug die auf und da waren zwei Blatt drin.

00:14:43: Nix, sonst.

00:14:45: Irgendwie war das das Einstellungsblatt oder so.

00:14:48: Mit allen Worten, die diese Akten waren, alle ist schon mal irgendwie sortiert, gefiltert, gefilzt.

00:14:56: Also sagt er, damit können Sie nicht arbeiten.

00:14:58: Ich habe gesagt, das will ich auch gar nicht.

00:15:01: Ich verlasse mich einfach jetzt auf Sie.

00:15:04: Das ist Ihr Büro und von dem hängt viel ab.

00:15:08: Und ich vertraue Ihnen, bitte nennen Sie uns die Leute, die wir nehmen sollen.

00:15:14: Das bedeutet ja... Ein ganz schön Vertrauensvorschuss, den Herr Bode, dem Herr Meier, da gibt.

00:15:21: So hört es sich jedenfalls an.

00:15:23: Letzten Endes wurden ja ein dreißig Personen ausgewählt für die Arbeitstelle Berlin Mitte.

00:15:30: Wir haben den anderen Bitte heiligte Mitarbeitenden in diesem Büro, diesen Auswahlprozess wahrgenommen.

00:15:36: Da hören wir doch einmal was Christian Reiser der Leiter dieser neu gegründeten Arbeitsstelle Berlin Mitte dazu sagt und auch Wolfgang Trenn, der vorher im DDR-Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen gearbeitet hatte.

00:15:52: Und der Wolfgang Trenn gehört also ist einer von den einundreißig nun ausgewählten neuen Kollegen für die ASBM.

00:15:58: Ganz genau.

00:15:59: Das war vorher geschehen.

00:16:02: Das war vorher geschehen.

00:16:04: Allerdings mit einem frühzeitigem Hinweis vom DRD, dass man nicht nach Parteien hier auslegen sollte.

00:16:17: In Ostberlin sind die ausgesucht worden.

00:16:19: Nicht

00:16:20: von Lesdorf, das war eine DDR-eigene

00:16:23: Auswahl.

00:16:24: Alle waren ausgewählt worden von ihren Zuständen.

00:16:31: Oberigkeiten.

00:16:32: Es waren einunddreißig Mitarbeiter.

00:16:35: Die aus den verschiedenen, die wir aus dem Hochschulfachschulministerium kamen, die aber auch aus dem Bildungsministerium gekommen sind, kam aus verschiedenen Bereichen, ich vermute auch aus Parteiberreichen waren.

00:16:55: Kollegen abgeordnet in das Büro.

00:16:58: Also es hieß Kummelai zwischen verschiedenen Alt-Karlam, der MAF-Staatssekretär, der Herr Oppermann, Bundesberusbildungsministerium und auch jemand aus dem Volksbildungsministerium.

00:17:13: Ich weiß natürlich nicht, so jedenfalls war ich dann.

00:17:16: Und die Liste hat sich ja auch noch mehrmals geändert.

00:17:19: Auch mein Freund Röte für Stahl stand am Anfang nicht auf und jemand ist abgesprungen und so.

00:17:25: Das heißt, so war ich dann in der Gruppe drin und hat sich das Ganze zum völlig Positiven gewendet.

00:17:32: Mit welchen Fragen sich der DRD nun konfrontiert sah, also welche Personen sind integer, welche haben vielleicht eine Verbindung zur Staatssicherheit gehabt?

00:17:42: Dazu äußert sich jetzt Ulrich Grotus.

00:17:44: Er war Ninzeinundzig Assistent der DRD Geschäftsleitung und war beauftragt, die Verhandlungen mit dem DDR-Ministerium zu führen.

00:17:52: Eigentlich wollten wir gerne, weil das war ja eine heikle Frage, Personalentscheidung zu treffen.

00:17:59: Eigentlich wollten wir, dass Herr Meier uns eine Liste von thirty-fünf Leuten vorlegt, die das machen.

00:18:07: Und dazu sah sich Herr Meier aus welchen Gründen auch immer nicht im Stande.

00:18:10: Ich meine, die Idee der Erbe fand sich ja in kollabierendem Zustand.

00:18:14: Und so auch die demokratisch gewählte Regierung befand sich in kollabierendem Zustand.

00:18:21: Dazu sah er sich nicht im Stande, was uns unlieb war, weil wir eigentlich nicht so, ich sage es mal vorsichtig, wir hatten nicht so richtig viel Erfahrung mit der Rekrutierung von Personal, dass seine ganze spezielle Leben in der DDR zugebracht hatte.

00:18:41: Dann kam schon damals dazu, dass es diese, ich übertreibe es jetzt ein bisschen, diese Stasiphobie gab.

00:18:47: Ich meine damit Phobie, das ist... In der öffentlichen Wahrnehmung viel schlimmer gewesen war, Fahrer oder Partner für das Ministerium für Staatssicherheit gewesen zu sein als Mitglied des Zentralkomitees der SED.

00:19:03: Und das fand ich unangebracht, fand und finde ich unangebracht.

00:19:07: Aber es gab diese Phobie.

00:19:10: Herr Grotus und Herr Henrich für Personalzuständig in Bonn waren also auf die Unterstützung des DDR-Ministeriums angewiesen.

00:19:18: Und in dieser konkreten Situation auch auf die Hilfe von Lothar Oppermann, Herr Oppermann war Leiter der Abteilung Volksbildung im Volksbildungsministerium, glaube ich.

00:19:33: Das ist eine Persönlichkeit, die hier sehr gut konturiert wird in der Erinnerung von Herrn Grotus und dem er offensichtlich mit sehr großen Respekt begegnet ist.

00:19:44: Eine sehr interessante Person.

00:19:46: Hier tritt uns also einer vom alten Regime entgegen, der sich auf aber sehr preußische Art, würde ich mal sagen, hier verhält.

00:19:59: Leider ist Herr Oppermann verstorben, sonst hätten wir ihn auch.

00:20:02: gerne interviewt und gehört, wie er diese Verhandlungen in Erinnerung hat.

00:20:06: Aber wir haben die sehr lebendige Erinnerung von Ulrich Grotus dazu.

00:20:11: Und ich erinnere mich an einen einzigen Fall.

00:20:16: Wir hatten dem Herrn Oppermann gesagt, Herr Oppermann, Sie stehen uns dafür gerade, damit nicht die ganze Geschichte und die übigen.

00:20:25: Kollegen, die wir da rekordieren wollen, dass deren Jobs in die Luft fliegen.

00:20:29: Sie stehen uns dafür gerade, dass das keine Stasi-Leute sind.

00:20:32: So, und dann hatten wir... Hätte

00:20:34: er das denn...

00:20:36: Ich glaube, Herr Oppermann, war jedenfalls in einer besseren Situation als Herr Henrich und ich, sich dazu ein Urteil zu bilden.

00:20:44: Sie hätten doch auch die

00:20:44: Gaukbehörde konsultieren

00:20:46: können?

00:20:46: Ja, die gab es ja noch gar nicht.

00:20:47: Die

00:20:47: gab es ja gar nicht?

00:20:48: Die gab

00:20:48: es ja gar nicht.

00:20:50: Wir reden zu einer Zeit, wo die Deutsche Demokratische Republik noch gestand.

00:20:55: Wir sind im August, September, und da haben wir gesagt, dafür müssen Sie sorgen.

00:21:02: Dann hat uns glaube ich etwas mehr Leute insgesamt auf eine Liste gestellt, als die, die wir brauchten.

00:21:09: Weil das hatten wir gesagt, wir wollen eine gewisse Auswahl treffen und haben auch Gespräche geführt.

00:21:14: Und eines der einer dieser dürren Lebensläufe, Da stand drin dann bis dann, das war wirklich ein Bürobote oder sowas, also eine ganz subalterne Funktion, Tätigkeit bei den bewaffneten Organen und als alter Marxist-Leninist.

00:21:41: habe ich gedacht, Tätigkeit für die bewaffneten Organe, das sagt man nicht unbedingt für die Armee.

00:21:47: Dann würde man nämlich Tätigkeit für die NVA sagen.

00:21:51: So, haben wir nachgemacht und stellte sich heraus, es war das Wachregiment Felix Jajinski.

00:22:00: Kein Job, muss man ehrlicherweise sagen, wo ein... wo ein Fahrer oder Bürobote Gelegenheit gehabt hätte, größere Verbrechen zu begehen.

00:22:13: Aber das ging eben nicht, weil es durfte nicht sein, dass ein noch dazu gewesener Hauptamtlicher des Ministeriums für Staatssicherheit in der Arbeitsstelle war.

00:22:22: Also den haben wir dann rausgeschmissen und mit den Übigen haben wir Gespräche geführt und uns dann entschieden, welche Fünfe wir einstellen wollten.

00:22:34: Ja, und an dieses Gespräch erinnert sich Kai Ezolt, neuer Kollege in der Arbeitsstelle Berlin Mitte und zuvor.

00:22:43: In der DDR war er tätig im Direktorat für internationale Beziehungen an der Humboldt-Uni Berlin.

00:22:51: Im Vorfeld hatten wir ja so ein Bewerbungsgespräch, wo Herr Henrich und Herr Grotus da waren.

00:22:57: Und da war das mehr so ... Ja, das ist die Chance, das muss man auch ergreifen.

00:23:05: Und das war für uns so ein bisschen erschreckend.

00:23:10: Im Nachhinein, ich habe darüber noch mal nachgedacht, wo hat das, also es gab zwei Gespräche, es gab einmal ein Gespräch mit den BMW F-Kollegen, mit Herrn Schaumann und Herrn Weber und noch jemand.

00:23:29: Da haben wir uns beworben und dann gab es nochmal das Gespräch mit Herrn Henrich und Herrn Grotus.

00:23:35: Aber da war das eigentlich im Vorfeld alles schon entschieden, aber das habe ich damals nicht so

00:23:40: gewusst.

00:23:41: Also das war eigentlich schon vorher klar, wer wohin geht und so.

00:23:45: Das hatten wir

00:23:47: schon

00:23:48: im Vorfeld weiters abgestimmt eigentlich zwischen den Schiffs.

00:23:56: Wir sollten uns alle

00:23:57: bewerben.

00:23:59: Und dann haben wir überlegt, was machen wir mit den zweiundachtzig Leuten?

00:24:03: Wo geht wer hin?

00:24:04: Wer macht was?

00:24:07: Die im internationalen Bereich tätig waren.

00:24:14: Es wechselte ständig auch.

00:24:16: Ich kann mich nur erinnern, dass wir zweiundachtzig hatten, weil ich damals Sekretär der Kommission war, die immer zwischen Ost und West verhandelt hatte.

00:24:28: Und wir hatten überlegt, wer macht was.

00:24:31: Wie können wir die Leute so verteilen, dass die alle ihren Job behalten?

00:24:36: Und

00:24:37: dann, ich habe

00:24:39: viel später erfahren durch ein Gespräch mal mit meinem Vorauswertingamt, Wir hätten auch sagen können, wir brauchen vierzig Leute für die ausländischen Studierenden.

00:24:48: Also der war völlig überrascht, dass wir nur zweiunddreißig Leute brauchten.

00:24:52: Aber wir hatten die anderen fünfzig oder vierenfünfzig, weiß nicht mehr, die waren schon verteilt für die Mehrländereinrichtung, die dann zur gleichen Zeit entstand.

00:25:03: Weil die Mehrländereinrichtung war ja für die fünf neuen Bundesländer.

00:25:10: Da sollten also die ganzen Aufgaben aus der Zentrale in die fünf neuen Bundesländer im Bildungsbereich verteilt werden.

00:25:18: Und dafür waren die fünfzig oder vielen fünfzig Leute vorgesehen und zweiunddreißig Leute, die blieben dann sozusagen für die Arbeitsstelle Berlin Mitte.

00:25:29: Ich habe übrigens weder damals noch später je irgendeine Gaukanfrage gestellt, obwohl hier und da Leute sagten, wie kannst du denn Leute übernehmen?

00:25:40: und so.

00:25:40: Ich habe aber mit allen gesprochen und gesagt, ich vertraue darauf, dass sie saubere Hände haben.

00:25:49: Reine Mitläufer schafft war für mich nie ein Grund, jemandes Biografie zu versammeln.

00:25:56: Ich habe mir immer als Cottbus geboren und gesagt, was wäre mit dir gewesen, wenn du in diesem Land geblieben wärst, wenn dein Vater nicht zurückgekommen wäre aus Gefangenschaft?

00:26:08: Was hättest du gemacht?

00:26:11: Also war ich vorsichtig gegenüber diesen Besserwissern, die alle ja sowieso rückwärts großer Aufwiderständskämpfer in der braunen Nazizeit gewesen sind.

00:26:22: Da waren wir ja immer nachträglich groß.

00:26:25: Also habe ich gesagt, bloß im Mitläufer- schaft ist für mich kein Grund, hier weiterzuarbeiten, wenn man das denn will.

00:26:34: Allerdings, wenn jemand

00:26:37: in

00:26:38: anderer Weise engagiert war.

00:26:40: anderen Leuten geschadet hat, dann ist das was anderes.

00:26:44: Ich habe quasi jedem, den wir auch später nach Bonn übernommen haben, persönlich die Zusicherung abgenommen, dass er seine Biografie sauber war, ohne es je zu überprüfen.

00:27:01: Ich bin auch nicht enttäuscht worden.

00:27:03: Das war Christian Bode.

00:27:07: Es sprach darüber, wie man die Integrität, also das politische und persönliche, in dieser Umbruchszeit, in dieser Zeit des Systemwechsels erkennen und bewerten konnte.

00:27:19: Es ging natürlich aber auch um fachliches.

00:27:21: Absolut.

00:27:22: Und die Frage, welche Qualifikation mussten diese neuen Kolleginnen und Kollegen denn mitbringen?

00:27:29: Und uns hat interessiert zu fragen, wie haben sie denn selbst dieser Auswahl erlebt?

00:27:34: Und dazu hören wir jetzt ... Zwei ehemalige Kolleginnen der Arbeitsstelle, die Helga Katschmann, sie war vorher im Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen, ich sag mal MHF, kann man gebrauchen, die Abgörzung, sie war im MHF Länderreferentin.

00:27:52: und Waldraud Klim, kam von der Humboldt Universität, sie ist eigentlich aus der Verwaltung gekommen.

00:28:01: Sie war EDV-Spezialistin, damals ja auch schon Computer und EDV in der DDR, die aufkommen im Haushalt zuständig.

00:28:11: Und da sie ja so eine versierte Kennerin des Finanzwesens war, wurde sie abgeworben für die Arbeitsstelle Berlin Mitte und die beiden erinnern sich sehr genau, wie sie befragt und ausgewählt wurden für diese Position.

00:28:26: Die Zusammensetzung wurde mit Tischenhagen Grotus

00:28:29: und unserem

00:28:30: Minister

00:28:30: für Internationale Beziehung, also ausgedastet, dass die Leute aus dem Bereich kommen

00:28:34: müssen.

00:28:35: Weil wir die Länder kannten.

00:28:37: Wir hatten die Beziehung.

00:28:38: Wer war der Minister für Internationale Beziehung?

00:28:40: Heidorn, Professor

00:28:41: Heidorn.

00:28:41: Ich war damals, hat

00:28:42: das.

00:28:43: Ja, es war eigentlich, die

00:28:45: wollten eigentlich auch nur wissen, weil unsere

00:28:47: Haltung,

00:28:48: ich habe zu meinem

00:28:49: Bekenntnis

00:28:49: zu DDRK in Hehl

00:28:50: gemacht.

00:28:51: Ich verdanke meine Ausbildung dort

00:28:54: und habe also

00:28:55: im Interesse also der Studierenden der Wissenschaftler gearbeitet und habe gesagt, also ich kann meine Vergangenheit nicht abschießen.

00:29:01: Das

00:29:01: war also, wir haben ordentlich

00:29:03: gearbeitet und war mir klar,

00:29:07: dass

00:29:07: es so eine Stelle gibt es nicht.

00:29:09: In der BRD

00:29:10: war völlig klar.

00:29:11: War vorher im Finanzwesen, hatte eigentlich mit Auswand gar nichts zu tun,

00:29:16: aber mein

00:29:16: Kollege Achim Dominik sagte, du musst die EDV aufbauen

00:29:21: in diese Einrichtung.

00:29:22: Und deshalb bin ich mit rübergekommen

00:29:24: in dieses Schiff.

00:29:26: Ja, und das Herr Stahl, der später dann Personalleiter in Bonn wurde, das Herr Stahl in diese neue Truppe der ASBM-Belegschaft aufgenommen wurde, war auch eher ein Zufall.

00:29:38: Zunächst war er nämlich nicht drauf auf der Liste.

00:29:43: Dann kam er aber doch drauf.

00:29:45: Ich wurde nominiert, soweit ich weiß, weil da eine Kollegin ausgeschieden war, die wieder in ihren Beruf ging, hat dann

00:30:01: wohl

00:30:05: der Leiter dieser Abteilung Herr Obermann,

00:30:16: der mich

00:30:17: kannte, gesagt, schlag ich euch den Stahl vor.

00:30:25: So einfach war

00:30:26: das.

00:30:27: Und ich habe das dann erfahren und da habe ich gehört, ja, mache ich gern.

00:30:33: Es war allerdings nur für vier Monate vorgesehen.

00:30:40: Das endete sich dann am Ende des Jahres, da wurde die vier Monate Frist für ein weiteres Jahr verlängert.

00:30:55: Der DRD hatte nämlich gemerkt, So einfach ist das nicht, das von Bonn zu steuern.

00:31:04: Dazu mussten ja die Hochschulen der DDR mit einbezogen werden.

00:31:11: Und in dieser Arbeitsstelle war das so geregelt, dass jeder von uns, Sachbararbeitern, Hauptsachbararbeitern, eine Universität in der DDR als Ansprechpartner diente.

00:31:28: Meine Hochschule war die TU Dresden.

00:31:31: Also bei der Personalrekrutierung war der DRD ganz stark auf die Unterstützung der DDR-Ministerium, also das Ministerium für Bildung und Wissenschaft angewiesen.

00:31:43: Aber das galt nicht für alle Positionen, nämlich nicht für die Leitungsposition der Arbeitsstelle Berlin-Mette.

00:31:50: Und dann haben wir eben entschieden, dass der Herr Wegener die Leitung übernehmen sollte auf mittlere Sicht.

00:31:59: Also der im Büro Berlin für den Bereich Wissenschaft und Hochschule zuständig war und für die ersten Monate ein Gruppenleiter aus der Zentrale Christian Reiser.

00:32:13: Warum denn gerade Herr Reiser?

00:32:15: Das fragt man sich doch.

00:32:16: Was brachte er denn besonderes mit?

00:32:18: Warum wurde er mit dieser doch so sehr wichtigen Aufgabe betraut?

00:32:23: Und das erklärt uns jetzt derjenige, der ihn dafür angeheuert hat sozusagen.

00:32:30: Herr Bude war ja selbst erst am ersten Augusten, neunzig, auf seine Position gekommen.

00:32:36: Ganz genau.

00:32:36: Und

00:32:36: da fragt man sich ja, wie kann er denn die Mitarbeiter auswählen, die er doch gerade erst kennenlernt?

00:32:43: Genau so ist das.

00:32:44: Hören wir ihn doch mal dazu.

00:32:46: Das war aus dem Bauch.

00:32:48: Also das war sehr stark persönlich motiviert.

00:32:53: Ich kannte Herrn Reiser.

00:32:56: So gut und so schlecht, nämlich eigentlich gar nicht, wie die meisten Mitarbeiter im DRD sich alle erst kennenlernen musste.

00:33:03: Aber ich kannte ihn nun schon so ganz gut genug, um zu glauben, dass er der richtige Mann dafür ist.

00:33:14: Mir war klar, es kommt überhaupt nicht auf irgendwelche speziellen Kenntnisse.

00:33:18: Die hatte er nicht.

00:33:20: Er war im DRD mein und kannte die DRD-Programme hervorragend, aber hier ging es um ganz Neues.

00:33:26: Hier ging es aber auch um politisches Feingefühl, menschliche Empathie, also darum, in einem schwierigen neuen Gebiet ohne die Arroganz des Besservessis aufzutreten und diese schwierige Aufgabe zu händeln.

00:33:47: und ich glaube sagen zu dürfen, das hat er auch großartig gemacht.

00:33:52: Ich habe ihm zugesichert, Er war da gar nicht so begeistert am Anfang.

00:33:57: Ich habe ihm zugesichert, dass das Ganze nicht länger als drei Monate dauern sollte, aber gerade die erste Zeit die wichtigste sei und das war sie auch.

00:34:06: Und das hat er großartig gemacht und dann an Herrn Wegener übergeben.

00:34:12: Aber es war sozusagen nicht, dass Herr Reisern nun besonders qualifiziert für DDDR gewesen wäre, sondern seine persönlichen Eigenschaften, die in meiner Sicht dafür besonders qualifizierten.

00:34:25: Ja, und wie hat denn Herr Reise jetzt auf dieses Angebot reagiert?

00:34:30: Da wurde ja ganz schön viel von ihm erwartet, nicht wahr?

00:34:33: Der Umfang der Aufgabe, den technischen Umfang dieser Aufgabe, der hat mich

00:34:38: doch erschreckt.

00:34:43: waren ja unendliche Zahlen von Geförderten, die in der DDR waren und die unter bestimmten rechtlichen Voraussetzungen und politischen Voraussetzungen in die DDR gekommen, das waren unendliche Zahlen.

00:34:57: Da hat mich doch zunächst mal das administrative etwas... doch erschreckt.

00:35:08: So stand ich plötzlich in der Frage, ob ich mir vorstellen könnte, dass ich nach Berlin gehe und diese administrative Aufgabe der Integration der DDR-Stipendiaten der Deutschen und der Ausländsstipendiaten übernehmen würde.

00:35:28: Da hat mich dann doch die Tatsache gereizt,

00:35:32: dass man

00:35:35: Geografisch den Boden der DDR betreten durfte.

00:35:40: Das war ja, das war ja, ich bin vorher durch die DDR gefahren als Transit, Mensch, der wieder mal nach Breslau fuhr.

00:35:54: Ich bin mit meiner Mutter nach Breslau gefahren.

00:35:56: Wir sind im Riesengebirge gewesen und wir sind wieder durch die DDR.

00:36:00: Das war ja alles etwas... Besonders, ich bin aber nie übernachtet im DRD in der DDR gewesen.

00:36:07: Ja, die Mannschaft war zusammengesetzt.

00:36:11: Der Ort war bestimmt, aber das Kind brauchte einen Namen.

00:36:15: Und ich habe ja eingangs gesagt, ASBM merkt euch das mal gut.

00:36:20: Und natürlich haben wir in den Interviews auch nachgefragt, wie kam es denn zu dieser Namensgebung und wieso hieß es nicht zum Beispiel einfach DAD Büro Ostberlin?

00:36:30: Nein, das sollte nicht der Name sein.

00:36:33: Wir müssen hier diese Arbeitsstelle dann eben, die muss ja einen Namen kriegen.

00:36:38: und der DRD hatte ja im Büro in Berlin, um das Berliner Künstlerprogramm zu machen und das hatte außerdem diesen Sektor Hochschule und Wissenschaft, der ursprünglich eingerichtet worden ist, um die Mauerbesichtigungsreisen der ausländischen Steppendiaten aus Westdeutschland zu organisieren.

00:36:56: Und dann außerdem Sachen machte im Kontakt zu den Hochschulen, die an allen anderen Hochschulorten von den akademischen Ausländern selber gemacht werden mussten.

00:37:04: Aber wenn man schon einen Büro hat, macht man das gleich mit.

00:37:08: Und wir wollten eben die Arbeitsstelle organisatorisch von anderen der Idee Arbeitseinheiten getrennt halten.

00:37:17: Das heißt auch nicht mit dem bestehenden Berliner Büro vereinigen.

00:37:22: Und dann brauchte es also einen Namen und Büro Berlin gab es schon.

00:37:27: Büro Ostberlin war in dem Moment, wo es Ostberlin gar nicht mehr gab, auch irgendwie nicht mehr angesagt.

00:37:32: Und dann kam ich auf die Idee, nennen wir es doch, wo es im Bezirk Mitte angesiedelt ist, die Arbeitsstelle Berlin Mitte.

00:37:38: Und dabei ist es dann geblieben.

00:37:41: Auch die Namensgebung, man fragte mich, wegen mir wollen wir das Büro Ostbüro, länd ich da auf keinen Fall.

00:37:47: Wir sind jetzt in ein Staat und dieses Büro liegt in Berlin-Mitte.

00:37:52: Wir nennen das Arbeitsstelle Berlin-Mittel.

00:37:56: Ja, und dann kam Herr Müllemann.

00:37:59: Einen dreißig zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ASBM waren ausgewählt und wussten nun ja, wie sie zumindest ihr Geld verdienen würden.

00:38:11: ab Oktober, aber was wird werden aus den tausenden, aus den über tausend, muss ich sagen, genaue Zahl, kenne ich nicht, aber dieser großen Zahl der anderen Mitarbeiter des ehemaligen Bildungsministeriums.

00:38:28: Vierter Oktober, die Einheit war vollzogen wurden und am nächsten Tag kam Osborn angereist, der nun allzuständige Bundesminister Jürgen Möllemann, um vor den Mitarbeitenden des Ministeriums zu sprechen.

00:38:49: Der Tag hatte eigentlich ganz lustig begonnen.

00:38:54: Wir hatten uns, Herr Möllemann kam mit zwei Bodyguards.

00:38:58: Und wir wunderten uns, denn ich bin mit unserem Minister mal ohne Bodyguard im Fahrstuhl gefahren.

00:39:07: Das war der erste Eindruck, dass wir uns alle drüber lustig machen.

00:39:11: Das war Herr Erzolt, der sich an diese Situation erinnert.

00:39:15: Und jetzt war es so, alle warteten ganz gespannt mit gemischten Gefühlen darauf, was denn ihr ... Nächster oder jetziger oberster Dienstherr, der Minister zu Ihnen sagen würde.

00:39:29: Und auch daran erinnert sich Gottfried Gügolt, der ebenfalls zum Team der ISBM gehörte und der nach seiner Tätigkeit als Slektor in Polen im Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen gearbeitet.

00:39:46: hatte und die Leitung der AG Deutsch als Fremdsprache innehatte.

00:39:53: Ich erinnere mich nicht mehr an den Platz, an den Ort, aber ich erinnere mich noch ganz genau, wie wir da saßen und auf Herrn Müllermann warteten und vor allem darauf warteten, was er zu sagen hat.

00:40:05: Und

00:40:06: das stimmte uns hoffnungsvoll.

00:40:09: Er musste bei etlichen Dingen im Ungefähren bleiben.

00:40:15: Er konnte nicht sagen,

00:40:16: also

00:40:17: ab morgen wird das alle so und so sein, es ist alles in Sack und Tüten.

00:40:20: Aber er hat uns zugesichert, eine Perspektive im Ergebnis der bisherigen Arbeiten in Richtung Zusammenführung, ohne im Detail sagen zu können, das wird alles so und so

00:40:37: und so.

00:40:38: Und das war viel mehr für uns als ein Strohhalm.

00:40:42: Also ich habe das in bester Erinnerung, das ist ein sehr positives Signal gewesen.

00:40:48: Er hätte ja sagen können, also wir haben vielen Dank für eure Arbeit und dass ihr uns all diese Zahlen geliefert habt und die Strukturen aufgedeckt habt.

00:40:57: Aber nun brauchen wir euch nicht mehr.

00:40:58: Und das machen wir bitte schön in Bonn alleine.

00:41:03: Sondern das war, also reicht sich wiederum ein, Möllemann in diese angenehme bis dahin angenehme Zusammenarbeit.

00:41:12: Mit den Mittlerorganisationen und auch Personen aus dem Auswärtigen Amt.

00:41:17: Ich nannte schon Frau Meyer-Schalenburg.

00:41:19: Das ging alles in die Richtung, ohne dass wir konkret sagen können, wie das morgen über morgen weitergeht.

00:41:25: Aber wir werben eine Lösung und einen Weg finden.

00:41:28: Kai Erzolt kann noch ein paar Details zu der Rede von Herrn Müllemann beisteuern.

00:41:34: Wir saßen da in dieser Kongresse alle.

00:41:37: Das ist so ein runder Kuppelbau am Haus des Lehrers.

00:41:41: Das ist direkt am Alexanderplatz, ne?

00:41:43: Ja,

00:41:43: direkt am Alexanderplatz.

00:41:45: Und ja, das ging ein bisschen später los.

00:41:52: Und dann kam Möllemann mit zwei Bodyguards rein.

00:41:56: Und wir traut er sich nicht hier allein

00:42:00: rein.

00:42:02: Aber das Gespräch, er hat dann so noch... Leute vorgestellt, also den Dr.

00:42:08: Schaumann und Dr.

00:42:09: Blank, Ansprechpartner für alle, Enderlein, Matowicz für berufliche Bildung und Rottmann war persönlicher Referent.

00:42:19: Also der hat er noch so vorgestellt.

00:42:22: Und dann hat er so gesagt, dass Berlin war ja damals noch nicht Regierungssitz, dass das neu gewählte Parlament darüber entscheidet.

00:42:32: Und dass wir jetzt den Übergang zur föderaltiven Struktur gestalten.

00:42:37: Ab ersten Elften gibt es dann die Länderverwaltung, gemeinsame Einrichtung der fünf Länder.

00:42:44: Und er hat dann auch gesagt, dass im Bereich der Schulpolitik zwölf Jahre Schule das beibehalten bleibt und Ganztagsangebote erhalten bleiben sollen und erweitert werden soll.

00:43:02: Und dann hat er noch gesagt, ab ersten, ersten, einundneunzig sollte das BAföG eingeführt werden.

00:43:08: Und dafür sollten siebenhundert Leute geschult werden.

00:43:12: Also, aber wie das dann... Und für die Hochschulen hat er gesagt, der Wissenschaftsrat evaluiert, Wissenschaftsgebiete frei und autonom.

00:43:21: Und Berufsbildungsgesetz ist der Rahmen für die Berufsbildung.

00:43:27: Wie viele Menschen waren da versammelt in der Halle?

00:43:32: Na, wir wären vielleicht, wenn die ganzen Ministerien, also ich,

00:43:36: ach,

00:43:38: das weiß ich nicht mehr, die Halle war voll, also fünfhundert Leute

00:43:41: vielleicht.

00:43:42: Aber das waren quasi alle ehemaligen Mitarbeiter der drei Bildungs-, mit Bildung befassten Ministerien der DDR.

00:43:51: Ja, und auch Herr Reiser erinnert sich an den vierten Oktober seinen ersten Arbeitstag in der Arbeitsstelle Berlin-Mitte.

00:44:02: Der Bildungsminister Müllemann hatte die DDR-Institutionen, die DDR-Hochschulinstitutionen, mit denen man zusammenarbeiten musste und die in den Zuständigkeitsbereich des Hochschulministers, des Deutschen Bildungsministeriums, also in den Zuständigkeitsbereich von Müllemann, hat die Eröffnung.

00:44:35: dieser großen Gruppe gemacht, dort gesprochen und man hat die Kollegen, die später im Büro Berlin mittig gearbeitet hatten, die saßen alle dicht gedrängt bei Samm, die Sammern von Weitem schon erkannte man sie.

00:44:56: Also das war eine staatstrangende Rede, die Mölle Mann damals gehalten hat, eine Wiederverein-Jungs-Rede, aber auch sehr ernste und massive Gestaltungsvorschläge.

00:45:16: Und er hat nicht zurückgehalten, dass das jetzt ein neues System entsteht, das auf einer anderen politischen Grundlage steht und das nicht mehr mit der Abordnung der Steppenjagen in die DDR, sondern das sind freie Programme, in denen sich der Einzelne durchsetzt.

00:45:47: Er hat das durchaus deutlich gemacht, dass es was Neues gibt.

00:45:52: Der Möllemann hat auch gesagt, dass vom DRD ein Dreißig Leute übernommen werden und das Professor Berchem und Dr.

00:45:59: Bode dann diese Dreißig begrüßt, nur ein Dreißig.

00:46:05: Aber ich kann mich nicht erinnern, dass der Reiser auch dabei war in der Sitzung.

00:46:10: Kannst du dich am Berchem und Bode erinnern?

00:46:13: Als wir dann zusammensassen mit Reiser und Berchem.

00:46:17: Aber dass die in der... Kommen Gresshalle dabei

00:46:20: waren.

00:46:20: Und mit dem Müllemann sind die nicht reingekommen.

00:46:22: Nee, das kann ich mich nicht erinnern.

00:46:24: War nicht

00:46:24: die beiden Bodyguards.

00:46:27: Nee, das kann ich mich... Ich kann nur... Die Flecks saßen die schon vorne in der ersten Reihe.

00:46:33: Ja, vorne in der ersten Reihe saß vielleicht auch Klaus Stark, einer der einundreißig und der die Dinge nochmal aus seiner Perspektive erinnert.

00:46:42: Da kam daher Müllemann.

00:46:44: Das war neunundachtzig.

00:46:45: Ich nehme an,

00:46:46: das war...

00:46:50: Ich denke mal im Oktober.

00:46:53: Irgendwann im Oktober kam der Herr Möllermann, versammelte uns alle, fragen sie mich jetzt bitte nicht, wo, kann gut sein, weiß ich jetzt nicht mehr.

00:47:05: Also alle Mitarbeiter

00:47:07: dieses sozusagen Großministeriums, hat er da versammelt und habe gesagt,

00:47:13: er hat

00:47:14: verkündet, dass sie das Ministerium, wenn es alle

00:47:18: ins

00:47:19: Bundesministerium für Bildung und Forschung überführt wird und sozusagen alles wird gut.

00:47:26: Und da waren wir auch erst mal beruhigt, wenn man das so weiß,

00:47:31: beruhigt.

00:47:34: Aber da ging es erst mal weiter und hat aber angekündigt, dass die Bereiche auch ins Bonnermis, der eingekriedert und manches ausgekretert wird.

00:47:44: Aber konkret

00:47:46: war das.

00:47:47: zumindest uns gegenüber

00:47:49: oder

00:47:50: in der Rede nicht.

00:47:52: Kurze Zeit später, kann man sich aber immer einen Weg noch gut nachlesen, war dann

00:48:01: klar,

00:48:02: dass die Studentenabteilung oder

00:48:06: die internationale

00:48:07: Abteilung es besser vom DAD übernommen wird.

00:48:12: Und da eine eigene Arbeitsstelle draus wird, die

00:48:17: die noch

00:48:18: in der DDR befindlichen Stippentier A weiter betreut und B dabei aus gewissen Fachrichtungen, also eben Marxismus, Leninismus, wissenschaftliche Kommunismus und so, dabei unterstützt, sich ein neues Fach einzueignen, also

00:48:43: in ein anderes Fach

00:48:45: zu wechseln, weil es das einfach

00:48:46: nicht mehr kam.

00:48:47: Naja, nun haben nicht alle Kolleginnen und Kollegen die Rede von Herrn Möllemann in dieser positiven... Erinnerungen, die doch

00:48:59: ein Lichtstrahler

00:48:59: am Horizont aufresten.

00:49:01: Dazu hören wir jetzt mal Frau Katschmann, die ja auch schon wusste, dass sie morgen nicht arbeitslos sein wird.

00:49:09: Aber wie sie das aus ihrer Sicht die Möllemann Rede beurteilt, dazu jetzt sie direkt.

00:49:14: Jetzt kam der Möllemann, der Minister Möllemann.

00:49:17: Er stellte sich hin und

00:49:18: sagte,

00:49:19: er ist jetzt der neue Minister.

00:49:24: So eine Ministerien,

00:49:25: in der hinsichtlich

00:49:26: Zusammensäßstruktur gibt es nicht in der BRD.

00:49:29: Also ist seine Aufgabe abzuwickeln.

00:49:31: Und das ging dann auch sehr zügig.

00:49:36: In viertelstunden

00:49:37: Takt

00:49:37: wurden Gespräche geführt mit den Leuten und

00:49:41: man wusste mal, man rausgeht das raus.

00:49:44: Man kann sich wahrscheinlich nur annähernd vorstellen, in welche emotional angespannte Situation die Menschen waren in dieser Kongresshalle.

00:49:53: weil sie nicht genau wussten, was die Zukunft ihnen bringt.

00:49:57: Auch die neuen DRD, Kolleginnen und Kollegen, standen ja vor sich abzeichnenden großen beruflichen Veränderungen, aber natürlich auch Hoffnung.

00:50:08: Denn sie hatten ja jetzt zumindest bis zum Ende des Jahres, glaube ich, gegen die Verträge.

00:50:13: Aber das war schon mal, ja, die paar Monate haben schon Anlass zur Hoffnung gegeben.

00:50:19: Auf der anderen Seite gab es auch das Gefühl, abgewickelt zu werden, vielleicht auch ein Gefühl der Ohnmacht, in das sich Existenzängste gemischt haben.

00:50:29: Und die Kollegin Wolfgang Trenn und Rüdiger Stahl haben das auch sehr deutlich artikuliert im Interview.

00:50:38: Einmal derjenige, der dann ... An dem zweiten Oktober, die Mitarbeiter des der drei Ministerien verabschiedet hat, wird der Ministerium so im Wort gut.

00:50:50: In dem letzten Jahr, der gesagt, was wir vorher gemacht haben, das war nun nicht so wichtig, ist egal, ob das letzte Jahr, das war sozusagen dieses Einhaltsjahr, war der gut.

00:51:05: Natürlich war dann diese Situation so.

00:51:08: Aus ehemals Rund,

00:51:09: ich sage, seine zwei

00:51:10: tausend achthundert Mitarbeitern.

00:51:13: Volksbildungsministerium, Hochschulministerium, Brustbildung,

00:51:16: blieben

00:51:17: am ersten, ersten Neunzig noch ein Tausend, ein Hundert Mitarbeiter.

00:51:22: Lehrer waren in die Schulen gegangen, andere hatten sich woanders in der Arbeit gesucht.

00:51:26: Und dann war am nächsten Tag klar und schon am zweiten, als wir dann von Mölle Mann wird, der uns verabschiedet hat.

00:51:35: So, tschüss,

00:51:37: klar.

00:51:38: Dreißig

00:51:39: Kolleginnen

00:51:39: des

00:51:40: von Tausend, ein Hundert.

00:51:42: gehen in den NDRD.

00:51:43: Einhundertfünfzig, jeweils dreißig, gehen in die fünf neuen zugründeten Länder.

00:51:55: Das waren Hundertachtzig.

00:51:58: Fünf gehen ins Bildungsbildungs-, Bildungs-, Bundesbildungsministerium.

00:52:03: Ich habe mich auch dort beworben.

00:52:07: Und alle anderen bekamen einen Brief, dass sie in der Warteschreibung sind und sich bitte im Augenblick

00:52:14: nicht

00:52:16: im öffentlichen Dienst bewerben soll.

00:52:19: Und da hat Müllermann jedem einen Schreib gegeben.

00:52:22: Ich bedanke ungefähr mit dem Inhalt.

00:52:25: Ich kenne das Schreiben nicht.

00:52:27: Aber ich habe das dann eben so gehört, dass er sich bedankt für die bisherige Arbeit, aber er keine Möglichkeit sieht einer weiteren Verwendung.

00:52:40: Das ist natürlich ein Schlag für Hunderte von Mitarbeitern gewesen.

00:52:48: Denn es blieb

00:52:51: nur

00:52:51: ...

00:52:52: Mitarbeiter der Arbeitsgruppe des DRD und weitere Mitarbeiter, die

00:53:00: übrig waren.

00:53:01: Ich habe so einen Brief auch nicht gesehen.

00:53:03: Und ja, so war das so, dass am nächsten Tag, wir gingen von Möllermann zurück ins Haus, ins Hochschulministerium,

00:53:10: da könnt

00:53:11: ihr mir vorstellen, welche Stimmung.

00:53:13: Wir treißig, die hundertfünfzig und die restlichen

00:53:18: achthundert

00:53:18: und noch was.

00:53:20: Ja genau und das fasst Herr Stahl sehr eindringlich zusammen.

00:53:24: In den beiden nächsten Otönen, die jetzt kommen werden und ich moderiere an dieser Stelle schon mal die heutige Episode ab.

00:53:32: Das letzte Wort wird Heinz Wegener haben, der uns dann ja den Ausblick gibt auf den ersten Arbeitstag in der ASBM.

00:53:41: Das ist dann auch die nächste Episode.

00:53:43: Dann geht es weiter und dann ist ja die Theorie und Politik mal zu Ende und die Ärmel werden hochgekrempelt.

00:53:50: Und wie genau das erfahren wir in der nächsten Folge.

00:53:55: Vielen Dank, Frau Kev, für die Vorbereitung und für die Gutmoderation der heutigen Folge.

00:54:01: Und ich sage schon mal Tschüss bis zur nächsten Sendung.

00:54:03: Vielen Dank auch dir, lieber Alex.

00:54:06: Aber ... In der Zeit davor war es schon so,

00:54:14: dass

00:54:17: sich bei uns Existenzängste, Zukunftsängste.

00:54:26: das Wort Arbeitslosigkeit war und völlig

00:54:31: fremd.

00:54:33: Aber es kam auf uns zu und deshalb erwähne ich den zweiten Oktober, weil es da Für viele Menschen, die ihre Arbeit ernst genommen hatten und jetzt keine Tätigkeit mehr hatten in einer völlig neuen Zeit und unsicher waren, wie es weitergehen wollte, bedeutete das eben.

00:55:07: Und es gab eben eine Gruppe von der Arbeitsstelle Berlin.

00:55:15: Das DRD, für die das nicht zutrafft.

00:55:20: Und ich sage Ihnen, obwohl ich wusste, wie vage das Ganze ist,

00:55:30: froh

00:55:31: und glücklich, dass ich zu dieser Gruppe gehört.

00:55:37: Und dann haben wir losgelegt.

00:55:43: Die DDR und wir im DAAD.

00:55:47: Ein Podcast des DAAD.

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